: Katharina Hadinger
: The Time War Silberzeit
: Elysion Books
: 9783960002130
: 1
: CHF 3.60
:
: Fantasy
: German
: 240
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Was macht Andrain Albus Uhren so begehrt? Sie zeigen dir nicht, wie die Zeit vergeht, sondern halten sie für dich an, wenn du einmal mehr davon brauchst. Aber der Handel, den Andrain vor Jahren dafür abgeschlossen hat, birgt nicht nur Reputation und Reichtum, sondern auch große Gefahr. Diese scheint bereits unabwendbar, als die Astrophysikerin Hemma ihren Wecker reklamiert. Dieser hält sie mit seinen Geräuschen wach, obwohl er eigentlich nicht ticken sollte.Katharina Hadinger wurde im Februar 1985 in Vöcklabruck geboren, wo sie ihre Kindheit und Jugend verbrachte. Nach der Geburt ihrer ersten Tochter, beendete sie ihre schulische Ausbildung im zweiten Jahr der höher bildenden Schule für künstlerische Gestaltung. Es folgten Gelegenheitsjobs und neun Jahre Vagabundendasein. Mit der Geburt ihrer zweiten Tochter, wurde Katharina mit ihrer Familie im oberösterreichischen Ennstal sesshaft, wo sie eine kleine Landwirtschaft betreiben. Auch erkannte sie hier das Schreiben als ihre Bestimmung an und wendet sich dem Handwerk intensiv zu. Neben Kurzgeschichten und Lyrik verfasst sie auch Texte für Kinder. Ihre Leidenschaft gilt aber den großen Projekten, die für sie wie ein zweites Leben sind.

Katharina Hadinger wurde im Februar 1985 in Vöcklabruck geboren, wo sie ihre Kindheit und Jugend verbrachte. Nach der Geburt ihrer ersten Tochter, beendete sie ihre schulische Ausbildung im zweiten Jahr der höher bildenden Schule für künstlerische Gestaltung. Es folgten Gelegenheitsjobs und neun Jahre Vagabundendasein. Mit der Geburt ihrer zweiten Tochter, wurde Katharina mit ihrer Familie im oberösterreichischen Ennstal sesshaft, wo sie eine kleine Landwirtschaft betreiben. Auch erkannte sie hier das Schreiben als ihre Bestimmung an und wendet sich dem Handwerk intensiv zu. Neben Kurzgeschichten und Lyrik verfasst sie auch Texte für Kinder. Ihre Leidenschaft gilt aber den großen Projekten, die für sie wie ein zweites Leben sind.

1. Protostern

Rumänien, Landkreis Mureș 2015

 

Hemma war erledigt. Der Flug hatte nicht lange gedauert. Aber die fünfstündige Fahrt im Kleinbus hatte sie zermürbt. R.E.M. Immer wieder R.E.M.! Inzwischen konnte sie Losing My Religion nicht nur auswendig, sondern fühlte sich auch so. Einzig der Gedanke an das Hotelzimmer in Reghin hatte sie einigermaßen bei Laune gehalten. Es war eine Weile her, dass sie ein Zimmer für sich allein gehabt hatte. Das Wissen um dieses Hotelzimmer war zwar maßgeblich daran beteiligt gewesen, bei der Entscheidung, die Reise mitzumachen. Ausschlaggebend dafür war aber Tom gewesen. Unter halb geschlossenen Lidern beobachtete Hemma seine feinen braunen Haare, die im Wind des offenen Fensters zitterten. Manchmal glaubte sie, einen Hauch seines Schweißes zu riechen. Sie saß hinter ihm. Am liebsten hätte sie seinen Nacken geküsst.

Als ein Straßenschild die Stadt Reghin ankündigte, riss sich Hemma aus ihren Tagträumen und richtete sich auf ihrem Platz auf. Aufmerksam schaute sie über den Kopf ihrer schlafenden Kollegin hinweg auf die vorbeiziehende Landschaft. Bäume, vereinzelte Bauernhöfe, Strommasten, ein Schild mit dem Hinweis auf die Ausfahrt nach Reghin …

»Wir haben die Ausfahrt -«

»Der Tag ist noch jung!«, kam es von Professor Goldkehl prompt zurück.

Natürlich, dachte Hemma bei sich,weil der Tag bereits gestern Nacht begonnen hat.

»Natürlich«, sagte sie laut und lehnte sich wieder zurück. Goldkehl tippte hektisch gegen das Autoradio. Drive. R.E.M. Tom, der auf dem Beifahrersitz neben Goldkehl saß, drehte sich um und schenkte Hemma ein verschwörerisch spöttisches Grinsen. Sie erwiderte es, streckte die Zungenspitze raus und verdrehte die Augen.

Hemma mochte Professor Goldkehl. Wenn er erzählte, tat sich eine Welt auf. Er hatte sich seinen jugendlichen Idealismus bewahrt und mit ins Alter genommen. Wie ein guter Wein war er mit ihm gereift. Seine Worte waren die Welt. Selten waren die Flecken Erde, die er nicht bewandert oder zumindest überflogen hatte.

Ideciu de Jos war so ein Fleck.

Bald standen sie im Kreis auf einer Wiese unweit des Ortszentrums. Goldkehl hatte sieben Studenten zur Reise eingeladen. Nur vier waren mitgekommen. Sinn und Zweck der Studienreise war unter anderem ein Besuch des astronomischen Observatoriums in Bacâu. Ein alter Freund Goldkehls hatte die Leitung über den Bau der 5.5 M Scope Dome Kuppel. Ein weiterer Grund war jedoch die Vermessung eines Impaktkraters aus dem sechzehnten Jahrhundert. Dass drei der ausgewählten Studenten sich eine solche Gelegenheit entgehen ließen, gründete in der Tatsache, dass es sich bei dem Krater um die Einschlagstelle des Tempurameteorits handelte und somit eher ein Fall für Hobbyastrologen aus dem Reich der Esoterik war. Goldkehl aber war bekannt für derlei Eskapaden. Ein Titel einer Arbeit von lautete: Sternstaub und Feen – eine Spurensuche.

Wäre Tom nicht mitgekommen, hätte es für die Reise keinen Kleinbus gebraucht.

Vor einem Jahr hatte Hemma während eines Amerikaaufenthalts den Barringerkrater in Arizona besucht, der mit seinen fünfzigtausend Jahren noch jung und deshalb äußerst eindrucksvoll ist. Er hat einen Durchmesser von einem Kilometer und gehörte somit zu den kleinen Impaktkratern. Goldkehl aber hatte eine Studienreise organisiert, um im beschaulichen Ideciu de Jos in Rumänien einen noch weitaus jüngeren Krater zu vermessen. Mit einem sagenhaften Durchmesser von …

»Exakt zehn Komma drei Zentimeter.«

Goldkehl erhob sich und klopfte sich den Staub von den Hosenbeinen. Die Tatsache, dass er ein abgeschlagenes Geodreieck zur Messung benutzt hatte, brachte Tom, der seinen Pferdeschwanz mittlerweile gelöst und sich ausgiebig mit den Fingerspitzen durch die Locken gestrubbelt hatte, zum Lachen.

Goldkehl ließ sich davon nicht beeindrucken.

»Der Tempura war einer der sehr seltenen schwarzen Sterne«, fing er an, »Ein typischer Stern lebt davon, dass er Wasserstoff zu Helium fusioniert. Wenn diese Vorräte aufgebraucht sind, ist es möglich noch ein paar ander