: Homer
: Die Ilias
: Phoemixx Classics Ebooks
: 9783985104529
: 1
: CHF 3.60
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: Altes Wissen, Alte Kulturen
: German
: 333
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Die Ilias Homer - Tragische menschliche Verirrung und Schuld, und die dennoch immer noch mögliche humane Lösung sind das spezifische Thema des ersten Kunstwerkes der Weltliteratur. Achills Weg in die Schuld war ungewollt im Sinne der griechischen Tragödie: als unschuldig schuldig definiert Aristoteles 400 Jahre nach Homer den tragischen Helden. In diesem Sinne ist die Ilias die erste Tragödie.Die Abenteuer der Odyssee sind für Jugendliche spannend, und Erwachsenen sollte es wenig Probleme bereiten, die Irrfahrten als Prüfungsweg zu verstehen, in dem sich nach dreitausend Jahren nur die Bilder, nicht aber die Herausforderungen gewandelt haben. Die Heimkehr des verschollenen Helden gerät zur überwältigenden poetischen Huldigung an Penelope, die herrliche Frau der antiken Mythologie. Aber Odysseus wird erneut ins Unbekannte aufbrechen müssen es gibt kein Verweilen.

Homer is a legendary ancient Greek epic poet, traditionally said to be the author of the epic poems the Iliad and the Odyssey. The ancient Greeks generally believed that Homer was a historical individual, but modern scholars are skeptical: no reliable biographical information has been handed down from classical antiquity, and the poems themselves manifestly represent the culmination of many centuries of oral story-telling and a well-developed 'formulaic' system of poetic composition. According to Martin West, 'Homer' is 'not the name of a historical poet, but a fictitious or constructed name.' The poems are now widely regarded as the culmination of a long tradition of orally composed poetry, but the way in which they reached their final written form, and the role that an individual poet, or poets, played in this process is disputed. By the reckoning of scholars like Geoffrey Kirk, both poems were created by an individual genius who drew much of his material from various traditional stories. Others, like Martin West, hold that the epics were composed by a number of poets. Gregory Nagy maintains that the epics are not the creation of any individual; rather, they slowly evolved towards their final form over a period of centuries and, in this view, are the collective work of generations of poets. The date of Homer's existence was controversial in antiquity and is no less so today. Herodotus said that Homer lived 400 years before his own time, which would place him at about 850 BC; but other ancient sources gave dates much closer to the supposed time of the Trojan War. For modern scholarship, 'the date of Homer' refers to the date of the poems' conception as much as to the lifetime of an individual. The scholarly consensus is that 'the Iliad and the Odyssey date from the extreme end of the 9th century BC or from the 8th, the Iliad being anterior to the Odyssey, perhaps by some decades.',i.e. somewhat earlier than Hesiod, and that the Iliad is the oldest work of western literature. Over the past few decades, some scholars have been arguing for a 7th-century date. Those who believe that the Homeric poems developed gradually over a long period of time, however, generally give a later date for the poems: according to Nagy, they only became fixed texts in the 6th century. Alfred Heubeck states that the formative influence of the works of Homer in shaping and influencing the whole development of Greek culture was recognised by many Greeks themselves, who considered him to be their instructor.

Erster Gesang


Den Priester Chryses zu rächen, dem Agamemnon die Tochter vorenthielt, sendet Apollon den Achaiern eine Pest. Agamemnon zankt mit Achilleus, weil er durch Kalchas die Befreiung der Chryseïs fordern ließ, und nimmt ihm sein Ehrengeschenk, des Brises Tochter. Dem zürnenden Achilleus verspricht Thetis Hilfe. Entsendung der Chryseïs, und Versöhnung Apollons. Der Thetis gewährt Zeus so lange Sieg für die Troer, bis ihr Sohn Genugtuung erhalte. Unwille der Here gegen Zeus. Hephästos besänftigt beide.

