François Delacroix war im Jahre des Herrn 1680 nicht der einzige Schreiber am Hofe Seiner Majestät König Ludwig XIV. Aber er zählte sicherlich zu den fleißigsten überhaupt. Jeden Tag war er schon früh auf den Beinen. Um zu sehen, zu erleben und aufzuschreiben, was für ihn von Belang erschien. Und was für ihn von Belang war, das war es auch für Schloss Versailles und seinem wichtigsten Bewohner, eben König Ludwig XIV.
Bei immerhin bis zu zwanzigtausend Adeligen, die hier Residenzpflicht hatten, weil der König seine adelige Gesellschaft gern im Auge behalten wollte, gab es natürlich entsprechend viel zu sehen, zu erleben und aufzuschreiben. Was nicht alles verwertbar war, denn natürlich musste eine Hofberichterstattung wie an jedem Königshof auf der ganzen Welt und zu jeder Zeit auch entsprechend genehm sein. Details, die zu Recht das Licht der Öffentlichkeit und der Nachwelt scheuten, hatte ein Schreiber wie Delacroix gefälligst auszulassen, sowieso möglichst alles, was dem Ruf des Hofes hätte schaden können.
Was allerdings nicht hieß, dass es solche Details nicht dennoch gab. Laut Delacroix sogar zuhauf. Hätte er alles dies berichtet und für die Nachwelt festgehalten, wie es ja eigentlich seine Aufgabe hätte sein sollen, wäre wesentlich mehr von ihm zu Papier gebracht worden als dieser eher dürftige Extrakt, der gerade so noch im Rahmen des Erlaubten und somit Genehmen von ihm aufgezeichnet wurde.
Dazu gehörten auch die Umtriebe des Exorzisten-Kollegs, das eigens vom Vatikan mit Genehmigung des Königs höchst selbst am Hofe eingetroffen war, um