: Hinnerk Baumgarten
: Younger sän ewer. Da geht noch was! Was Sie schon immer über den Mann ab 50 wissen wollten ...
: Edel Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
: 9783841907974
: 1
: CHF 13.80
:
: Biographien, Autobiographien
: German
: 224
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Hinnerk Baumgarten ist auch einer von diesen 50-Jährigen, die glauben, sie seien noch 'freshe' 30. Die denken, sie könnten noch beherzt in jedes Fußballspiel eingreifen und die Nächte ohne anschließenden Kater durchfeiern. Aber es wird Zeit, hinter die Fassade zu schauen: Die ersten Wehwehchen sind da, gewisse ärztliche Kontrolluntersuchungen stehen an und dann gibt es da noch diese Midlife-Crisis. Mit viel Humor und Selbstironie erzählt Hinnerk Baumgarten vom Erwachsenwerden mit 50 und seinem Road-Trip zur wahren Liebe. Dabei gibt er tiefe Einblicke in das Mann-sein, ohne die jugendliche Neugier und den Tatendrang zu verlieren. Offen und ohne Tabus beschreibt er, wie man sich bei einer Blasenspiegelung fühlt, was bei einer Hängepartie wirklich passiert oder wie man einen Heiratsantrag mehrmals verbocken kann. Er zeigt den Frauen, warum Männer so sind, wie sie sind und gibt den Männern das Gefühl, nicht allein zu sein. Und er beweist, dass 'Mann' durchaus über sich selbst lachen und Gefühle zeigen kann.

Hinnerk Baumgarten, geboren 1968 in Hannover, begann seine Karriere als Moderator beim Radio, bis er 2004 zum NDR und damit zum Fernsehen wechselte. Seit 2006 ist er fester Moderator des NDR-Talkformates DAS! Hinnerk Baumgarten lebt in Hamburg.

Die Leiden des jungen Baumgarten


Fit und schön … auch mit 50!


Das mit Aussehen und Körper bei uns Typen um die 50 ist schon so eine Sache. Komplimente bekommt man im Grunde nur noch aus Mitleid oder man wird verarscht, oder jemand will Geld.

Aber ich habe beschlossen, mich trotzdem besser zu fühlen, wenn jemand sagt, ich sähe jünger aus. Ein wenig schwieriger wird dieses Kompliment, wenn es um eine feine Nuance verändert wird: „Oh,Sie sehen aber jünger aus!“ Das SIE macht einfach alles zunichte, zumal ich mich ja auf Augenhöhe mit der Jugend wähne und selbstverständlich auf das DU bestehe. Hier klaffen meine Selbstwahrnehmung und die Realität ein wenig auseinander, für eine jüngere Generation ist alles jenseits der 28 schon verrentet, während ich mich fühle, als hätte ich bis dahin noch 30 Jahre Zeit.

Zeit für eine ehrliche Bestandsanalyse: Ich halte mich selbstverständlich noch für topfit und auf dem Niveau eines 30-jährigen, allerdings eines 30-jährigen von vor 30 Jahren, denn heutzutage hat man das Gefühl, jeder 30-jährige ist täglich in der Muckibude und anschließend beim Tätowierer, um sich die nächsten fünf Zentimeter Armumfang mit Liebesparolen verschönern zu lassen. Ja, der heute 30-Jährige ist anders als der 30-Jährige von früher. Ich, wie gesagt, gehöre mehr so der mittelfitten Version ohne Muckibude an. Wenn ich allerdings im leichten Dämmerlicht und ein wenig von oben betrachtet vorm Spiegel meine Muskeln anspanne, dann empfinde ich das schon als gewaltig, geradezu beeindruckend! Zumindest ist da ein Potenzial, das in einem Fitnessstudio ganz sicher zu neuem Leben erweckt werden könnte. Oder sagen wir mal so: insgesamt sieht man meinem Körper an, dass er mal einigermaßen in Shape gewesen ist, bilde ich mir ein.

Eine besonders schöne Situation dazu habe ich vor kurzer Zeit auf Mallorca erlebt.

Ich erfüllte mir da einen eigenwilligen Traum, indem ich mir ein Muscle-Shirt kaufte. Das sind diese Shirts, die etwas weiter geschnitten sein können, aber vor allem eben obenrum nur aus den schmalen Schulterträgern bestehen und die Gesamtumhüllung des Körpers mit Stoff dann erst knapp unterhalb der Brustwarzen beginnt. Ein wenig proletenhaft, so ein Shirt, aber irgendwie wollte ich das immer schon mal ausprobieren. Was soll ich sagen? Es ist sensationell: Man bekommt Schulterbräune und fühlt sich frei, obwohl man angezogen ist. Schatzi fand das Shirt zwar unmöglich, aber ich hatte mir vorgenommen, mich da mal durchzusetzen. Beim Autofahren mit offenem Fenster umweht der Fahrtwind meinen Oberkörper, alles fühlt sich leicht und frei an. Wir parken den Wagen und gehen zum Strand. Es ist ein lebendiges Halbnacktgefühl, es ist Robinson Crusoe für VW-Fahrer, es ist … Ich übertreibe, es ist einfach anders, locker und angenehm. Später besuchen wir noch eine Strandbar und auch hier komme ich mir echt cool vor. Zwar bilde ich mir ein, die Leute würden ein wenig missbilligend gucken, aber das ist mir egal, schließlich bin ich angezogen. Das letztendliche Urteil zu dem Thema fällt dann Joanna: So ein Muscle-Shirt wäre ja vielleicht ganz praktisch und könnte auch sexy aussehen. Aber sie hätte noch nie jemanden in einem Muscle-Shirt ohne Muskeln gesehen.

Hätten wir das auch geklärt …

Übrigens hat mir Schatzi neulich Fotos von mir geschickt, wo man sehr deutlich meine Augenpartie in Augenschein nehmen kann. Sie hätte gerne, dass ich mir meine Augen operieren lasse. Genauer gesagt, die Lider. Etwas exakter formuliert, die Schlupflider. Also ich persönlich finde ja, das leicht überhängende Oberlid gibt mir eine Art verwegenen Schlafzimmerblick, andere wiederum meinen, es mache mich lediglich