Inhalt 2
Jedoch das Wild zahlt stets des Jägers Plagen,
Der auf der Lauer lag geraume Zeit.
Ich will euch mit mir durch den Nebel tragen,
Genossen meiner trüben Lustigkeit.
Durch Nebel, Erde, Felsgestein und Grauen,
Wo euer Staub in wirren Haufen liegt,
Dort steht mein Schloss, aus einem Block gehauen,
Gewaltig, nicht aus glattem Stein gefugt.
Erbaut ist's aus der ewigen Ursünde,
Mein Stolz, mein Ruhm, mein Leiden ruht darin! –
Da war's, als ob ein Engel Sieg verkünde,
Posaunen schmettern durch das Weltall hin.
Sie künden Sieg der Seelen, die da sprechen:
»Preis deiner Geissel, Herr, Preis deiner Macht!
Du wirst uns nicht wie schwaches Rohr zerbrechen,
Gross ist die Gnade, Herrlichkeit und Pracht!«
So feierlich und hold die Töne fliessen
Durch dieser Himmelsernte Abendlicht,
Dass sie Verzückung in die Seelen giessen,
Für die der Feierklang herniederbricht.
Mitternächtige Selbstprüfung
Die Uhr verkündet uns die Mitternacht,
Und spöttisch klingt aus ihrem Schlage
An unser Herz die leise Frage,
Wie wir den Tag genutzt, die Zeit verbracht.
Den dreizehnten und Freitag, Tag der Leiden,
Drin Schuld und Qualen festgebannt,
Den Schicksalstag, der uns bekannt,
Verlebten wir wie Ketzer oder Heiden.
Wir haben frech geschmäht und prahlerisch
Christum, den göttlichsten der Götter,
Wie die Schmarotzer und die Spötter
An eines ekelhaften Krösus Tisch.
Wir haben um des Haufens Gunst und Gnaden,
Des Bösen Knechte, voller List
Umschmeichelt, was uns feindlich ist
Und was uns lieb, verleugnet und verraten.
Wir haben, Henkersknechten gleic