: Leo Born
: Blinde Rache - Lautlose Schreie - Brennende Narben Drei packende Thriller mit Mara Billinsky in einem eBook
: beTHRILLED
: 9783751743242
: Thriller und Krimis von beTHRILLED als XXL-Sammelbände für extra viel Spannung
: 1
: CHF 17.90
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 1415
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Die ersten drei Fälle für die unverwechselbare Frankfurter Kommissarin Mara Billinsky - düster, atmosphärisch und hochspannend!

Blinde Rache: Tattoos, schwarze Kleidung, raue Schale: Mara Billinsky eckt an. Auch bei ihren neuen Kollegen in der Frankfurter Mordkommission, von denen sie nur 'die Krähe' genannt wird. Niemand traut Mara den Job wirklich zu, schon gar nicht ihr Chef, der sie lieber auf Wohnungseinbrüche ansetzt. Aber dann erschüttert eine brutale Mordserie die Mainmetropole. Mara sieht ihre Chance gekommen. Sie will beweisen, was in ihr steckt. Auf eigene Faust beginnt sie zu ermitteln - und kommt dem Täter dabei tödlich nah ...

Lautlose Schreie: An einem eiskalten Morgen auf einem Feld nahe Frankfurt macht die Polizei eine grausame Entdeckung: Die Leichen von sieben Kindern. Und die Opfer müssen vor ihrem Tod ein furchtbares Martyrium durchgemacht haben. Darauf deuten frische Operationsnarben an ihren Körpern hin. Mara Billinsky ist zutiefst erschüttert - und zugleich fest entschlossen. Sie will den Täter um jeden Preis fassen. Dabei verärgert sie mit ihren eigenwilligen Ermittlungsmethoden und ihrer sturen Art nicht nur ihren Chef - sondern auch den neuen Staatsanwalt. Doch die 'Krähe', wie Mara von ihren Kollegen genannt wird, bleibt hartnäckig und kommt so einem Verbrechen auf die Spur, dessen Ausmaße sie fassungslos machen ...

Brennende Narben: Die Vergangenheit lässt Kommissarin Mara Billinsky keine Ruhe: Sie will endlich die Mörder ihrer Mutter zur Rechenschaft ziehen. Und auch im Job findet Mara keine ruhige Minute. Eine bestialisch ermordete Edel-Prostituierte und ein Bombenanschlag auf der Autobahn halten die gesamte Frankfurter Mordkommission in Atem. Doch plötzlich wird aus der Jägerin die Gejagte, als ein geheimnisvoller Anrufer die Kommissarin warnt, dass der 'Wolf' in der Stadt ist und sie im Visier hat! Als Mara endlich erkennt, dass sie und ihre Kollegen nur Spielfiguren in einem kaltblütigen Krieg sind, ist es für 'die Krähe' fast zu spät ...



Leo Born ist das Pseudonym eines deutschen Krimi- und Thriller-Autors. Vom großen Erfolg seiner seit 2017 veröffentlichten Mara-Billinsky-Reihe ist der Autor noch immer selbst überrascht. Denn spannenderweise wollte Leo Born gar keine Thriller schreiben - und auch keine Reihe. Aber dann trat »Die Krähe« in sein Autorenleben und veränderte alles. Mit Mara Billinsky hat Leo Born eine Ermittlerfigur geschaffen, die niemanden mehr einfach so loslässt. Die rasanten Thriller sind so abgründig und vielschichtig wie die menschliche Seele selbst. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum sie Leser und Kritiker von der ersten bis zur letzten Seite fesseln und begeistern.<br />Die Stadt Frankfurt mit ihrer funkelnden Skyline und ihrem dreckigen Bahnhofsviertel bietet die passende Kulisse für diese düstere Reihe. »Mainhatten ist einfach eine Stadt für Thriller«, sagt der Autor. Und trotzdem - oder gerade deswegen - lebt ihr mit seiner Familie total gern in dieser Stadt.

4


»Du musst cool bleiben«, versuchte Hanno Linsenmeyer sie zu beruhigen.

»Leicht gesagt«, gab Mara genervt zurück. »Seit drei Wochen bin ich jetzt hier – und was mache ich? Kleinkram. Dabei könnten meine Kollegen Unterstützung gut brauchen.«

Sie standen vor der Außenwand des in Regenbogenfarben gestrichenen Jugendzentrums. Über fünfzig war Hanno inzwischen, mit zu langen, strähnigen, mausgrauen Haaren und ausgewaschener, abgetragener Kleidung. Für Mara war er immer eine wichtige Stütze gewesen – die einzige. Ihr Halt in den harten Zeiten, als sie als Jugendliche beinahe auf die schiefe Bahn geraten wäre. Hanno war als Sozialarbeiter tätig und engagierte sich auch weit über seine Arbeitszeit hinaus, vor allem für Jugendliche, die straffällig geworden waren. Ein Mensch mit Idealen – und dem Mut, sich dafür einzusetzen.

