Mitteleuropa
Der Graf von Saint Germain, von dem man bis heute nicht weiß, wie sein richtiger Name lautete, von wem er abstammte, wann er geboren wurde und wann er starb, gilt als eine der rätselhaftesten Persönlichkeiten der Geschichte, um den sich zeit seines Lebens und auch danach zahllose Legenden rankten.
Teile seiner Vita hat er mit Sicherheit selbst erfunden, sodass keine der Angaben, die sich in seinem Lebenslauf befinden, stimmen muss. Er wurde irgendwann zwischen 1696 und 1710 angeblich als Sohn des transsylvanischen Fürsten Ferenc II. Rákóczi als Leopold Georg während einer Sonnenfinsternis geboren. Sein Vater plante einen Aufstand gegen die Habsburger und wollte zuvor seinen Sohn in Sicherheit bringen. Im Zuge dieses Unterfangens ließ er 1700 eine falsche Todesurkunde für den Knaben ausstellen und schickte ihn nach Florenz an den Hof des letzten Großherzogs, Gian Gastone de’ Medici, wo man ihn gemeinsam mit dem Infanten Carlos von Spanien großzog. An der Hand eines wortkargen Begleiters sei er durch die finsteren Wälder Transsilvaniens geirrt, so beliebte der Abenteurer später zu schildern, mit einem Medaillon um sein Handgelenk, das die einzige Erinnerung an seine Eltern darstellte. Zuvor hatte er bei