: Lucy Gordon
: Wenn in Florenz die Weihnachtsglocken läuten
: Cora Verlag
: 9783751501514
: Julia Herzensbrecher
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Obwoh Alysa ihn kaum kennt, folgt sie dem attraktiven Drago di Luca in seine prächtige Villa nach Florenz. Und bereut ihre Entscheidung keine Sekunde lang. Schon freut sich Alysa auf das nahende Weihnachtsfest an seiner Seite, da tauchen dunkle Wolken am Glückshimmel auf ...



<p>Die populäre Schriftstellerin Lucy Gordon stammt aus Großbritannien, bekannt ist sie für ihre romantischen Liebesromane, von denen bisher über 75 veröffentlicht wurden. In den letzten Jahren gewann die Schriftstellerin zwei RITA Awards unter anderem für ihren Roman 'Das Kind des Bruders', der in Rom spielt. Mit dem Schreiben erfüllte sich Lucy Gordon einen großen Traum. Zuerst begann sie mit Artikeln für ein britisches Frauenmagazin. Einige der interessantesten sowie attraktivsten Männer der Welt unter anderem Richard Chamberlain, Charlton Heston, Sir Alec Guiness, Sir Roger Moore wurden von ihr interviewt. Nach 13 Jahren Schreibtätigkeit für diese Zeitschrift entschloss sie sich, im Jahr 1984 ihren ersten Roman zu schreiben. Dieser Liebesroman erschien unter dem Titel 'Ungezähmtes Verlangen' im Jahr 1992 bei CORA Love Affair. Ihr zweiter Roman 'Hand in Hand durch Venedig', der kurz danach herauskam, erschien unter der Nummer 212 im Jahr 2003 bei Julia Extra. Sie gab ihren Job beim Frauenmagazin auf und konzentrierte sich auf das Schreiben von Romances, die unter dem Pseudonym Lucy Gordon veröffentlicht werden. Mit richtigem Namen heißt sie Christine Sparks Fiorotto.</p>

1. KAPITEL

Die kalte Februarsonne tauchte den Schauplatz des schrecklichen Unfalls in den italienischen Apenninen in strahlend helles Licht. Vor einem Jahr hatten hier fünfzehn Menschen bei einem Seilbahnunglück ihr Leben verloren.

Heute hatten sich die Angehörigen an dieser Stelle versammelt, um ihrer Lieben zu gedenken. Einige blickten zu dem neu errichteten Sessellift über dem Wasserfall, der über schroffe Felsen in die Tiefe stürzte. Die Andacht wurde mit Rücksicht auf die ausländischen Gäste sowohl auf Englisch als auch auf Italienisch abgehalten.

„Lasst uns ihrer mit Stolz und Freude erinnern, dankbar, dass wir sie kennen durften …“

Dann war alles vorbei. Einige Leute gingen, andere verweilten in stillem Gebet.

Alysa blieb länger als die meisten, denn sie wusste nicht, was sie sonst anfangen und wohin sie gehen sollte. Etwas tief in ihrem Innern hielt sie hier fest.

Da trat ein junger Journalist mit einem Mikrofon in der Hand zu ihr und sprach sie auf Italienisch an. Als er ihre verständnislose Miene bemerkte, wechselte er schnell ins Englische.

„Darf ich fragen, warum Sie hier sind? Haben Sie auch jemanden bei dem Unglück verloren?“

Einen verrückten Moment lang wollte sie ihr Leid herausschreien: „Ich trauere um einen geliebten Mann, der mich betrogen und verlassen hat, und um unser ungeborenes Baby, von dem er noch nichts wusste. Er ist hier gemeinsam mit seiner Geliebten gestorben. Sie hatte Mann und Kind, aber sie hat diese ebenso hintergangen wie er mich. Ich habe wirklich keine Ahnung, warum ich hierhergekommen bin. Ich weiß nur, dass ich es tun musste.“

Ein Jahr lang hatte sie ihre Trauer mit niemandem geteilt und ihr Elend und ihre Einsamkeit vor aller Welt verborgen, aus Angst, sich sonst in ihrem abgrundtiefen Kummer und Zorn völlig zu verlieren und sich nicht mehr kontrollieren zu können.

„Nein. Ich war nur neugierig.“

Der sympathische Reporter seufzte enttäuscht. „Dann können Sie mir also nichts berichten? Keiner will mit mir sprechen, und der Einzige, den ich kenne, ist Drago di Luca.“

Bei der Erwähnung dieses Namens zuckte sie zusammen. „Ist er hier?“

„Das ist der finster dreinblickende Herr da drüben.“

Sie sah in die angegebene Richtung. Der Mann strahlte etwas Düsteres aus. Doch es lag nicht an seinem Äußeren, nicht an seinem Haar, das ebenso dunkel war wie seine durchdringend blickenden Augen. Es schien von Innen herauszukommen. Alysa schauderte.

Er hatte ein kantiges Gesicht mit einer markanten Nase und einer ausgeprägten Kinn- und Wangenpartie, und sein Blick hatte, selbst auf diese Entfernung erkennbar, etwas Wildes an sich, das sich jede Annährung verbat.

„Dem möchte man lieber nicht in die Quere kommen, oder?“, murmelte der Journalist. „Aber er hat auch allen Grund zu seinem Groll. Seine Frau starb hier, und es heißt, sie habe ihn kurz vorher verlassen.“

Einen Moment lang suchte Alysa nach Worten. „Ist das