: A. F. Morland
: Tony Ballard Band 31 bis 40 Romanpaket Sammelband
: CassiopeiaPress
: 9783956175541
: 1
: CHF 8.00
:
: Horror
: German
: 1200
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Tony Ballard ist der Dämonenhasser. Er kämpft gegen die Mächte der Finsternis und begegnet dem Unfassbaren. Vampire, Dämonen, Werwölfe und andere Kreaturen der Schattenwelt sind seine unbarmherzigen Gegner. Erfolgsautor A. F. Morland schuf diese einzigartige Horror-Serie, die jetzt endlich auch im E-Book vorliegt.

Die weiße Göttin


Dämonenhasser Tony Ballard Band 31

von A. F. Morland

Das grauenerregende Gesicht des Dämons durchdrang die Wand. Die grinsende Fratze war abstoßend. Eine milchige Aura umgab die Schreckensvisage. Die Lippen des Mundes öffneten sich. Sie entblößten ein kräftiges Gebiß. Der Dämon starrte mit glutsprühenden Augen das schlafende Mädchen an und flüsterte ihren Namen: »Bara! Bara, wach auf! Ich habe mit dir zu reden!«

Bara stieß einen krächzenden Schrei aus. Sie warf die Decke zur Seite und schnellte aus dem Bett. Das hauchdünne Baby-Doll-Nachthemd, das mit weißen Spitzen besetzt war, flatterte um ihre schwellenden Hüften, als sie zur Tür rannte.

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»Wieso weiß? Ich bin schwarz!«

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Die Fremde war bildschön. Sie hatte langes blondes Haar, ausdrucksstarke blaue Augen, eine kleine, zierliche Nase und einen sinnlichen Mund. Sie sah aus wie eine Europäerin, und Bara verstand nicht, wie aus ihr ein solches Mädchen werden konnte.

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Wir saßen in einem spanischen Restaurant am Trafalgar Square, der vor allem von dem 170 Fuß hohen Nelson-Denkmal überragt wird, und aßen Calamares Rellenos: Tintenfisch, gefüllt mit Wurststückchen und mit gehackter Zwiebel und Tomate gedünstet und mit trockenem Sherry-Wein und gemahlenem Zimt gewürzt.

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»Brauchen Sie das Foto?« fragte ich Bob Thompson.

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George und Hal Gordon waren Brüder.

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Mr. Silver war ein Riese von mehr als zwei Metern Größe. Ein gutaussehender muskulöser Mann mit der Figur eines Herkules. Er war kein Mensch, sondern ein Wesen aus dem Schattenreich, das sich auf die Seite des Guten geschlagen hatte. Ich hatte dem Ex-Dämon vor geraumer Zeit das Leben gerettet. Seither kämpfte er mit unglaublicher Härte an meiner Seite gegen das Böse.

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Bob Thompson, der Journalist, der Ballard und seinem Mädchen von Bara, der weißen Göttin erzählt hatte, setzte sich in seinen braunen Cortina. Er drehte den Zündschlüssel um. Der Motor war sofort da.

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Hal Gordon sah die weiße Göttin und verlor darüber beinahe den Verstand. Er hatte noch genug von der ersten Begegnung. Er wollte nicht noch mal mit Bara zu tun haben.

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Aus der Party bei Tucker Peckinpah wurde nun nichts. Ich rief den Industriellen zu Hause an. »Oh, hallo, Tony!« kam seine begeisterte Stimme durch die Leitung. »Irgendwelche Probleme, die ich Ihnen, lösen helfen kann?«

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Sie trafen sich zwanzig Fuß unter der Erde, die Mitglieder der Kaiman-Bande. Schlinggewächse rankten sich an den Wänden. Aus dem unterirdischen Moor stiegen trüb-milchige Schwefeldämpfe. Sie schwebten zur schwarzen Decke empor und versickerten da.

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Die Nacht war still und friedlich.

