: Ralph Raymond-Braun
: Allgäu Reiseführer Michael Müller Verlag Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps
: Michael Müller Verlag
: 9783966851138
: 4
: CHF 14.40
:
: Deutschland
: German
: 360
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Reiseführer Allgäu Ralph-Raymond Braun   - 4. Auflage, 360 Seiten, 219 Farbfotos - 43 Karten - Zwölf ausführlich beschriebene GPS-Wanderungen und Touren - mmtravel® App kostenlos& registrierungsfrei mit Online-Karten& Ortungsfunktion - Ökologisch, regional& nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind kenntlich gemacht - Vor Ort recherchiert& ausprobiert - Viele Kurz-Essays mit Hintergrundinfos  buch aktuell findet: 'Mit detaillierten Wanderbeschreibungen, vielen Übersichtskarten und Plänen sowie Tipps für Restaurants und Unterkünfte von günstig bis nobel ist dieser Reiseführer der perfekte Urlaubsbegleiter.'   Anders reisen und dabei das Besondere entdecken   Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher.   Sehenswertes Allgäu   Mehr als 20 Schlösser, mehr als 60 Museen. Reichsklöster Ottobeuren& Buxheim, Königsschlösser Neuschwanstein& Linderhof. Kaufbeuren, Marktoberdorf&Forggensee. Immenstadt, Oberstaufen, Sonthofen, Kleinwalsertal, Naturpark Nagelfluhkette, und und und ...   Entdecken Sie mit Ralph-Raymond Brauns Geheimtipps in unserem Reiseführer 'Allgäu' neben den Must-Sees die versteckten Perlen der Region: lohnende Ziele, Plätze und Orte, die garantiert nicht jeder kennt.   Sorgenfreies Reiseglück mit den praktischen und bewährten Guides aus dem Michael Müller Verlag   Orientierungsseiten zur Destination: Sehenswertes, Aktivitäten oder besondere Hinweise für Familien mit Kindern. Special-Interest-Infos im Extra-Kapitel 'Nachlesen und Nachschlagen': Landschaft& Geologie, Pflanzen& Tiere, Geschichte, Kunst& Kultur, plus wichtige und hilfreiche Informationen zu Anreise, Klima& Reisezeit, Übernachtung& bewährte reisepraktische Tipps. Ein Kapitel widmet sich den fast immer GPS-kartierten Wanderungen und Radtouren.   Subjektiv, persönlich und wertend - die MM-Bücher mit ihren detailliert vor Ort recherchierten Informationen, Hintergrundgeschichten und Service-Infos sind, was sie schon immer waren: mehr als 'nur' Reiseführer.

