: McKenzie Wark, Kathy Acker
: Du hast es mir sehr angetan E-Mails 1995/96
: August Verlag
: 9783751890007
: 1
: CHF 15.20
:
: Briefe, Tagebücher
: German
: 200
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Auf einem Trip nach Australien lernt die Autorin Kathy Acker 1995 McKenzie Wark kennen. Gerade ist Warks Buch erschienen, das das Leben mit globalen Medien erforscht. Die beiden verbringen intensive Tage und Nächte miteinander, denen nach Ackers Rückkehr in die USA ein zweiwöchiger E-Mail-Austausch in Hochfrequenz folgt. Mehrmals am Tag schreiben sie sich in einen Rausch, in dem sich die elektronischen Nachrichten überkreuzen und alles zum Mittel ihres transpazifischen Werbens werden kann: Alfred Hitchcock und Stofftiere, Georges Bataille und Elvis Presley, die Simpsons, Phänomenologie, Akte X, Elfriede Jelinek und das . Die Texte surren vor Sex, Politik und Kultur, Einsichten und Albernheit, über die sich intime Nähe und schmerzhaftes Missverstehen einstellen, bevor der Austausch plötzlich abbricht. Eine Liebesgeschichte in Latenz an der Schwelle zum neuen Jahrtausend, geschrieben von und für Queers, Nerds und Buchverrückte.

McKenzie Wark, 1961 in Newcastle, Australien geboren, ist als Professorin für Medien- and Kulturwissenschaften an der New School for Social Research und dem Eugene Lang College in New York City tätig. Sie veröffentlichte u. a. A Hacker Manifesto, Gamer Theory, The Beach Beneath the Street und The Spectacle of Disintegration.

Datum: Di, 8 Aug 1995 00:14:31 +1000 (EST)

Von: McKenzie Wark<mwark@laurel.ocs.mq.edu.au>

An: Kathy Acker<acker@eworld.com>

Betreff: grüße aus hooterville

Ich bin voll im Dusel direkt vom Flughafen auf Arbeit gefahren. Auf meinem Schreibtisch habe ich Papiere rumgeschoben wie Puzzleteile, dann bin ich nach Hause gekommen und habe den ganzen Tag geschlafen. Hatte nicht bemerkt, welch intrikaten Kater ich angesammelt hatte. Jetzt ist es spät am Montagabend und ich fühle mich besser. Habe zuletzt abwechselnd Kapitel in _Exterminator!_ und der Warhol-Bio von Bockris gelesen. Du hattest vollkommen recht mit dem Burroughs. Im zweiten Kapitel geht es darum, „Wolf zu werden“. Mir kommt es ein bisschen vor, als hätte es einen Napalm-Angriff gegeben und ich habe nichts mitgekriegt. Was auch immer passiert ist, ich kann nicht viel dazu sagen, war wohl kein Zeuge. Oder vielleicht, wie bei Gregory Peck in _Ich kämpfe um dich_, kommt es später wieder hoch.

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