: Charles Baudelaire
: mehrbuch Verlag
: Die Blumen des Bösen
: neobooks Self-Publishing
: 9783754174241
: 1
: CHF 2.50
:
: Hauptwerk vor 1945
: German
: 163
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
mehrbuch-Weltliteratur! eBooks, die nie in Vergessenheit geraten sollten. Les Fleurs du Mal / Die Blumen des Bösen) ist ein Gedichtband Charles Baudelaires, der von 1857 bis 1868 in drei Fassungen wachsenden Umfangs und unterschiedlicher Anordnung herausgegeben worden ist. Die Erstausgabe führte zu einem gerichtlichen Verfahren: Baudelaire wurde wegen Verletzung der öffentlichen Moral verurteilt und die weitere Veröffentlichung von sechs als anstößig bezeichneten Gedichten verboten.

Charles-Pierre Baudelaire war ein französischer Schriftsteller und einer der bedeutendsten Lyriker der französischen Sprache. Er ist vor allem durch seine Gedichtsammlung Les Fleurs du Mal bekannt geworden und gilt als wichtiger Wegbereiter der literarischen Moderne in Europa.

 

Inhalt 2




Jedoch das Wild zahlt stets des Jägers Plagen,

 

Der auf der Lauer lag geraume Zeit.

 

Ich will euch mit mir durch den Nebel tragen,

 

Genossen meiner trüben Lustigkeit.

 

Durch Nebel, Erde, Felsgestein und Grauen,

 

Wo euer Staub in wirren Haufen liegt,

 

Dort steht mein Schloss, aus einem Block gehauen,

 

Gewaltig, nicht aus glattem Stein gefugt.

 

Erbaut ist's aus der ewigen Ursünde,

 

Mein Stolz, mein Ruhm, mein Leiden ruht darin! –

 

Da war's, als ob ein Engel Sieg verkünde,

 

Posaunen schmettern durch das Weltall hin.

 

Sie künden Sieg der Seelen, die da sprechen:

 

»Preis deiner Geissel, Herr, Preis deiner Macht!

 

Du wirst uns nicht wie schwaches Rohr zerbrechen,

 

Gross ist die Gnade, Herrlichkeit und Pracht!«

 

So feierlich und hold die Töne fliessen

 

Durch dieser Himmelsernte Abendlicht,

 

Dass sie Verzückung in die Seelen giessen,

 

Für die der Feierklang herniederbricht.

 

 

Mitternächtige Selbstprüfung

 

 

Die Uhr verkündet uns die Mitternacht,

 

Und spöttisch klingt aus ihrem Schlage

 

An unser Herz die leise Frage,

 

Wie wir den Tag genutzt, die Zeit verbracht.

 

Den dreizehnten und Freitag, Tag der Leiden,

 

Drin Schuld und Qualen festgebannt,

 

Den Schicksalstag, der uns bekannt,

 

Verlebten wir wie Ketzer oder Heiden.

 

Wir haben frech geschmäht und prahlerisch

 

Christum, den göttlichsten der Götter,

 

Wie die Schmarotzer und die Spötter

 

An eines ekelhaften Krösus Tisch.

 

Wir haben um des Haufens Gunst und Gnaden,

 

Des Bösen Knechte, voller List

 

Umschmeichelt, was uns feindlich ist

 

Und was uns lieb, verleugnet und verraten.

 

Wir haben, Henkersknechten gleic