: Ray Dalio
: Principles: So navigieren Sie Ihr Vermögen durch große Schuldenkrisen
: Plassen Verlag
: 9783864707360
: 1
: CHF 41.50
:
: Geld, Bank, Börse
: German
: 608
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Große Schuldenkrisen gibt es immer wieder, sie gehören zum Wirtschaftsleben dazu. Hedgefonds-Legende Ray Dalio hat sich gefragt: Gibt es Gesetzmäßigkeiten, die immer auftreten? Sofern man solche Gesetzmäßigkeiten erkennt, kann man sich nämlich darauf einstellen, diese Krisen besser als andere bewältigen und sein Vermögen sichern - in Dalios Fall 140 Milliarden US-Dollar, die sein Hedgefonds Bridgewater verwaltet. Also untersuchte er die Krisen der letzten 100 Jahre, darunter den großen Crash 1929, die Hyperinflation im Deutschland der 30er-Jahre, die Finanzkrise 2008 - und wurde fündig. Mit beeindruckender Akribie hat er in 'Principles: So navigieren Sie Ihr Vermögen durch große Schuldenkrisen' seine Erkenntnisse zusammengefasst. So kann jeder Leser sich in Krisenzeiten entsprechend positionieren und sein Portfolio optimal schützen.

Ray Dalio ist einer der erfolgreichsten Hedgefonds-Manager der Welt. Mit seiner Firma Bridgewater Associates verwaltet er 140 Milliarden US-Dollar. Sein Buch 'Principles' wurde zum New-York-Times-Bestseller. 2011 schloss er sich The Giving Pledge an, der philanthropischen Initiative von Bill Gates und Warren Buffett.

6) „Vergebliche Liebesmüh“

In der Spätphase des langfristigen Schuldenzyklus haben die Notenbanken oft Mühe, ihre Anreizmaßnahmen in steigende Ausgaben zu verwandeln, weil die Wirkungen der Zinssenkungen und der Anleihekäufe der Notenbanken nachgelassen haben. Zu solchen Zeiten tritt die Wirtschaft in eine Phase geringen Wachstums und niedriger Anlagerenditen ein, und die Notenbanken müssen zu anderen Formen der geldpolitischen Stimulierung übergehen, bei denen Geld und Kredit direkter in die Unterstützung von Akteuren fließen, die Geld ausgeben. Als die Verantwortlichen in den 1930er-Jahren mit solchen Bedingungen konfrontiert waren, prägten sie die Formulierung „pushing on a string“ [wörtlich: „ein Seil auf Zug belasten“; sinngemäß: „keine Wirkung erzielen, weil das Prinzip falsch ist“ – „vergebliche Liebesmüh“, Anm. d. Ü.]. Eine der größten Gefahren in diesem Stadium ist, dass es zu einem „bösen“ inflationären Schuldenabbau kommen kann, wenn zu viel Geld gedruckt/zu viel monetarisiert wird und die Abwertung der Währung im Verhältnis zu den deflationären Alternativen zu groß ausfällt.

Um die verschiedenen geldpolitischen Maßnahmen, die im Laufe eines Schuldenabbaus eingesetzt werden können, besser zu verstehen, stelle ich sie mir gern so vor, dass sie in drei verschiedenen Stilen auftreten und dass jeder von ihnen seine eigenen Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Märkte hat.

Geldpolitische Maßnahme Nummer 1

Zinssatzgesteuerte geldpolitische Maßnahmen (ich spreche von der geldpolitischen Maßnahme Nummer 1 oder „MP1“