: Diverse Autoren
: E-Book 16-20 Fürstenkinder Box 4 - Adelsroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740994785
: Fürstenkinder
: 1
: CHF 11.00
:
: Erzählende Literatur
: German
: 320
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In der völlig neuen Romanreihe 'Fürstenkinder' kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Ihre Lebensschicksale gehen zu Herzen, ihre erstaunliche Jugend, ihre erste Liebe - ein Leben in Reichtum, in Saus und Braus, aber oft auch in großer, verletzender Einsamkeit. Große Gefühle, zauberhafte Prinzessinnen, edle Prinzen begeistern die Leserinnen dieser einzigartigen Romane und ziehen sie in ihren Bann. E-Book 1: Wir tragen dich auf Händen E-Book 2: Verwirrung um den Erben von Trewitz E-Book 3: Die Kinder von Gut Kaldern E-Book 4: Immer bin ich allein E-Book 5: Geliebtes Glückskind Florian

»Hör mal, Claudia, das kann doch nicht wahr sein! Dein Vater ist der gütigste und beste Mensch der Welt, und niemals würde er dich zwingen, den unsympathischen, ältlichen Ulf von Winters zu heiraten. Das kann ich einfach nicht glauben.«

Ulla von Rammen sah abwartend auf ihre Freundin Claudia von Trewitz, doch diese hatte offenbar nicht die Absicht zu antworten. Ihre übergroßen Augen in dem schmalen, feingeschnittenen Gesicht glühten in einem unnatürlichen Feuer, ihr Blick ruhte auf den fernen bewaldeten Hügeln, aber es war offensichtlich, daß sie diese nicht sah. Sie sah eine Welt, in die die Freundin ihr nicht zu folgen vermochte. Ihre schmalen, gepflegten Hände ruhten in ihrem Schoß, nur hin und wieder zuckten sie nervös und verrieten den Aufruhr in ihrem Innern.

Hier oben auf dem Hügel, dem Lieblingsplatz der Freundinnen, herrschte eine fast sonntägliche Ruhe. Selbst die Vögel hatten ihr Zwitschern eingestellt, und die Gräser und Blumen ließen traurig die Köpfe in der mittäglichen Sommerhitze hängen. Das Tal lag flirrend im Sonnenschein und wirkte wie ausgestorben. Als die Glocken jetzt die zwölfte Stunde verkündeten, fuhr Claudia, wie aus einem Traum erwachend, zusammen und mit um Entschuldigung bittender Stimme sagte sie:

»Verzeih, Ulla, aber ich war weit fort in meinen Gedanken«, und mit unendlicher Traurigkeit fügte sie hinzu:

»Auch das wird nun bald ein Ende haben – unsere herrlichen Stunden hier auf dem Kaiserberg...«

»Hör’ auf, so zu reden«, sagte betont energisch die ältere Ulla. »Du redest dir das alles nur ein. Gut, vielleicht hat dein Vater einmal eine Andeutung gemacht, daß ihm der reiche Ulf als Schwiegersohn nicht ungelegen käme. So denkt sich jeder Vater, der seine Tochter gern gut versorgt sehen möchte; aber das heißt noch lange nicht, daß er wirklich von dir erwartet, daß du ohne Liebe heiratest.

Mein Gott, Claudia, dein Vater liebt dich doch... Ich habe dich oft um diese Liebe beneidet, und niemals würde er zulassen, daß du unglücklich wirst.«

»Das ist es ja eben, was ich nicht verstehe«, unterbrach Claudia die Freundin. »Papa ist in letzter Zeit überhaupt so anders geworden, gar nicht mehr so fröhlich, wie er immer war. Er wirkt bedrückt, als hätte er Sorgen. Aber nicht nur das – er erscheint so traurig und einsam... Ja, einsam ist das richtige Wort. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll; aber ich habe Angst, eine entsetzliche Angst. Es kommt etwas auf uns zu, für das ich keinen Namen weiß, das aber unser ganzes Leben verändern wird...«

Betroffen sah Ulla auf die Freundin, und sie selbst spürte plötzlich, daß Claudia recht hatte. Sie fröstelte trotz der Hitze. Burschikos aber sagte sie:

»Komm, laß uns gehen, man wird mit dem Essen auf uns warten. Du kennst doch meine Tante... Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige. Nun, ich werde nie eine Königin werden, aber trotzdem bemühe ich mich, pünktlich zu sein.«

Unten an der Abzweigung nach Schloß Trewitz, trennten sich die Freundinnen mit einem innigen Kuß. Ulla von Rammen sah Claud