: Diverse Autoren
: E-Book 11-15 Fürstenkinder Box 3 - Adelsroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740994778
: Fürstenkinder
: 1
: CHF 11.00
:
: Erzählende Literatur
: German
: 320
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In der völlig neuen Romanreihe 'Fürstenkinder' kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Ihre Lebensschicksale gehen zu Herzen, ihre erstaunliche Jugend, ihre erste Liebe - ein Leben in Reichtum, in Saus und Braus, aber oft auch in großer, verletzender Einsamkeit. Große Gefühle, zauberhafte Prinzessinnen, edle Prinzen begeistern die Leserinnen dieser einzigartigen Romane und ziehen sie in ihren Bann. E-Book 1: Der Stammhalter von Falkenried E-Book 2: Das Kind ohne Lächeln E-Book 3: Der Erbe von Schloss Kreuth E-Book 4: Das Kind von Schloss Friesenholm E-Book 5: Wer hat dich lieb, Martina?

»Warten Sie auf jemanden?«

Schon seit einer guten Viertelstunde beobachtete der hochgewachsene Mann dies Mädchen, das immer rund um seinen Koffer trippelte, sich dann wieder auf die Zehen stellte, als könne es dann weiter schauen, und dann plötzlich den Kopf hängen ließ.

Dabei sah sie gar nicht kopfhängerisch aus, hatte von Natur aus die lustigsten braunen Augen, die Jan Per von Moorlund je begegnet waren. An diesem Morgen hatte er auf der kleinen Station zu tun gehabt, auf der täglich nur zwei Züge hielten.

Auf des Mannes Frage schaute das Mädchen jetzt auf.

Der Mann wurde seltsam berührt.

Mein Gott, welch zauberhaftes Gesichtchen, so jung, so unberührt! Unter dem kleinen roten Kopftuch wellte sich beinahe bubenhaft kurzgeschnittenes dunkles Haar. Und die braunen Augen lachten, obgleich ihrer Besitzerin allem Anschein nach nicht alles nach Wunsch ging.

»Sie haben’s erraten!« Das Mädchen nickte heftig. »Würden Sie nicht auch aufs Abgeholtwerden warten, wenn Sie in solch weltabgeschiedener Gegend mutterseelenallein herumständen? Nicht mal eine Taxi gibt’s hier, hat mir der Bahnhofsvorsteher gesagt. Und mein Telegramm, mit dem ich meine Ankunft angemeldet habe, scheint nicht angekommen zu sein.«

»Vielleicht ist es nur noch nicht bestellt!« tröstete der Mann mit Schalk in den Augen. »Der Posthalter ist seit ein paar Wochen krank.«

»Ja, aber… er wird doch eine Vertretung haben?« Des Mädchens große braune Augen wurden beinahe riesenhaft.

»Sie müssen sich daran gewöhnen, daß Sie in eine – nun – sagen wir mal romantisch abgelegene Gegend gekommen sind!«

Jan Per von Moorlund beobachtete des Mädchens beinahe entsetzte Überraschung mit heimlichem Lachen.

»Hier hören Sie selten Telefonate oder Motorengeräusche. Auf der Flugstrecke liegen wir auch nicht. Dafür gibt’s das Geschrei der Möwen und das Brausen des Meeres.«

Lix von Wrangen streckte ihren Kopf einen Augenblick lachend vor. Ja, der Mann hatte recht. Die Luft war erfüllt von Meerbrausen. Und Vögel mußte es hier auch mehr geben, als sie von der Stadt her gewohnt war. Ihr Schreien, Lachen und Keckern klang ein wenig unheimlich. Des Mädchens große Augen schlossen sich für einen Herzschlag. Das Gesichtchen wurde blaß.

»Angst?« fragte der Mann.

Da schlug Lix die Augen schon wieder auf.

»Angst? I wo. Ich habe mich noch nie in meinem Leben gefürchtet!« Das klang sehr überzeugt. Und dann fügte sie hinzu: »Wie könnte man auch als Lehrerin Angst haben.«

Einen Augenblick war der Mann versucht zu lachen.

Lehrerin? Dies kleine, knabenhaft-zierliche Geschöpf mit den lachenden Augen eine Lehrerin?

»Sie wollen mir doch nicht weismachen, daß Sie hier irgendwo als Lehrerin angestellt sind?«

»Allerdings!« Lix nickte. »Bin ich. Erste Stelle. Ich wollte noch nicht sofort