: Johan Norberg
: Open: Die Geschichte des menschlichen Fortschritts
: Plassen Verlag
: 9783864707780
: 1
: CHF 19.90
:
: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
: German
: 512
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Weltweit gehen Menschen gegen die Globalisierung und den freien Handel auf die Straße. Nationalistische Tendenzen sind auf dem Vormarsch. Covid-19 und die Finanzkrise haben die Schattenseiten einer vernetzten Welt aufgezeigt. Trotzdem oder gerade deshalb plädiert Johan Norberg für den Erhalt der Offenheit. Brillant kombiniert er historische Lehren mit Erkenntnissen aus der Evolutionspsychologie, um zu erklären, warum der Liberalismus gerade in Gefahr, aber trotz allem der beste Weg zu mehr Wohlstand, Gesundheit und Fortschritt ist. Und er warnt davor, diese Errungenschaften aufs Spiel zu setzen, denn: 'Betrachtet man den heutigen Lebensstandard, die Gesundheit, den Wohlstand, die Alphabetisierung und die Freiheit im historischen Kontext, besteht kein Zweifel, dass wir in einem goldenen Zeitalter leben. Aber die Geschichte ist übersät mit goldenen Zeitaltern, die nicht von Dauer waren.'

Johan Norberg ist Autor, Dozent und Filmemacher. Sein Buch 'Progress' war ein inter­na­tionaler Bestseller und eines der Bücher des Jahres im Economist. Er schreibt regelmäßig für Publikationen wie das Wall Street Journal und HuffPost.

HÄNDLER UND TRIBALISTEN


„Wenn wir die unmodifizierten, ungehemmten Regeln des Mikrokosmos (also einer kleinen Gruppe, eines Rudels oder, sagen wir mal, unserer Familien) auf den Makrokosmos (unsere Zivilisation im weiteren Sinne) anwenden, so wie es unsere Instinkte und sentimentalen Begierden manchmal gern hätten, würden wir ihn zerstören. Aber, wenn wir immer die Regeln der erweiterten Ordnung auf unsere eigenen Gruppen anwenden würden, würden wir sie erdrücken. Also müssen wir lernen, in zwei verschiedenen Welten auf einmal zu leben.“

- Friedrich Hayek, 1989 -

Vor langer Zeit kam ein 45 Jahre alter, 1,57 Meter großer Mann bei der Überquerung der Alpen zwischen dem heutigen Italien und Österreich ums Leben. Kurz danach zog ein Sturm auf, sodass sein Körper versiegelt und im Eis erhalten wurde und mehr als 5.000 Jahre nicht mehr gefunden werden sollte. Als deutsche Wanderer 1991 den mumifizierten Körper von Ötzi fanden, der nach den Ötztaler Alpen benannt wurde, eröffnete das die Gelegenheit, aus der Gegenwart einen außergewöhnlichen Blick in die Vergangenheit zu werfen: wie das Leben in der Kupfersteinzeit ausgesehen hatte, wie die Menschen gelebt hatten und was sie gegessen hatten. Aber es verschaffte auch einen Einblick in ihr kulturelles und wirtschaftliches Leben.

Wir wissen nicht sicher, wieso Ötzi den Elementen trotzte und an diesem Tag versuchte, die Alpen zu überqueren, über hügeliges und verschneites Terrain in einer Höhe von 3.000 Metern über dem Meeresspiegel. Aber wir wissen, wieso er bis zur Stelle kam, an der man ihn fand. Auch wenn er den Weg anscheinend allein zurücklegte, war er nie völl