: Diverse Autoren
: E-Book 1948-1957 Mami Staffel 23 - Familienroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740996574
: Mami
: 1
: CHF 21.90
:
: Erzählende Literatur
: German
: 640
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami. E-Book 1: Jan muß nicht mehr traurig sein E-Book 2: Adoptiertes Glück E-Book 3: Wir haben einen großen Bruder E-Book 4: Der verlorene Zwilling E-Book 5: Lieb und lustig - doch ohne Vater E-Book 6: Ich bin dein großer Bruder E-Book 7: Bald kannst du wieder spielen E-Book 8: Das Kind seines Bruders E-Book 9: David und Oliver - nie mehr getrennt? E-Book 10: Peter, der Stolz seines Vaters

Karin Gebhard schloß die Augen und hielt ihr Gesicht den warmen Sonnenstrahlen entgegen. Dabei sagte sie seufzend: »Ihr lebt hier wirklich wie im Paradies. Beneidenswert!«

Elke Carlson schenkte ihrer Schwester Kaffee nach. Karin und ihr Mann Peter besuchten die Carlsons oft am Wochenende. Und während die beiden Männer im Wohnzimmer ein Fußballspiel im Fernsehen verfolgten, hatten es sich die Schwestern auf der Terrasse des schmucken Einfamilienhauses gemütlich gemacht.

»Uns fehlt zum wunschlosen Glücklichsein nur noch ein Kind.« Elke setzte sich wieder. »Heiner und ich rufen wöchentlich beim Jugendamt an, aber wir werden immer wieder vertröstet – das geht schon über ein Jahr so.«

Karin schüttelte ungläubig den Kopf. »Das begreife ich nicht. Ihr könnt einem Kind doch alles bieten, was man sich nur erträumen kann. Und die Waisenhäuser sind voller armer Würmchen, die sich nichts sehnlicher wünschen als Eltern, die sie lieben.«

»Dieses Argument haben wir bereits vorgebracht. Aber da hieß es, daß die meisten Kinder in den Heimen gar nicht zur Adoption freigegeben sind«, erwiderte Elke niedergeschlagen und betrachtete nachdenklich ihre Hände. »Dabei haben wir sogar zugestimmt, auch ein Kind nur in Pflege zu nehmen.«

Karin warf ihrer Schwester einen erstaunten Blick über den Rand ihrer Tasse zu. »Davon würde ich lieber die Finger lassen. Kaum habt ihr euch an ein Kind gewöhnt, wird es euch wieder entrissen, weil die leiblichen Eltern es zurück haben wollen.«

Elke stöhnte leise auf. »Mit diesem Risiko müssen Heiner und ich halt leben. Doch der Wunsch nach einem Kind ist größer als die Angst, es wieder herzugeben.«

Mitfühlend strich Karin über Elkes Arm. »Sind sich die Ärzte denn hundertprozentig sicher, daß du keine eigenen Kinder bekommen kannst?«

Elke senkte den Kopf und spürte heiße Tränen aufsteigen. Mit erstickter Stimme sagte sie: »Ich bin jahrelang von einem Arzt zum anderen gehetzt – doch alle sind sich einig, daß ich niemals Mutter werden kann. Du hast es gut, wenn ihr euch ein Baby wünscht, dann bekommt ihr eben eines.«

»Vorausgesetzt, Peter gibt seine Zustimmung. Bisher war darüber nicht mit ihm zu reden.« Karin warf einen schnellen Blick durch die geöffnete Terrassentür ins Wohnzimmer hinein. Doch die Männer waren so in das Spiel vertieft, daß sie ihre Frauen zu vergessen haben schienen. »Ich möchte schon gern ein Kind haben, aber Peter hat natürlich recht. Wir sind beide den ganzen Tag im Geschäft eingespannt, eine Verkäuferin können wir uns im Augenblick noch nicht leisten, die mich vertreten könnte. Und dann die kleine Wohnung über dem Laden mit Blick auf die Hauptstraße – ich glaube nicht, daß dies alles ideal für ein Kind ist.«

Karin und Peter Gebhard hatten ein halbes Jahr zuvor ein Lampengeschäft mitten in der Innenstadt eröffnet. Noch lief es nicht so gut, wie die beiden es sich erträumten.

Elke fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen. »Nun, eines Tages könnt ihr eine Kraft einstellen, und dann darfst du dein Baby bekommen. Du kannst dir zumindest Hoffnung auf ein eigenes Kind machen…«

Ersc