Caio und seine Dohle
An seinem ersten Schultag in der Klasse erzählte die Lehrerin, dass Caio’s Eltern sich bald nach der Geburt getrennt haben. Den Jungen hätten sie zu den Urgroßeltern auf eine abgelegene Alm in den ladinischen Bergen gegeben und dort „geparkt“. Die alten Leutchen lebten dort so gut wie ohne Kontakt zur Außenwelt abgeschieden in einer Almhütte. Sie waren schon in den Achtzigern, konnten sich aber in dieser Abgeschiedenheit auf 1.700 m selbst erhalten. Unglaublich.
Die Öffentlichkeit wurde auf diese Situation erst aufmerksam, als Caio‘s Urgroßmutter verstarb. Der Urgroßvater sah sich nicht in der Lage, den Jungen alleine zu versorgen und meldete sich bei der Gemeinde. Der verwahrloste Junge wurde daraufhin nach Völs gebracht und bekam einen Pflegeplatz bei einer netten Völser Familie. Seine Mutter lebte, wie die Carabinieri in Erfahrung gebracht hatten, irgendwo in Übersee, während vom Vater überhaupt jede Spur fehlte. Eine Bergdohle, die in der Abgeschiedenheit anscheinend die einzige Kr