TEIL 3
WAS JEDER JETZT BRAUCHT, IST SELBST-ERLÖSUNG VOM KRISENMODUS
Das Aggressionsthema dominiert unsere Lebenswelt derzeit ganz offensichtlich noch stärker als sonst schon. Wir erlösen es mit Mut zu Neuem, mit der Wiederentdeckung unserer persönlichen Kraft, mit beherzten, eigenständigen Schritten in Neuland, auch und nicht zuletzt in Form von Zivilcourage. Schon Platon setzte die Tapferkeit an die erste Stelle aller Tugenden. Sie wird gebraucht, um die eigenen heißen Eisen – nicht immer nur die der anderen – anzupacken. Um Konflikte bis in die Tiefe zu konfrontieren und sich den gestellten – nicht nur den selbst gewählten – Aufgaben zu stellen. Um für die eigenen Überzeugungen, aber auch für Schwächere und Schutzbefohlene einzustehen. Um sich gerade zu machen, Rückgrat zu zeigen, dem Leben mit seinen Herausforderungen die Stirn zu bieten und Entscheidungen zu fällen.
Ent-scheiden meint, das Schwert aus der Scheide ziehen, um für Wesentliches zu kämpfen. Die TATKRAFT allen Anfangs ist hier zuhause und jeder erste Impuls, der erste aufsteigende Gedanke, wie er auch bei »geführter Meditation« von so zentraler Wichtigkeit ist. Wer mit dem Schwung des Anfangs startet, ist ungleich schwerer zu stoppen als diejenigen, die erst um Erlaubnis zum Starten bitten müssen.
WAFFENPFLEGE FÜR DIE KÖRPERABWEHR
Am Zustand unseres Immunsystems können wir nicht nur ablesen, wie es um unsere Abwehrfähigkeit gegen Krankheitsbilder, sondern auch, wie es um unseren Mut und unsere Konfrontationsbereitschaft bestellt ist. Was wir abstrakt »Immunsystem« nennen, ist bezeichnenderweise fast überall in uns selbst: Es reicht von den Polypen in der Nase und den Mandeln im Rachenraum über die Thymusdrüse hinter dem Brustbein bis zum Darm im Bauch. All unsere Waffen im konkreten wie im übertragenen Sinn gehören dazu: von den Zähnen im Mund über eine scharfe Zunge, bei vielen zuständig für spitze Bemerkungen und Schlagfertigkeit, bis zu den Ellbogen und den Resten unserer Krallen, den Finger- und Fußnägeln. Alles mit Waffencharakter ist hier beheimatet – auch die Faust zum Zu- und Auf-den-Tisch-Hauen, die Füße zum Treten und natürlich unsere »roten« Muskel-Kraftpakete. Die Muskulatur ist ein sehr einfach zu deutender Spiegel unserer Aggressions- und Abwehrkraft; allerdings wird sie von Bodybuildern oft auch zur Kompensation benutzt.
Letzteres gilt heute auch für die Zähne. Ein Chaos im Mund durch Jacketkronen zu überdecken ist keine Frage der persönlichen, sondern der finanziellen Kraft. Das ist nicht einmal zwingend negativ.Fake it, until you make it – spiel es, bis es spielend gelingt. Beispielsweise die eigenen Muskeln bewusst zu trainieren kann jemand allmählich in eine neue, männlichere und kräftigere Gestalt hineinreifen lassen. Jedes sehr bewusste, damit fast rituelle Vorgehen lässt den Inhalt der Form folgen und wird letztlich Erfolg anziehen. Ähnlich kann bei den Zähnen Bewusstheit zahntechnisches Kunsthandwerk unterstützen und gelingen lassen.
Wer sich also fragt: Wie gehe in mit meinen Muskeln um?, diagnostiziert damit schon auch seinen Umgang mit Aggression.
SELBSTTEST
zur Muskulatur, dem System der roten Kraftpakete
1. Wie steht es um meine Muskeln? Wie sind sie, bin ich in Form?
2. Wie fest ist meine Bauchdecke?
3. Was sagen mir meine Arme und Armmuskeln über meine Kraft, mir Wichtiges heranzuholen und festzuhalten?
4. Wie stark sind meine Beinmuskeln? Kann ich gehen, wohin ich will? Durchstehen, was notwendig ist?
5. Habe ich meine Muskelmotoren durch Isoliermaterial (Fett) ersetzt?
6.
