: Gustav Schwab
: Odyssee
: Magellan Verlag
: 9783734804120
: 1
: CHF 6.20
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 238
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Sagen des klassischen Altertums von Gustav Schwab (1792-1850) waren über viele Jahrzehnte ein Klassiker. Auch heute noch begegnen uns im Theater und im Opernhaus, in Museen auf antiken Vasen und neuzeitlichen Gemälden, in Comics und im Film immer wieder Figuren und Motive der trojanischen Mythen. Deshalb lohnt es sich nach wie vor, den wichtigsten und wirkungsreichsten Sagenkreis der Antike, die Geschichten von und um Troia und ihre Helden, zu kennen. Diese Ausgabe der Odyssee, ein wichtiger Bestandteil der Sagen des klassischen Altertums, ist im engen Anschluss an die Schwab'sche Vorlage entstanden, aber durch behutsame sprachliche Anpassungen von Dorothea von der Höh modernisiert und durch gelegentliche Erläuterungen bereichert worden.

Gustav Schwab (1792-1850) war Pfarrer, Gymnasialprofessor und Schriftsteller. Er hat mit Die schönsten Sagen des klassischen Altertums einen Klassiker der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur geschaffen und ab 1838 einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

ODYSSEUS’ RACHE


Odysseus kommt nach Ithaka


Odysseus’ Schlaf war süß, aber auch so tief wie der Tod. Das Schiff flog schnell und sicher dahin, wie ein Wagen mit vier Hengsten durch die Ebene oder wie ein Habicht durch die Luft. Es war, als wüsste es, welchen Schatz es mit dem Mann trug, der in Klugheit mit den Himmlischen wetteiferte und mehr Leiden erduldet hatte als sonst irgendein Sterblicher. Jetzt aber hatte er im ruhigsten Schlaf alles vergessen, was er jemals in Schlachten und auf dem Meer Bitteres erfahren hatte.

Als der Morgenstern am Himmel stand und den Tag ankündigte, steuerte das Schiff schon zügig auf die Insel Ithaka zu, und bald lief es in die sichere Bucht ein, die dem Meeresgott Phorkys geweiht war. Zwei Landspitzen mit gezackten Felsen liefen hier zu beiden Seiten in das Meer hinaus und bildeten für die Schiffe einen sicheren Hafen.

Im Mittelpunkt der Bucht stand ein schattiger Ölbaum, neben dem eine Grotte lag, in der tief im Inneren verborgen Meeresnymphen lebten. In der Grotte standen Krüge und Vasen aus Stein aufgereiht, in denen Bienen Honig bereiteten. Auch Webstühle aus Stein konnte man da sehen, mit purpurroten Fäden be