: Diverse Autoren
: E-Book 311-320 Sophienlust Staffel 31 - Familienroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783987574115
: Sophienlust
: 1
: CHF 21.90
:
: Erzählende Literatur
: German
: 1000
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. E-Book 1: Kennwort »Jessica« E-Book 2: Wo ist Tiger? E-Book 3: Ein Herz voll Liebe für Melissa E-Book 4: Zu jung für dieses Leid E-Book 5: Freund Brutus, der Lebensretter E-Book 6: Auf mich freut sich keiner E-Book 7: Aus Sehnsucht krank geworden E-Book 8: Behütet wie ein Augapfel E-Book 9: Liebe auf den ersten Blick E-Book 10: Grischa holt den Vater zurück

»Wann sind wir bei Vati, Tante Britta?«

Britta Hamberg überlegte. »Morgen Abend.«

»Morgen erst?«, fragte der achtjährige Christian enttäuscht. Er schaute seine Schwester an. »Hast du das gehört, Fee?«

Felizitas, sie wurde nur Fee genannt, war zwei Jahre jünger als ihr Bruder. Sie trug gerade ein Köfferchen mit Spielsachen aus dem Haus.

»Was willst du denn noch alles mitschleppen?«, fragte Britta ungeduldig.

Fee stellte das Köfferchen neben dem Wagen ab. »Das sind nur meine Puppen. Ich kann sie doch nicht allein hierlassen.«

Britta nahm den Koffer und warf ihn zu dem anderen Gepäck.

»Nicht so grob«, rief Fee. »Du machst sie doch kaputt.«

Britta warf den beiden Kindern einen gereizten Blick zu. »Seid ihr jetzt endlich so weit?«

»Ja«, sagte Christian, den sein Vater und seine Schwester Chris nannten. Er warf einen letzten Blick auf das große Haus. Die Fensterläden waren geschlossen, der kleine Spielplatz im Garten war verwaist. Durch den Garten kam jetzt ein kleiner rotbrauner Hund gesprungen. Er sah aus wie ein Dackel, war aber für einen Dackel etwas zu groß geraten. Andreas Bergen hatte den Dackel­mischling aus einem Tierasyl geholt, um seinen Kindern eine Freude zu machen. Weil der Hund so angriffslustig war, hatten die Kinder ihn Tiger getauft. Manchmal erinnerte er tatsächlich ein bisschen an eine Raubkatze. Zum Beispiel jetzt: Mit langen Sprüngen jagte er über den Rasen.

»Er hat Angst, dass wir ihn vergessen«, sagte Fee.

»Wäre gar keine so dumme Idee«, murmelte Britta. Dafür erntete sie einen vernichtenden Blick von Christian.

Tiger war im Garten vor der verschlossenen Tür stehen geblieben. Er wedelte mit dem Schwanz, seine großen braunen Augen bettelten.

»Wir vergessen dich schon nicht«, sagte Fee zärtlich und öffnete die Gartentür.

Tiger lief auf die Straße und landete mit einem Satz auf dem Beifahrersitz des Wagens. Chris und Fee setzten sich hinten hin. Keines der beiden Kinder wollte neben Britta sitzen. Wenn wir nur schon bei Vati wären, dachte Chris.

Britta verschloss die Gartentür, warf einen letzten prüfenden Blick auf Haus und Garten und stieg dann ins Auto ein. Sie hatte die letzten beiden Tage bei den Kindern gewohnt. Immer, wenn Andreas nicht da war, wohnte sie in dessen Haus und beaufsichtigte Chris und Fee. Seit zwei Jahren war sie mit Andreas befreundet. Und seit einem Jahr hoffte sie, seine Frau zu werden.

Wenn wir erst verheiratet sind, kommen die Kinder in ein Heim, dachte Britta. Ich habe keine Lust, mich dauernd mit ihnen herumzuärgern. Und dann dieser unmögliche Hund! Sie warf Tiger einen strafenden Blick zu. Der Hund schielte zu ihr empor und begann leise zu knurren.

»Hast du ihm etwas getan?«, fragte Fee alarmiert. Ihr ganzes Herz gehörte Tiger. Sorgsam wachte sie darüber, dass niemand ein garstiges Wort zu ihm sagte – zu dem armen Waisenhund, wie sie ihn insgeheim nannte.

Britta warf den Kindern einen wütenden Blick zu. »Ich werde mich doch nicht an dieser Kreatur vergreifen«, sagte sie böse.

»Tiger ist keine Kreatur«, widersprach Chris ihr.

»Ruhe jetzt!«, befahl Britta. »Wir fahren los. Sind