Das Wetterleuchten der Revolution
(September 1792)
Der elegant gekleidete ältere Herr mit der weiß gepuderten Perücke nickte nachdrücklich und führte die Hände so zusammen, dass sich die Spitzenmanschetten bewegten und der Applaus angedeutet wurde, gleichzeitig aber kein Geräusch die Konzentration störte.
Es war eine vornehme Versammlung, die sich in den Räumen der Royal Society in London zusammengefunden hatte, um einem Vortrag des Herzogs von Bourgoyne über die wahren Absichten der Umstürzler in Frankreich zu lauschen. Der Umsturz, die Rebellion, die Revolution, wie immer es einige nannten, hatte in diesem September 1792 viel von der ursprünglichen Sympathie verloren, mit der man sie anfangs in Britannien begrüßt hatte.
»Nicht Steuergerechtigkeit, nicht die Stärkung bürgerlicher Freiheiten und Rechte sind das Ziel dieser Umstürzler, meine Herren, sondern eine Diktatur gottloser Fanatiker, die nicht nur Frankreich, sondern ganz Europa unterwerfen wollen. Der Krieg gegen Österreich ist nur der erste Schritt.« Der Herzog, der mit Nachdruck in einem akzentgefärbtem, aber fehlerfreien Englisch gesprochen hatte, stärkte sich mit einem Schluck Wasser.
Etwa vierzig Herren lauschten seinen Worten. Die meisten waren älter, aber in der ersten Reihe saßen auch jüngere Männer, einer von ihnen recht wettergebräunt. Er hatte seine Blicke umherschweifen lassen und konzentrierte sie jetzt wieder auf den Redner.
»Wenn es noch eines Argumentes bedurft hätte, um die Naivität derjenigen bloßzustellen, die in diesem freien Lande von einer notwendigen Revolution sprachen, dann kann ich ihnen jetzt gleich drei anbieten: Erstens die Erstürmung des Königsschlosses und die Einkerkerung Seiner Majestät. Zweitens die Mordwelle, die der sogenannte Justizminister Danton jetzt ausgelöst hat und die mehr als zweitausend Unschuldige bedroht. Und drittens die Abschaffung des Königtums, die der sogenannte Nationalkonvent in Kürze beschließen wird, wie ich aus zuverlässiger Quelle erst gestern e