: Fritz Dittlbacher
: Warum in Wien das römische Reich unterging und Vorarlberg nicht hinterm Arlberg liegt Geschichte in Geschichten
: Verlag Carl Ueberreuter
: 9783800082278
: 1
: CHF 17.00
:
: Regional- und Ländergeschichte
: German
: 200
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Seit zwei Jahren erklärt Fritz Dittlbacher jede Woche in der Fernsehsendung 'Studio 2' die Welt. Oder zumindest jenen Teil der Welt, der sich in historischen Fakten widerspiegelt und der in Österreich von Interesse ist. Da geht es um die abenteuerliche Suche nach dem 'Reichsschatz' des Heiligen Römischen Reiches ebenso wie um die Geschichte der Bauern-Feiertage, da werden die Beziehungen zwischen Österreich und Russland genauso beleuchtet wie die Wahrheit über den heiligen Nikolaus. Ein Streifzug durch die Historie, mit vielen Überraschungen und Anekdoten - und mit immer wieder neuen Erkenntnissen darüber 'was dahintersteckt'. Ein Potpourri des Wissens aus den Bereichen Geschichte, Brauchtum, Politik und Gesellschaft.

Fritz Dittlbacher ist Chefreporter der 'Zeit im Bild' im ORF-Fernsehen und seit vielen Jahren Politik-Journalist. Dazu ist er auch promovierter Historiker, diplomierter Kommunikationswissenschaftler Fachhochschul-Professor für Politik und Recht - und immer wieder im Fernsehen zu sehen, wenn es darum geht, etwas zu erklären. In seiner wöchentlichen Rubrik in der Vorabend-Infotainment-Sendung 'Studio 2' im ORF behandelt er aktuelle Themen aus historischer Sicht.

Gäbe es Jubiläen nicht, wäre die Welt doch ein wenig ärmer. Denn die Erinnerung verblasst: Was aus den Augen ist, ist aus dem Sinn. Sigmund Freud hat die Verdrängung als zentralen Bestandteil der Psyche erkannt, und es war wohl kein Zufall, dass er seine Forschungen in Wien gemacht hat. „Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist“, heißt es im bekanntesten Lied aus derFledermaus, die ja die heimliche Staatsoperette Österreichs ist. Glücklich ist aber auch, wer sich erinnert. Wer aus der Geschichte lernen will, darf sie nicht ignorieren. Und es gibt ja auch die angenehmen Reminiszenzen. „Es war einmal, und es war einmal schön“, singt Erika Pluhar. Sie hat recht damit.

Es gibt die Wiederentdeckungen, die großen Namen, Ereignisse, Gefühle der Vergangenheit. Manchmal öffnen sich auch lange verschlossene Türen neu, und man findet vergessen Geglaubtes dahinter. Die Musik mit ihren Jahresregenten macht es vor: Ohne Bruckner-Jahr würde man in den klassischen Konzerten noch mehr Mozart und Beethoven hören. Beide großartig, aber da war doch noch etwas …

Das jährliche Mauthausen-Gedenken hält die Konfrontation mit dem Holocaust wach und damit auch die Frage, welche Rolle Österreich in der Nazizeit gespielt hat. Die Republiksgedenken finden zwar weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, aber sie könnten auch zu einer Auseinandersetzung mit den Zielen und Problemen unseres Staates genutzt werden.

Manche Katastrophen sind riesig im jeweiligen Moment und doch bald wieder vergessen. Wenn das Ende der russischen Gaslieferungen droht, keimt europaweit wieder Begeisterung für die Kernkraft auf. Ein Gedenken an Tschernobyl hilft, dass einem die Gefahr dieser Großtechnologie doch bewusst wird.

Manchmal dienen solche Jubiläen auch nur dazu, dass man merkt, was sich eigentlich alles geändert hat. Und auch das hat seine Berechtigung. Aus der Geschichte lernen heißt manchmal auch, den Fortschritt wieder zu schätzen. Und ab und zu auch nur zu staunen. Es gibt unangenehmere Arten, sein