KAPITEL 1
Ist Musik etwas für mich?
Die Grundlagen für Erfolg in der Musik werden – ähnlich dem Sport – häufig bereits im Kindesalter gelegt. In diesem Kapitel soll es um die Möglichkeiten gehen, frühzeitig Interesse für Musik zu wecken und zu fördern.
Vorteile frühkindlicher Musikentwicklung
Ist es ein Gen, das eine einem Menschen musikalische Begabung verleiht?
Forscher der Universität in Helsinki zumindest haben dies herausgefunden. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe weiterer Forschungen dazu, deren Aufzählung den hier vorgesehenen Rahmen sprengen würde.
Tatsächlich spielen offenbar Erbanlagen eine nicht unwesentliche Rolle. Zumindest sind die vererbten Talente eine erste Basis und gute Grundlage für das musikinteressierte Kind. Naturgegebene Vorteile allein nützen jedoch nur, wenn sie auch genutzt werden. Wenn das Kind nicht selbst durch seine Umwelt auf das Phänomen der Musik kommt und sich damit auseinandersetzt, bedarf es eines Anreizes dafür. Dabei steuern entweder die Eltern diese Entwicklung oder sie wird durch den schulischen Werdegang beeinflusst.
Ist das alles? Nein … Weitgehend frei von Lernzwängen können Kinder in den Kindergärten oder Vorschulen mit spielerischer Leichtigkeit den Zugang zur Musik finden. Nicht selten wird dort der Tagesablauf mit Gesang oder dem Musizieren auf einfachen Instrumenten begleitet und so wertvolle Grundlagen gelegt. Wenn Musik als Spiel mit Spaß vermittelt wird, ist die Erfolgsaussicht groß, dass das Kind sich später freiwillig weiter mit dem Musizieren beschäftigt.
Das Erlernen eines Instruments erfolgt autodidaktisch oder mit Hilfe eines Lehrers. Durch moderne Informationstechnologie ist das Internet für jeden Autodidakten inzwischen eine große Unterstützung. Die Zahl der Autodidakten unter den Musikern war schon immer groß. Dennoch ist die gezielte Schulung durch einen Lehrer die beste Grundlage für erfolgreiches Musizieren. Das heißt aber nicht, dass ein Musiker, der Einzelmusikunterricht genießen konnte, zwangsläufig besser ist, als sein Kollege, der sich alles selbst beigebracht hat. Auch hier sind es letztlich nur Grundlagen, die gelegt werden. Professionelles Musikmachen erfordert neben notwendigen Grundfertigkeiten, die erlernbar sind, vor allem Fleiß, Engagement, Kreativität und innovative Energie. Es ist also der eigene Antrieb, der bestimmend ist und über die persönliche Entwicklung entscheidet. Aber er entscheidet nicht über Erfolg oder Misserfolg. Dafür sind Plattenfirmen, Medien, Management, aktuelle Trends und eine Portion Glück bestimmend. Einige dieser Faktoren behandele ich in den jeweiligen Kapiteln.
Zu dem eben erwähnten notwendigen eigenen Antrieb gehört auch viel Beharrlichkeit – oder nennen wir es Durchhaltevermögen und das Durchstehen von Krisen. Zahlreiche erfolgreiche Musiker populärer Musik kennen die „Berg- und Talfahrt“ im Musikgeschäft und haben Krisen auszustehen gehabt. Dabei hat sich die Floskel „Mach Dein Ding“ als immer wieder gehörtes Erfolgsgeheimnis herauskristallisiert. Jeder erfolgreiche Musiker beschwört den Nachwuchs „bleib` Deinem Stil treu“.
Aber bleiben wir bei der frühkindlichen Musikerziehung. Was tun, wenn das Kind partout keine Lernbereitschaft zeigt? Zwanghaftes Eintrichtern von Noten, Akkorden oder Harmonien führt sicher nicht zum Erfolg. Wenn eine Begeisterung nicht da ist und mit externer Hilfe auch nicht geweckt werden kann, hilft letztlich nur die Erkenntnis, dass Menschen unterschiedliche Qualitäten besitzen. Wer nicht Musik in sich aufsaugt und wiedergeben möchte, taugt garantiert für irgendetwas anderes. Wetten?
Schülerbands
Die Schule hat im Rahmen der musikalischen Entwicklung eine entscheidende und prägende Rolle. Die Aufnahmebereitschaft musikinteressierter Schüler ist hoch. Zahlreiche, besonders weiterführende Schulen fördern das Musizieren durch Arbeitsgemeinschafte