1953 in der Anflugschneise des Frankfurter Flughafens geboren, aufgewachsen dortselbst und im Frankenland mit AFN (= American Forces Network) und Radio Luxemburg. Schon als Schüler erste journalistische Versuche als Vereinsreporter für die Heimatzeitung. Studierte Politik, Geschichte, Deutsch und kam dann über eine Karriere als Hausmeister, Buchhalter, Lehrer und Reiseleiter zum Schreiben von inzwischen mehr als zwanzig Reisebüchern.
Memmingen44.000 Einw., 595 m ü. NN
Was für eine Überraschung: Nicht Venedig, Florenz oder Barcelona, sondern Memmingen steht auf Platz 1 im Ranking der attraktivsten Städtetrips - so urteilte jedenfalls das britische Glamour-Reisemagazin „Condé Nast Traveller“.
„Memmingen - Stadt mit Perspektiven“, so bewirbt sich die Stadt auf ihrer Website. Und überlässt es dann jedem selbst, das Motto inhaltlich zu füllen. Gemeint sein könnte der Blick bei guter Sicht bis auf die Hügellandschaft des Voralpenlands mit seinen typischen Streusiedlungen - das wäre dann Memmingen als „Tor zum Allgäu“. Oder - darf’s etwas bedeutungsschwerer sein? - Erinnerungsort an die hier verkündeten Zwölf Artikel der Aufständischen des Bauernkriegs. Die werden lokalpatriotisch als erste demokratische Verfassungsurkunde auf deutschem Boden gehypt und alle paar Jahre (zuletzt 2021) mit der Verleihung des „Memminger Freiheitspreises 1525“ an honorige Persönlichkeiten gefeiert. Das wäre dann die Perspektive „Stadt der Freiheit“. Andere mögen an den Memminger Kreuzzug denken, als Ende der 1980er-Jahre der Arzt Horst Theissen vom Memminger Landgericht unter dem Vorwurf illegaler Schwangerschaftsabbrüche zu einer Freiheitsstrafe mit Berufsverbot verurteilt wurde, wobei man auch gegen die betroffenen Frauen Strafbefehl erließ und sie vor Gericht bloßstellte. Mir persönlich gefällt an Memmingen besonders, wie sich auch zeitgemäße Architektur in die gut erhaltene Altstadt einfügt, ohne das Alte bloß nachzuahmen.
Stadtgeschichte
Als „Mammingin“ 1128 erstmals urkundlich erwähnt wurde, war sein Namenspatron schon lange tot. Ein alemannischer Klanchef namens Mammo soll es gewesen sein, der im 5. Jahrhundert lebte und auch noch an anderen Orten im Südwesten seinen Namen hinterließ. Die Siedlung des Mammo befand sich am heutigen Autobahnkreuz, das damals ein idyllischer Fleck in den Auwäldern der Iller war. Ab dem 7. Jahrhundert gab es dann in der Nachbarschaft des Dorfs einen Königshof, der beim heutigen Marktplatz vermutet wird.
Die freie Reichsstadt
1158 gewährte der Memmingen eng verbundene Bayernherzog und MarkgrafWelf VI.(1115-1191) das Stadtrecht. Nach seinem Tod fiel die Stadt an das konkurrierende Geschlecht der Staufer, 1268 wurde sie Reichsstadt und damit direkt dem Kaiser unterstellt. Im Spätmittelalter stieg Memmingen zu einer der führenden Handelsstädte Süddeutschlands auf. Die durch das Tiroler Silber reich gewordene Kaufmannsfamilie Vöhlin finanzierte zusammen mit dem Augsburger Geschlecht WelserHandelsfahrten bis nach Indien.

Sebastian Lotzer und Christoph Schappeler verkünden am Kramerzunfthaus die Zwölf Artikel

Das große Geld lockte auch die große Politik:Kaiser Maximilianwar regelmäßig in Memmingen zu Gast und machte Bernhard Strigel, den letzten Spross dieser großen Künstlerfamilie, zu seinem Hofmaler. Nur wenige Jahre nach des Kaisers Tod - und vermutlich noch posthum zu dessen Missfallen -schloss sich die Stadt unter dem Einfluss des ReformatorsChristoph Schappelerund des PredigersSebastian Lotzerder Reformation an. Lotzers „Zwölf Artikel“, die er im Bauernkrieg 1525 für die aufständischen Bauern als Programm und Forderung gegenüber dem Adel verfasste, gelten als ein früher Katalog von Freiheits- und Menschenrechten.
Im Verlauf des 16. Jahrhunderts geriet die nun protestantische Stadt in den Schatten von Ulm und Augsburg. Durch die Entdeckung Amerikas verlagerten sich die Handelswege, und mit der Eroberung des Balkans durch die Türken verloren die Memminger Fernhändler einen wichtigen Absatzmarkt. Karriere machte man nun anderswo. So zog es etwa den aus Memmingen stammenden KaufmannBenedict von Hermannach Venedig, wo er mit einem Handelshaus ein Vermögen erwirtschaftete. Er soll sogar der erste schwäbische Millionär gewesen sein - in Gulden, wobei man für einen Gulden damals ein mehrgängiges Menü bekam oder eine Woche in einer guten Herberge unterkam. Seiner Memminger Verwandtschaft schenkte er den repräsentativen Hermansbau.

Haus der Großzunft am Markt, „hat einen bequemen Tanzboden“

1702 wurde Memmingen erstmals bayerisch, nämlich von den Truppen des KurfürstenMaximilian II. Emmanuelbesetzt, der mit dem Kaiser um die Erbfolge im fernen Spanien stritt. Das Abenteuer währte nur kurz. Es brachte dem Kurfürsten die Reichsacht und den Memmingern die Rote Kaserne, die gleich nach dem Abzug der bayerischen Soldaten für Wohnzwecke umgebaut wurde. Hundert Jahre später wurde Memmingen im Zuge der napoleonischen Flurbereinigung dann endgültig dem zum Königreich erhobenen Bayern zugeschlagen.
Eisenbahn, Käsepogrom und bemerkenswerte Bürgermeister
Mancher Memminger mag sich damals liebe