Die Nacht brach über Arana herein, jene große und mächtige Stadt an der wilden Küste des westlichen Ozeans. Irgendwo im Meer war die Sonne versunken und hatte dem Mond Platz gemacht.
Edro band sein Pferd vor einer Taverne an, aus der lautes Stimmengewirr drang. Um diese Jahreszeit war es abends oft schon sehr kühl und so zog der hochgewachsene Mann sich den Umhang enger um die Schultern.
Als er dann die Taverne betrat, ließ er zunächst nachdenklich den Blick schweifen. Seine meergrünen Augen wirkten nachdenklich. Nach einigem Zögern ging er dann zum Schanktisch und bat den Wirt zu sich.
"Was wünscht Ihr, Herr?", fragte der Wirt.
"Habt Ihr ein Zimmer für mich und einen Stall für mein Pferd?" In den Augen des Wirtes glitzerte es gierig.
Er nickte eilfertig.
"Aber ja! Selbstverständlich ist ein Zimmer für Euch da! Und um Euer Pferd wird sich Urkurö, mein Gehilfe, gleich kümmern. Ist es draußen angebunden?"
"Ja. Es ist ein Rappen."
Der Wirt rief nicht gerade freundlich einen seiner Gehilfen herbei. Urkurö nickte wortlos und ging.
Als der Wirt sich wieder Edro zuwandte, zeigte sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht.
"Wünscht Ihr sonst noch etwas, Herr?"
Edro nickte.
"Ja, ich bin hungrig und wäre Euch dankbar, wenn Ihr mir ein Mahl bereiten könntet."
"Das will ich gerne tun, aber Ihr müsst Euch noch etwas gedulden!"
"Das macht nichts."
Mit diesen Worten wandte Edro sich um und nahm an einem der groben Tische Platz.
Eine Weile hörte er den Unterhaltungen der anderen Gäste zu, aber das langweilte ihn bald. Von draußen vernahm er das Wiehern eines Pferdes. Urkurö schien Schwierigkeiten zu haben.
Einen Moment lang überlegte Edro, ob er nach draußen gehen sollte, um ihm zu helfen. Aber er unterließ es dann doch.
Die Tür öffnete sich und für einige Augenblicke bohrte sich der eisige Wind seinen Weg durch Edros Kleidung.
Dann schlug jemand die Tür wieder zu.
Eine düstere Gestalt war eingetreten und sofort hörten die Männer auf zu reden. Es wurde totenstill in der Taverne. Unter dem schwarzen Umhang des Düst