: Johannes Langkilde
: Der Däne, der nach Samoa fuhr und seine Familie fand Eine wahre Geschichte über Familien-Glück, Seefahrer-Romantik und Reise-Abenteuer
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426464885
: 1
: CHF 13.00
:
: Romanhafte Biographien
: German
: 288
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eine herzerwärmende und wahre Geschichte über Familie, Zugehörigkeit und die Suche nach dem guten Leben. Als Kind lauschte Johannes Langkilde der geheimnisvollen Geschichte um einen Vorfahren, der Jahrhunderte zuvor unter mysteriösen Umständen aus Dänemark floh, sich auf Samoa in eine Insel-Prinzessin verliebte und mit ihr eine Familie gründete. Jahre später, Langkilde arbeitet als Nachrichtenjournalist fürs dänische Fernsehen, begegnet er am Rande einer Wahlkampfberichterstattung in den USA seinem Cousin: einem Häuptling aus Samoa. Und beschließt, der Familienlegende von einst auf den Grund zu gehen. Er macht sich auf die Reise zu seiner Verwandtschaft nach Polynesien und begibt sich auf eine abenteuerliche Suche nach seinen eigenen Wurzeln. Auf der 'Insel des Glücks' findet er nicht nur die Wahrheit über das Geheimnis seiner Familie - sondern erkennt, wie nah uns Menschen sein können, mit denen uns auf den ersten Blick so wenig verbindet. Eine zauberhafte Feel-good-Geschichte über Fernweh, Abenteuer und das Glück, eine Familie zu sein.

Johannes Langkilde ist ein dänischer Nachrichtensprecher - der jüngste, der jemals die Abendnachrichten beim dänischen Nationalfernsehen moderiert hat -, TV-Moderator und preisgekrönter Journalist. Er war Auslandskorrespondent in Washington, D.C., wo er als Büroleiter des Dänischen Rundfunks der führende Reporter für amerikanische politische Angelegenheiten war und über die Präsidentschaftswahlen 2016 berichtete. Ebenfalls Autor des dänischen Bestsellers 'Da Amerikanerne gik hver til sit' (Die große amerikanische Trennung) ist Johannes Langkilde zudem ein versierter Jazzpianist, der professionell in ganz Europa und den USA auftritt.

Eine unerwartete Begegnung


Am24. Juli2016 nutze ich die etwa zweihundert Kilometer weite Autofahrt von Washington D. C. nach Philadelphia zum Nachdenken. Meine Gedanken kreisen aber nicht um die Präsidentenwahl, über die ich als Korrespondent des Dänischen Rundfunks beinahe täglich berichtet habe, sondern um unseren Familienhund Whiskey, der seit Wochen krank ist. Zur großen Trauer besonders meiner Kinder ist er jetzt wohl endgültig auf dem Weg in den Hundehimmel. Der Abschied fällt auch mir schwer. Whiskey gehört zur Familie. Wir haben ihn von einer Reise nach Griechenland mitgebracht, die meine Frau und ich noch vor der Geburt unserer Kinder unternommen haben. Mit einem Kloß im Hals fahre ich zu einem Auftrag, der mich unter normalen Umständen mit Spannung, Energie und Abenteuerlust erfüllt hätte.

DieUSA stecken mitten in einem der dramatischsten, wegweisenden Wahlkämpfe seit Menschengedenken. Ich bin auf dem Weg nach Philadelphia zum Konvent derUS-Demokraten, auf dem die Partei festlegen wird, wer in das Rennen um die Präsidentschaft einzieht. Es ist der entscheidende Teil des Wahlkampfs, bei dem sich zeigen wird, ob Hillary Clinton den in der Gunst der Parteimitglieder steigenden Senator aus Vermont, Bernie Sanders, schlagen kann.

Mit einer Mischung aus Trauer um unser geliebtes Haustier und Angespanntheit in Anbetracht meiner anstehenden Berichterstattung über diese historische Entscheidung checke ich in einem kleinen Hotel etwa zehn Minuten vom imposanten Wells Fargo Center ein, wo die4767 Delegierten vier Tage später ihre Stimme abgeben sollen. Vor mir liegt ein wichtiges Ereignis. Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht ahne, ist, dass dieser Tag auch ein persönlicher Wendepunkt in meinem Leben sein wird.

Das Wells Fargo Center ist eine Riesenarena mit Platz für50000 Menschen. Die Polizei hat die Halle aufgrund von Demonstrationen und zahlreichen Schaulustigen weiträumig abgesperrt. Es ist schwülheiß, und ich schwitze in meinem Anzug. In der Arena, hinter der Sicherheitskontrolle, ist es zum Glück kühler, obwohl wir uns im Zentrum eines politischen Hexenkessels befinden.

Als Korrespondent habe ich schon bei vielen entscheidenden Begebenheiten quasi in der ersten Reihe gestanden. Mein Arbeitsplatz ist ein Balkon auf der oberen Galerie der Halle, umgeben von anderen Journalisten aus der ganzen Welt. Von hier aus sende ich meine Live-Reportagen an dieTV Avisen. Vor der Kulisse des riesigen Saals berichte ich über den Wahlkampf und analysiere die Situation innerhalb der Demokratischen Partei. Wenige Minuten vor der Sendung, um18.30 Uhr dänischer Zeit, betritt Alicia Keys die Bühne und bringt den Saal mit ihrem Hit »Girl on Fire« zum Kochen. Es ist so laut, dass ich fast schreien muss, damit mein Kollege Erkan Özden im Studio und die Fernsehzuschauer zu Hause mich verstehen können.

Was offensichtlich gelungen ist, da ich am Abend eineSMS von meinem Verwandten Kristian Märker Ehnhuus Langkilde bekomme, der mich im Fernsehen gesehen hat. Aber es geht ihm nicht um amerikanische Politik oder Hillary Clintons Chancen.

Er schreibt: »Weißt du eigentlich, dass du dich gerade im selben Gebäude befindest wie unser Vetter Fagafaga Daniel aus Amerikanisch-Samoa? Er ist einer der Delegierten.«

Amerikanisch-Samoa ist ein Außengebiet derUSA und hat somit auch Einfluss darauf, wen die Parteien als Präsidentschaftskandidaten aufstellen. Daniel ist also einer der4767 Menschen, die die Resultate der Abstimmungen in allen amerikanischen Teilstaaten und Außengebieten weitergeben sollen.

Ich brauche ein paar Augenblicke, um die Bedeutung von KristiansSMS zu verstehen. Vetter Daniel? Aus Amerikanisch-Samoa? Alsoder Daniel? Der Häuptling?

Von meinem Vater wusste ich, dass es in meiner weitverzweigten Familie eine exotische Verbindung zur Südseeinsel Samoa und deren Schwesterinsel Amerikanisch-Samoa gibt. Und dass diese Verbindung etwas mit einem jungen Dragonerleutnant namens Hans Alfred Langkilde zu tun hat, der vor150 Jahren aus Dänemark floh und auf Samoa landete, wo er die Tochter eines Häuptlings heiratete. In meiner Kindheit verschmolz diese Geschichte manchmal mit Abenteuergeschichte