Singe den Zorn, o Göttin, des Peleiaden Achilleus,
Ihn, der entbrannt den Achaiern unnennbaren Jammer erregte,
Und viel tapfere Seelen der Heldensöhne zum Aïs
Sendete, aber sie selbst zum Raub darstellte den Hunden,
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Und dem Gevögel umher. So ward Zeus Wille vollendet:
Seit dem Tag, als erst durch bitteren Zank sich entzweiten
Atreus Sohn, der Herrscher des Volks, und der edle Achilleus.
Wer hat jene der Götter empört zu feindlichem Hader?
Letos Sohn und des Zeus. Denn der, dem Könige zürnend,
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Sandte verderbliche Seuche durchs Heer; und es sanken die Völker:
Drum weil ihm den Chryses beleidiget, seinen Priester,
Atreus Sohn. Denn er kam zu den rüstigen Schiffen Achaias,
Frei zu kaufen die Tochter, und bracht' unendliche Lösung,
Tragend den Lorbeerschmuck des treffenden Phöbos Apollon
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Und den goldenen Stab; und er flehete laut den Achaiern,
Doch den Atreiden vor allen, den zween Feldherren der Völker:
Atreus Söhn', und ihr andern, ihr hellumschienten Achaier,
Euch verleihn die Götter, olympischer Höhen Bewohner,
Priamos Stadt zu vertilgen, und wohl nach Hause zu kehren;
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Doch mir gebt die Tochter zurück, und empfahet die Lösung,
Ehrfurchtsvoll vor Zeus ferntreffendem Sohn Apollon.
Drauf gebot beifallend das ganze Heer der Achaier,
Ehrend den Priester zu scheun, und die köstliche Lösung zu nehmen.
Aber nicht Agamemnon, des Atreus Sohne, gefiel es;
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Dieser entsandt' ihn mit Schmach, und befahl die drohenden Worte:
Daß ich nimmer, o Greis, bei den räumigen Schiffen dich treffe,
Weder anitzt hier zaudernd, noch wiederkehrend in Zukunft!
Kaum wohl möchte dir helfen der Stab, und der Lorbeer des Gottes!
Jene lös' ich dir nicht, bis einst das Alter ihr nahet,
30
Wann sie in meinem Palast in Argos, fern von der Heimat,
Mir als Weberin dient, und meines Bettes Genossin!
Gehe denn, reize mich nicht; daß wohlbehalten du kehrest!
Jener sprach's: doch Chryses erschrak, und gehorchte der Rede.
Schweigend ging er am Ufer des weitaufrauschenden Meeres;
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Und wie er einsam jetzt hinwandelte, flehte der Alte
Viel zum Herrscher Apollon, dem Sohn der lockigen Leto:
Höre mich, Gott, der du Chrysa mit silbernem Bogen umwandelst,
Samt der heiligen Killa, und Tenedos mächtig beherrschest,
Smintheus! hab ich dir je den prangenden Tempel gekränzet,
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Oder hab' ich dir je von erlesenen Farren und Ziegen
Fette Schenkel verbrannt; so gewähre mir dieses Verlangen:
Meine Tränen vergilt mit deinem Geschoß den Achaiern!
Also rief er betend; ihn hörete Phöbos Apollon.
Schnell von den Höhn des Olympos enteilet' er, zürnendes Herzens,
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Auf der Schulter den Bogen und ringsverschlossenen Köcher.
Laut erschallen die Pfeile zugleich an des Zürnenden Schulter,
Als er einher sich bewegt'; er wandelte, düster wie Nachtgraun;
Setzte sich drauf von den Schiffen entfernt, und schnellte den Pfeil ab;
Und ein schrecklicher Klang entscholl dem silbernen Bogen.
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Nur Maultier' erlegt' er zuerst und hurtige Hunde:
Doch nun gegen sie selbst das herbe Geschoß hinwendend,
Traf er; und rastlos brannten die Totenfeuer in Menge.
Schon neun Tage durchflogen das Heer die Geschosse des Gottes.

Drauf am zehnten berief des Volks Versammlung Achilleus,
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Dem in die Seel' es legte die lilienarmige Here;
Denn sie sorgt' um der Danaer Volk, die Sterbenden schauend.
Als sie nunmehr sich versammelt, und voll gedrängt die Versammlung;
Trat hervor und begann der mutige Renner Achilleus:
Atreus Sohn, nun denk' ich, wir ziehn den vorigen Irrweg
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Wieder nach Hause zurück, wofern wir entrinnen dem Tode;
Weil ja zugleich der Krieg und die Pest hinrafft die Achaier.
Aber wohlan, fragt einen der Opferer, oder der Seher,
Oder auch Traumausleger; auch Träume ja kommen von Zeus her:
Der uns sage, warum so ereiferte Phöbos Apollon:
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Ob versäumte Gelübd' ihn erzürneten, ob Hekatomben:
Wenn vielleicht der Lämmer Gedüft und erlesener Ziegen
Er zum Opfer begehrt, von uns die Plage zu wenden.
Also redete jener, und setzte sich. Wieder erhub sich
Kalchas der Thestoride, der weiseste Vogelschauer,
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Der erkannte, was ist, was sein wird, oder zuvor war,
Der auch her vor Troja der Danaer Schiffe geleitet
Durch wahrsagenden Geist, des ihn würdigte Phöbos Apollon;
Dieser begann wohlmeinend, und redete vor der Versammlung:
Peleus Sohn, du gebeutst mir, o Göttlicher, auszudeuten
75
Diesen Zorn des Apollon, des fernhintreffenden Herrschers.
Gerne will ich's