Einleitung
Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklich sein ist der Weg.
(Buddha)
Wie mein Buch funktioniert und du den größten Nutzen daraus ziehst
Zuerst einmal herzlich willkommen. Schön, dass du da bist, um gemeinsam mit mir zu entdecken, wie viel mehr in dir steckt, als dir wohl bewusst ist, und welches Glück sich dahinter verbirgt. Wahrscheinlich geht es dir gerade so, wie es auch mir viele Jahre lang ergangen ist. Schon in meiner Kindheit hatte ich das Problem, dass ich mich selbst ganz anders wahrgenommen habe, als das in meinem Umfeld der Fall war. Ob meine Eltern, meine Lehrer oder meine Freunde: Jeder hatte seine eigene Meinung über mein Wesen, meine Fähigkeiten und meinen Charakter. Aber diese Einschätzungen widersprachen sich nicht nur teilweise, sondern sie stimmten vielmehr nur äußerst selten mit dem überein, was ich selbst über mich dachte.
Doch wem sollte ich nun glauben? Jenen, die meinten, mich gut zu kennen, konnte ich nicht vertrauen. Dazu gingen unsere Meinungen viel zu weit auseinander. Musste denn jemand, der glaubte, mich beurteilen zu können, nicht zumindest zu einem annähernd ähnlichen Ergebnis kommen wie ich selbst?
Diejenigen, die mich nur oberflächlich kannten, schieden aber auch aus. Was wollten sie denn schon groß über mich wissen? Also blieb nur noch ich selbst. Wenn ich aber umgekehrt so unfehlbar in meiner Einschätzung war, so überlegte ich, warum sahen die Menschen in meinem Umfeld etwas derart anderes in mir als ich?
Erst Jahre später habe ich verstanden, dass alle gleichermaßen recht hatten. Unser wahres Ich ist die Summe dessen, was unsere Mitmenschen in uns sehen, und dessen, was wir selbst in uns erkennen. Doch dann ist da noch so vieles mehr, was den meisten Menschen aber für immer verborgen bleibt.
Was genau formt aber dieses Selbst, das jeden Menschen so besonders macht? Handelt es sich dabei um etwas, mit dem wir geboren werden und das uns unverändert bis ans Ende unseres Lebens begleitet? Oder können wir in einem gewissen Maße vielmehr selbst nicht nur bestimmen, wer wir sein wollen, sondern auch, wer wir sind?
Auf meiner Suche stieß ich auf einen Satz von Siddhartha Gautama Buddha, der mein Leben verändern sollte.
»Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.«
Grundsätzlich schien mir das alles durchaus verständlich. Schließlich hatte ich schon lange verstanden, dass meine Wahrnehmung der Dinge immer davon beeinflusst wurde, was ich über einen Menschen oder einen Vorgang dachte. Aber wie sollte das bei mir selbst funktionieren? Reichten die Gedanken, die ich mir über mich und mein Selbst machte, tatsächlich aus, um auch im Leben dorthin zu kommen, wo ich sein wollte?
Bei Siddhartha Gautama Buddha klang es jedenfalls recht einfach. Ich musste nur richtig denken, und schon konnte ich werden, wer immer ich sein wollte. Wie aber, so fragte ich mich, sah dieses konkrete Denken in der Praxis aus? Welche Möglichkeiten gab es vor allem, um zu verstehen, wohin ich überhaupt wollte?
Die Antwort sollte ich erst viele Jahre später bei meinem ersten Aufenthalt im legendären Kloster von Shaolin erhalten. In einem Gespräch wollte ich von meinem Meister wissen, worin eigentlich das Ziel eines Menschen besteht, der auf der Suche nach der Erleuchtung ist.
»Jemand, der das Bodhi erfahren hat«, so höre ich Meister Shi De Cheng noch heute sagen, »ist zum Kostbarsten erwacht, das jedem von uns gegeben ist: zu seinem wahren Ich.«
Es war der Moment, in dem ich begriff:
Nur wer erkennt, dass wir das Glück unseres Lebens allein in dem finden können, was wir sind, der ist wirklich frei.
Weder ist so jemand auf Lob von außen angewiesen, noch wirft ihn Tadel aus der Bahn. Dennoch erreicht