: Angela Kirchner
: Sparkling - Maries zauberhafte Welt Ein magisches Fantasy-Buch für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren
: Fischer Sauerländer Verlag
: 9783733605322
: 1
: CHF 13.00
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 304
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Marie ist ein echtes Naturtalent, wenn es ums Zaubern geht! Nur mit der Konzentration will es nicht so recht klappen ... Dabei ist die unverzichtbar, um die bunte Magie, die überall in unserer Welt verteilt ist, zu lenken und zu nutzen. Doch Marie denkt lieber an köstliche Törtchen und süße Leckereien, wodurch immer wieder sogenannte Sparkles von ihrem Zauber absplittern - kleine Funken, die für großes Chaos sorgen. Und das kann Marie jetzt so gar nicht gebrauchen. Denn ihr Adoptivvater und Lehrmeister Luuk ist spurlos verschwunden. Gemeinsam mit dem Nachbarsjungen Phillip und Gestaltwandler Alfred begibt Marie sich auf die Suche nach Luuk und lüftet dabei ein Geheimnis, das über das Schicksal aller bunten Magier entscheiden wird! Zauberhafter Lesespaß, voller neuer farbenfroher Ideen, pfiffiger Held*innen und tausend leckerer Köstlichkeiten

Angela Kirchner, Jahrgang 1982, ist gelernte Buchhändlerin und inzwischen als Autorin und Texterin tätig. Wie Maries Sparkles springen ihre bunten Ideen über die Buchseiten und verzaubern alle Leser*innen. Sie lebt mit ihrer Familie in Unterfranken.

1. Verschwunden


In dem Moment, in dem Marie den Zauber aussprach, ahnte sie, dass er schiefgehen würde. Zum achten Mal an diesem Vormittag. Oder war es schon das neunte Mal? Marie hatte aufgehört zu zählen, nachdem bei einem ihrer Versuche wieder nicht die blöde Vase zu schweben begonnen hatte, sondern zwei Gardinenstangen von der Wand gefallen waren. Und weil sie lieber nicht wissen wollte, was diesmal passieren würde, sah sie gar nicht erst hin. Stattdessen ließ sie mit einem unzufriedenen Grummeln den Kopf hängen.

Kurz darauf ertönte ein Geräusch, als würde jemand Papier zerreißen, gefolgt von einem leisenPLOPP! Marie hoffte, dass der Spuk damit ein Ende hatte, doch dann bogen sich auch noch die Ecken des Teppichs nach oben. Sie flatterten einen Moment lang heftig und lösten sich schließlich in einem Schwarm bunter Schmetterlinge auf. Erst jetzt war es wirklich vorbei.

»Immerhin hast du diesmal nichts in Brand gesetzt«, sagte Luuk, und Marie hob den Blick.

Ihr Adoptivvater stand ein ganzes Stück abseits in einer Ecke des riesigen Trainingsraumes und putzte sorgfältig seine Brille. Marie wusste, dass diese Geste nur dazu dienen sollte, sie zu beruhigen. Aber das funktionierte heute genauso wenig wie an all den anderen Tagen zuvor.

»Ich versteh das einfach nicht!«, schimpfte sie ungehalten. »Diesmal hatte ich das richtige Bild im Kopf, ich hab im richtigen Moment losgelassen und hatte die richtige Handbewegung. Trotzdem kriege ich den Zauber nicht unter Kontrolle. Warum?«

»Es liegt vor allem daran, dass du unkonzentriert bist«, erwiderte Luuk. Er steckte das Putztuch weg, setzte seine Brille wieder auf und trat vor eins der Fenster, über dem dank Marie nun keine Gardinenstange mehr hing. »Wo warst du mit deinen Gedanken, nachdem du den Schwebezauber losgeschickt hast?«, fragte er. »Unten bei Alfred in der Küche? Das würde zumindest erklären, weshalb so viele Sparkles auf dem Boden gelandet sind.«

Ertappt biss sich Marie auf die Unterlippe. Sie hatte tatsächlich für den Bruchteil einer Sekunde an Alfred gedacht – oder besser gesagt an die Pfannkuchen, die der Butler gerade fürs Mittagessen zubereitete. Das waren nämlich nicht bloß irgendwelche Pfannkuchen, nein, es waren die besten Pfannkuchen der Welt! Richtig fluffige, dicke Fladen, die nach Vanille und Zimt schmeckten und sofort zerfielen, sobald man sie in den Mund steckte. Und zum Nachtisch hatte Alfred Tonkabohneneis mit Schokosoße versprochen, wenn Marie der Schwebezauber heute endlich gelang. Zu dem Zeitpunkt war sie tatsächlich auch noch ganz zuversichtlich gewesen.

»Natürlich schaffst du das, da mache ich mir gar keine Sorgen!«, hatte der Butler in ihren Optimismus miteingestimmt. »Master Luuk hat diesmal die kleine Vase ausgewählt, die bringst du bestimmt ohne Schwierigkeiten zum Schweben.«

Als Gestaltwandler hatte Alfred natürlich gut reden, dem fiel Magie so leicht wie der Sonne das Scheinen. Dennoch war Marie daraufhin voller Tatendrang nach oben in den Trainingsraum gestürmt und hatte Luuk förmlich angebettelt, mit den Übungen beginnen zu dürfen. Bisher war Alfreds Prophezeiung allerdings noch nicht einmal annähernd eingetreten …

»Marie Sophie Justine de la Borne!«

Ups. Hektisch blinzelte sich Marie zurück in die Gegenwart. Ihren vollen Namen benu