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Sadie träumte von England - von der Tower Bridge, von der Themse, von den Houses of Parliament, von allem, was sie so gern mal wiedergesehen hätte. Sie sah sich mit George Hand in Hand die Straße in Richtung Picadilly Circus entlanggehen, kaufte in der Carnaby Street ein …

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Die Gestalt war ein Mädchen. Eine Weiße. Sie kam mit katzenhaften Schritten auf George Gordon zu. Ihre Augen funkelten böse. Sie zog die Oberlippe hoch und fletschte die Zähne.

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Schritte.

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Tucker Peckinpahs Jet zog eine enge Schleife über dem Indischen Ozean und setzte zur Landung an. Der Flughafen hieß Port Reitz. Er befand sich auf dem Festland. Von hier gibt es Verbindungen nach Arusah, Daressalam, Malindi, Moshi, Nairobi …

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Mr. Silver versuchte sich zu konzentrieren. Manchmal schaffte er es, Menschen auf diese Weise aufzuspüren.

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Ich blieb stehen und schaute mich um. Wenn Bob Thompson Vicky und mir nicht erzählt hätte, daß die Mitglieder der Kaiman-Bande einen Dämon verehrten, hätte ich die Kofferdiebe laufenlassen, schließlich war ich nicht ihretwegen nach Mombasa gekommen. Aber da diese Männer mit dem Bösen im Bunde standen, wollte ich versuchen, mir wenigstens einer von ihnen zu kaufen, denn vielleicht gab es zwischen ihm und der weißer Göttin eine zweite Verbindung, die ich mir auf irgendeine Weise zunutze machen konnte.

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»Ihre Freunde haben sehr viel Mut, Miß«, sagte der Taxifahrer zu Vicky Bonney.

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Zwanzig Fuß unter der Erde schlug ich meine Augen auf. Es war feucht und roch nach Moder. Der Boden war weich. Ich hob den Kopf. Ein heftiger Schmerz durchzuckte mich im gleichen Augenblick. Ich verzog das Gesicht und stöhnte.

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Vicky Bonney kreiselte herum und begann zu laufen. Die Schwarzen setzten ihr sofort nach. Das schnelle Mädchen sprang wie eine Gazelle über alle Hindernisse. Sie stürzte sich in den Mangrovenwald. Zweige klatschten ihr ins hübsche Gesicht. Dornen zerkratzten ihre Haut.

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Die beiden Schwarzen, die plötzlich aus der Versenkung auftauchten, trugen Leinenhosen und sonst nichts. Es waren die Kerle, die Mr. Silver und mich gefangen hatten. Ich sah den Kaiman auf ihrer Brust, der das Maul weit aufgerissen hatte.

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Die mit Schuppen gepanzerten Tiere krochen träge auf Vicky zu. Mir gerann das Blut in den Adern, als das Mädchen grell zu schreien anfing. »Tony, hilf mir!« Die senkrecht geschlitzten Pupillen der Kaimane starrten Vicky mordlüstern an. Mein Mädchen zitterte am ganzen Leib. Ich bäumte mich auf.

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Wir nahmen an, daß die Kaiman-Bande damit noch nicht vernichtet war. Sie bestand gewiß nicht nur aus vier Mitgliedern. Birunga, ihr Anführer, war zur Hölle gefahren. Aber er hatte auf Erden sicherlich einen Stellvertreter, der bald schon seinen Platz einnehmen würde.

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Nachdem wir unsere Kleider halbwegs gesäubert hatten, machten wir uns auf den Weg nach Mombasa. Hinter dem Mangowald gab es eine schmale, kaum befahrene Straße.

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Tags darauf wollte mich ein mittelgroßer Mann mit unregelmäßigen Zähnen und einer wettergegerbten, rostroten Haut sprechen. Sein Name war George Gordon, wie er mir sagte.

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Er holte uns am frühen Nachmittag mit einem Gelände-Lkw ab. Ich machte die Fahrt nicht ohne meine Bereitschaftstasche, denn seit unserem Abenteuer mit der Kaiman-Bande war ich doppelt vorsichtig.

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Wir setzten die Fahrt fort. Es kam zu keinem weiteren Zwischenfall mehr. George Gordon saß mit versteinerter Miene in seinem Fahrerhaus,...