Prolog
Da stimmt was nicht! Lotte Wißmann sieht zu den beiden Männern am Gleis der U-Bahn-Station. Sofort kommt ihr die Stimme ihres Vaters in den Sinn, sonor und halblaut: »Unsinn, das bildest du dir ein, Lotte.« Dazu seine Hand, die wedelt, als könnte man Gedanken wie Fliegen verscheuchen.
Nur nicht diesen Gedanken. Oder besser: dieses Gefühl. Als wären die zwei Männer am Gleis von einer dunklen Wolke umgeben. »Jetzt komm mir bitte nicht mit Schwingungen, Schatz«, wäre die Antwort ihres Vaters.
Lotte versucht, die beiden Männer am Gleis zu ignorieren, wegzusehen.
Schwingungen. Tss. Aber vielleicht hat er ja wirklich recht. Gegen ihn ist ohnehin kein Kraut gewachsen, ihm haben schon immer alle zugestimmt. Papa der Macher, Papa der Chef, Papa der Realist.
Sie schaut erneut zu den beiden Typen. Sie stehen ganz am Rand des Bahnsteigs, abseits von den anderen, auffällig nah am Gleis. Der eine hat sich von hinten an den anderen gedrängt, es wirkt irgendwie seltsam, fast schon a