: Karen Rose
: Tränenfluch Thriller
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426460634
: Die Sacramento-Reihe
: 1
: CHF 10.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 832
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Was tust du, wenn dein schlimmster Alptraum kommt, um dich zu holen? Im Thriller »Tränenfluch«, dem 2. Band derSacramento-Reihe von Bestseller-Autorin Karen Rose, muss sich die junge Mercy Callahan ihrer dunklen Vergangenheit bei der brutalen Sekte »The Church of Second Eden« stellen. 13 Jahre lebte Mercy Callahan in dem Glauben, sie sei endlich in Sicherheit. Doch seit ihr Bruder, FBI-Agent Gideon Reynolds, gegen die im Untergrund agierende Sekte »The Church of Second Eden« ermittelt, ist nichts mehr wie zuvor. Denn jetzt weiß der Sektenführer Ephraim Burton, mit dem Mercy als Kind zwangsverheiratet wurde, dass sie noch lebt. Und er hat mehr als einen guten Grund, das zu ändern.  Burtons erste Attacke auf Mercy kann Gideons bester Freund Detective Rafe Sokolov gerade eben so verhindern. Mit seiner Hilfe beschließt Mercy, sich ihrem Peiniger endlich zu stellen. Denn wenn es ihnen nicht gelingt, »The Church of Second Eden« aufzuspüren und ein für alle Mal auszuschalten, werden sie und Gideon niemals wirklich sicher sein. Weder Mercy noch Rafe ahnen, was Burton und die Sekte zu tun bereit sind, um ihre Geheimnisse zu wahren ... Mit »Tränenfluch« präsentiert die amerikanische Bestseller-Autorin Karen Rose eine furiose Fortsetzung ihres ersten Sacramento-Thrillers »Tränennacht«: leidenschaftliche Hochspannung mit Pageturner-Garantie!  Lust auf noch mehr von Karen Rose? Dann entdecken Sie die Dornen-Thriller oder die Baltimore-Reihe!

Karen Rose studierte an der Universität von Maryland, Washington, D.C. Ihre hochspannenden Thriller sind preisgekrönte internationale Topseller, die in zahlreiche Sprachen übersetzt worden sind und regelmäßig u. a. auf den Bestsellerlisten der New York Times, der USA Today und der Sunday Times stehen. Für zwei ihrer Thriller gewann die Autorin den begehrten RITA-Award. In Deutschland finden sich ihre Bücher regelmäßig in den Top 10 der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Prolog


Redding, Kalifornien

Dreizehn Jahre zuvor

Dienstag,18. Mai,04.30 Uhr

Sie würde sterben. Rhoda wusste es. BrotherDJ würde sie auf keinen Fall zurück nach Eden mitnehmen, aber selbst wenn er es täte, würde es nichts ändern. Sie wollte nicht zurück. Niemals.

Vielmehr verfluchte sie den Tag vor all den Jahren, als sie auf die Ladefläche seines Lasters gestiegen war. Wie lange war das jetzt her? Sie wusste es nicht mehr genau. DJs Vater Waylon hatte an jenem Abend hinter dem Steuer gesessen, als sie ihre Kinder zu sich auf den Schoß gezogen und ihnen versprochen hatte, dass alles gut werden würde. Dass sie in ein neues Zuhause fahren würden, wo alles wunderbar sei und es Spielsachen, genug zu essen und ein warmes Bett für sie gebe.

Wie konnte ich nur so dumm sein? Naiv und dumm.

Mercy war gerade mal ein Jahr alt gewesen und hatte daher nichts von den schlimmen Zeiten mitbekommen, als nicht jeden Abend ein warmes Essen auf dem Tisch stand, weil Rhoda nicht genug Kunden gemacht hatte. Gideon hingegen hatte mehr als einmal gesehen, wie sie nach einer Nacht auf den Straßen San Franciscos mit einem Veilchen, aber ohne Frühstück für ihre Kinder nach Hause gekommen war, weil irgendein Freier wieder mal nicht hatte zahlen wollen. Deshalb hatte er ihr Versprechen auf ein besseres Leben geglaubt und war nur allzu bereitwillig, ja, sogar voller Eifer auf den Laster geklettert, der sie ins Paradies bringen würde. Nach Eden.

Eden. Am liebsten würde sie vor Abscheu ausspucken, doch ihr Mund war zu trocken. Eden war nicht das Paradies gewesen. Sondern die Hölle.

Damals war Gideon erst fünf Jahre alt gewesen, ein cleveres Kerlchen und ein echter Schatz. Reif für sein Alter.Mein wunderschöner Sohn. Mittlerweile war er siebzehn. An der Schwelle zum Mann. Sie hoffte es. Betete.

Gideon. Mein wunderschöner Sohn. Sie würde ihn niemals wiedersehen, sondern konnte nur hoffen, dass es ihm gut ging, dass er überlebt hatte. Nacht für Nacht hatte sie sich in den vergangenen vier Jahren dafür verflucht, ihn an seinem dreizehnten Geburtstag allein gelassen zu haben, so schwer verletzt, dass er womöglich umgekommen war. Sie hatte mit angesehen, wie Waylon ihn hinter eine Mülltonne warf, und versucht, noch einen letzten Blick auf seine leblos daliegende Gestalt zu erhaschen, ehe Waylon ihr die Hände auf dem Rücken gefesselt und sie mit dem Gesicht voran auf die Ladefläche des Lasters gedrückt hatte, um sich seinen Lohn für Gideons Flucht zu nehmen, so brutal, dass sie völlig zerfetzt und blutend zurückgeblieben war … dies war der schlimmste Tag ihres Lebens gewesen.

Bis sie ein drittes Mal auf seinen Laster geklettert war, diesmal mit ihrer Tochter in den Armen und Waylons SohnDJ am Steuer, der den Wagen nach dem Tod des Vaters geerbt hatte. DJs Preis war derselbe wie damals, als sein Vater sie mit dem schwer verletzten Gideon in den Armen zum selben Busbahnhof gebracht hatte.

Und obwohl sie beide Male mit jeweils einem anderen Mann verheiratet gewesen war, hatte sie sich gefügt. Vor Eden hatte sie ihren Körper für sehr viel weniger verkauft. Was bedeuteten schon ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen, wenn das Leben der eigenen Kinder auf dem Spiel stand? Gar nichts. Deshalb hatte sie klaglos bezahlt.

Am Tag von Gideons Flucht hatte Brother Waylon sie nach Eden zurückgebracht, damit sie für ihr Verbrechen bestraft wurde, doch sie hatte das dumpfe Gefühl, dass es heute mitDJ anders enden würde.

Sie blickte auf die zitternde Gestalt in ihren Armen. Mercy glühte vor Fieber. Die Heilerin hatte ihr nicht helfen können, was kein Wunder war. Sister Coleens Fähigkeiten beschränkten sich auf die Behandlung von Erkältungen und kleinen Schnittverletzungen.

Mercy hingegen litt unter einer Infektion. Und zwar einer sehr schweren und weit fortgeschrittenen, wie all