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Schlimmster. Tag. Ever
Naomi
Ich wusste nicht so recht, was ich zu erwarten hatte, als ich das Café Rev betrat, aber ein Foto von mir selbst unter der fröhlichen Überschrift »Hausverbot« ganz sicher nicht.
Erstens: Ich hatte noch nie einen Fuß in die Stadt Knockemout, Virginia, gesetzt, ganz zu schweigen davon, dass ich niemals etwas getan hätte, was eine so ungeheuerliche Strafe wie Koffeinentzug rechtfertigte. Zweitens: Was musste eine Person in dieser angestaubten Kleinstadt anstellen, damit ihr Verbrecherfoto im örtlichen Café aufgehängt wurde?
Wie depresso. Ha. Weil ich in einem Café war. Meine Güte, war ich witzig, wenn ich sogar zum Blinzeln zu müde war.
So oder so war es drittens ein unglaublich unschmeichelhaftes Bild. Ich sah aus, als hätte ich einen Dreier mit einer Sonnenbank und einem billigen Eyeliner gehabt.
Ungefähr in diesem Moment drang die Realität in meinen erschöpften, benommenen, fast zu Tode mit Haarnadeln gespickten Kopf vor.
Wieder einmal hatte Tina es geschafft, mein Leben ein klein bisschen schlimmer zu machen. Und angesichts dessen, was in den letzten vierundzwanzig Stunden passiert war, wollte das schon was heißen.
»Kann ich Ihnen …?« Der Mann hinterm Tresen, die Person, die mir meinen geliebten Latte geben konnte, machte einen Schritt rückwärts und hob Hände in der Größe von Suppentellern. »Ich will kein