»Ich habe mich darauf eingestellt«, sprach sie weiter, »dass es Spannungen geben, dass es auch mal krachen würde. Besonders zwischen Klimmt und mir. Aber dass der Typ mich einfach aufs Abstellgleis schiebt, also, damit hat er mich kalt erwischt.«

»Vielleicht siehst du zu schwarz.«

»Wohnungseinbrüche«, hielt sie ihm mit düsterem Zorn entgegen. »Mann, Hanno, das ist doch echt nicht zu fassen.«

»Und die anderen Kollegen?«

»Die schneiden mich.« Sie schüttelte den Kopf. »Einer von denen ist ein richtiger Milchbubi – aber kein Bulle.«

Hanno schmunzelte. »Na, den Blick kenne ich doch.« Er legte den Arm um ihre Schultern. Ihr wurde bewusst, dass er der einzige Mensch war, bei dem sie Berührungen zuließ. Wann hatte sie zuletzt einen Freund gehabt? Einenrichtigen Freund? Es war Jahre her.

»Hab einfach Geduld«, riet Hanno ihr. Nur um gleich anzufügen: »Ach, was sage ich da? Du und Geduld …«

Mara musste lachen.

»Schade, Mara, dass du immer so eisig dreinschaust. Du bist nämlich hübsch – wenn du mal lächelst.«

»Komm mir bloß nicht so.«

»Auch auf die Gefahr hin, dass du wieder sauer wirst: diese Einbrüche.«

»Ja?«

»Hast du nicht gesagt, dass du Erfolg hattest? Ihr habt jemanden festgenommen, richtig?«

Mara nickte. »Eine Jugendbande ist für mehrere Wohnungseinbrüche verantwortlich. Zwei der Mitglieder haben wir geschnappt. Und deshalb bin ich heute auch zu dir gekommen.«

»Ach?« Er sah sie an. »Wie kann ich dir helfen?«

»Es geht um einen Jungen. Soweit ich weiß, hast du ihn bei einem deiner Projekte unter die Fittiche genommen. Und ich habe auch gehört, dass er sich heute bei dir herumtreiben soll.«

»Sein Name?«

»Rafael Makiadi. Sechzehn Jahre alt.«

»Klar, den kenne ich.«

»Sein Name ist mehrmals gefallen. Ich möchte nur mal mit ihm reden.«

»Allerdings glaube ich nicht, dass er rückfällig geworden ist. Ich sehe ihn sogar auf einem recht guten Weg. Ein schwieriger Typ – aber ein besonderer.«

»Was macht ihn dennbesonders?«, hakte Mara nach.

»Hm. Vielleicht einfach nur die Tatsache, dass er seine Mutter liebt.« Hannos Miene blieb bierernst.

Maras Augenbraue hob sich. »Du willst mich wohl auf den Arm nehmen.«

Ein verstohlenes Schmunzeln umspielte seinen Mund. »Du wirst mir nicht glauben, aber es war keineswegs zynisch gemeint.« Nachdenklich fügte er hinzu: »Weißt du, Mara, ich habe so oft mit Jungs zu tun, die schon als Dreizehnjährige völlig verroht sind. Die keine Skrupel kennen, die dir, ohne mit der Wimper zu zucken, eine Flasche über den Kopf ziehen. Jungs, die keine Bindungen haben, die nie so etwas wie Vertrauen oder ein Miteinander kennengelernt haben. Einsame kleine Wölfe, die zubeißen, wenn die Gelegenheit kommt, völlig egal, wie gut du vorher zu ihnen warst.«

Mara musterte ihn halb spöttisch, halb liebevoll. »Okay. Und unser Rafael gehört also nicht dazu. Er liebt ja seine Mutter.«

»Wenn du es sagst, klingt es anders.« Hanno blickte versonnen drein. »Rafael schämt sich für seine Mutter. Sie lebt in einer jämmerlichen kleinen Bude und trinkt zu viel und hat das Sorgerecht für ihn verloren. Er erwähnt sie nicht, nie, mit keiner Silbe. Er besucht sie kein einziges Mal. Aber dann, wenn er vergisst, dass er sie eigentlich totschweigen will, kommen derart liebevolle, verständnisvolle Worte von ihm, dass ich jedes Mal staunen muss. Er hat Angst davor, ihr Auge in Auge gegenüberzutreten, weil es ihn zu sehr schmerzt. Etwas Gutes steckt in Rafael, und ich will verhindern, dass das kaputtgemacht wird.«

»Seinen Vater liebt er nicht?«

»Er hat wohl keine Erinnerung an ihn, weil er sich irgendwann aus dem Staub gemacht hat. Aber Rafael wartet auf ihn.«

»Er wartet auf ihn?«

»Er ist fest überzeugt davon, dass sein Vater eines Tages aus dem Nichts auftauchen wird, um ihn in ein anderes Leben mitzunehmen. Das verkündet er immer wieder.«

»Was weißt du über den Vater?«

»Nichts. Außer dass er wohl aus Afrika