: Eva Adam
: LAS VEGAS IN UNTERFILZBACH Krimikomödie aus Niederbayern
: Luzifer Verlag
: 9783958356801
: Unterfilzbach
: 1
: CHF 5.50
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 340
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Amerikanisches Flair im beschaulichen Unterfilzbach: Hansi goes to Las Vegas - wenn auch nur unfreiwillig. Trotz seiner anfänglichen Ablehnung gegenüber der ihm aufgezwungenen USA-Reise freut er sich dort über die Begegnung mit dem gebürtigen Unterfilzbacher Charly Woodforth. Diese bleibt nicht ohne Folgen, denn Charly wird von Heimweh gepackt und kehrt nach 40 Jahren mit seiner Lebensgefährtin Scarlett wieder in seine Heimat zurück. Dort ist die Damenwelt in Aufruhr, denn Charly hinterließ viele gebrochene Herzen ... Bald darauf kommt Scarlett aber bei einem mysteriösen Autounfall ums Leben. Sofort ist der Bauhof-Sherlock wieder in seinem Element und begibt sich auf eine Ermittlungsreise in die Vergangenheit. Was führte vor 40 Jahren zu Charlys übereilter Abreise? Was hatte Scarlett damit zu tun? Und kann er seiner Familie die geplante Kur in Bad Füssing ausreden und außerdem den in Not geratenen örtlichen Fußballverein retten? Band Fünf der erfolgreichen niederbayrischen Krimikomödie um 'Hobby-Detektiv' Hansi Scharnagl und die ebenso schrulligen wie liebenswürdigen Bewohner des beschaulichen Dorfes Unterfilzbach - für Fans der Regionalkrimis von Rita Falk, Jörg Maurer und Volker Klüpfel.

Als bayerisches 'Landei' wuchs Eva Adam, Jahrgang 1975, im kleinen Bodenmais im idyllischen Bayerischen Wald auf. Nach beruflichen Stationen als Steuersekretärin und in der internationalen Fünfsterne-Hotellerie, ist sie heute als Event Managerin wieder in ihrem Heimatort tätig. Dort lebt sie mit ihrer Familie und zwei Hunden.

Kapitel 2



Elvis, die alte Schesen
 


Es war ein kalter Dezembertag kurz vor Weihnachten und Hansi saß in seinem geliebten Räum- und Streufahrzeug »Snow Magic Hero 1000«. Das Schneegestöber an diesem sehr frühen Morgen war ganz nach seinem Geschmack. Die meisten Unterfilzbacher trauten sich erst nach der Räumschicht der Bauhofmänner aus dem Haus, denn sie wussten ja, dass sie sich auf diese verlassen konnten, dachte Hansi stolz.

Irgendwo in der Ferne sah er manchmal einen blinkenden »Kasperl« vom Fahrzeug seiner Kollegen herüberleuchten. Dieses orangefarbene Licht auf weißem Schnee fand Hansi besonders romantisch, sogar noch mehr als Kerzenschein. Er war halt im Inneren doch eigentlich sehr gefühlvoll, vor allem im Winter. In Niederbayern bezeichnete man das Rundum-Blinklicht auf kommunalen Fahrzeugen als »Kasperl«. Warum das so war, wusste Hansi auch nicht. Aber er fand es für manche Kollegen, die in den Fahrzeugen saßen, ganz passend.

Immer wenn er in den letzten Tagen den Schnee geräumt hatte, dachte er auch unwillkürlich wieder an sein amerikanisches Pendant aus Chicago, das er leider nur kurz kennenlernen konnte.

Ob der Chicago-Hansi auch gerade durch die verschneiten Straßen seiner Stadt fährt? Welches Streusalz sie da drüben wohl benützen?Wirklichschade, dass der kein Bayerisch konnte. So ein internationaler Bauhofmänner-Austausch wär mal a super Sach. In den Schulen machen sie das schließlich auch. Vielleicht sollte ich das Wiggerl a mal vorschlagen, dachte er, während er gerade über den tief verschneiten Dorfplatz fuhr.

Als er seinen Blick konzentriert nach rechts wendete, um den Räumschild vorsichtig über das Kopfsteinpflaster zu bugsieren, erblickte er das Haus, in dem früher Rosis Stüberl untergebracht war. Bei den Erinnerungen an diese kleine Gastwirtschaft kamen ihm sofort die großen Portionen Pommes in den Sinn, die er sich des Öfteren auf dem Nachhauseweg von der Schule gegönnt hatte. Schade, dass es so einen »Schnellimbiss« nicht mehr in Unterfilzbach gab. Für zwischendurch wäre das eigentlich ideal, so wie die vielen Hot-Dog-Stände, die in den USA an jeder Straßenecke zu finden waren. Ach mei, das amerikanische Essen und vor allem seine ständige Verfügbarkeit vermisste der Feinschmecker Scharnagl schon sehr, darüber schwelgte er oft in wehmütiger Erinnerung.

Das ehemalige Stüberl wurde momentan höchstwahrscheinlich wieder einmal umgebaut. Dies kombinierte Sherlock Scharnagl aus den papierverhangenen Schaufenstern und dem Bauschutt-Container vor der Tür der Geschäftsräume, die schon seit langer Zeit leer standen. Die Betreiber wechselten fast jedes Jahr. Aber nun schien es, als eröffnete demnächst wieder etwas Neues. Nach einem Schuhgeschäft, einem Tabakladen, einem Shop für Strickmode, einem Nagelstudio und noch vielen weiteren Einzelhändlern und Dienstleistern, die Hansi kommen und gehen sah, war er gespannt, was nun dort wohl als Nächstes angeboten würde, und auch, wie lange es sich halten konnte.

Vor über einer Woche waren die Scharnagls und ihre Freunde nun schon wieder nach Unterfilzbach zurückgekehrt. Hansi war wirklich glücklich, wieder in seinem geliebten Unterfilzbach zu sein, seine gewohnte Umgebung zu haben, und natürlich, dass seine kleine Hundedame Gerti wieder immer im Schlepptau mit dabei war. Über seine Kinder Isabelle und Hansi junior war er schon auch froh, jedoch war Gerti nicht zu seiner vollsten Zufriedenheit gepflegt worden, es hatte sichtlich abgenommen, das arme Tier. Am Tag seiner Rückkehr bekam Gerti-Herzi gleich eine große Portion Presssack und einen Mordsknochen. Trotz alledem wirkte dieses Land, das er besucht hatte, tatsächlich nachhaltig auf Hansi. In erster Linie hatten ihn natürlich die – schmerzlich vermissten – Gaumenfreuden beeindruckt, abe