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Clio
Ein zufriedenes Seufzen verließ Clios Kehle und sie streckte ihr Gesicht der Sonne entgegen. Sie kam sich vor wie eine glückliche, faule Katze, die sich auf warmen Steinen räkelte. Nur, dass sie keine Katze war, und statt auf Steinen, lag sie auf einer Sonnenliege am Pool und sah ihren jüngeren Schwestern beim Schwimmen zu. Es war ein absolut perfekter Tag.
»Micina, du könntest uns hier drinnen ruhig Gesellschaft leisten, statt nur faul in der Sonne zu liegen«, beschwerte sich Scipio lautstark, während er gerade einen Schwall Wasser auf Thalia spritzte.
Scheinbar fand Scipio auch, dass Clio Ähnlichkeiten mit einer Katze hatte, immerhin benutzte er noch immer den Kosenamen »Kätzchen« für sie.
»Nein danke, Scip. Ich überlasse das Planschen denKindern.« Den empörten Ausruf ihres Freundes, der auf ihre Antwort folgte, ignorierte Clio gekonnt.
»Du siehst richtig glücklich aus. Erfreut dich Cesares Ableben so sehr?« Cecilia sah mit einer hochgezogenen Augenbraue zu ihr herüber, doch ihre Lippen umspielte ein schiefes Grinsen.
»Selbstverständlich nicht. Rosa und Julio tun mir leid, immerhin war er ihr Großvater.«
»Großvater, Dämonenfürst, Mistkerl, Riesenarschloch. Ich bin mir sicher, dass Cesare auf so manchen Namen gehört hat«, unterbrach Cece sie lachend.
Clio schüttelte den Kopf. Sie würde Cesares Namen nach seinem Tod nicht in den Schmutz ziehen. »Ich bin einfach nur froh, dass es zur Abwechslung mal gut läuft. Wenn Julio nun Fürst wird, erlaubt er mir vielleicht mein Studium zu beenden.«
Ruckartig setzte Cecilia sich auf und schob ihre schwarze Sonnenbrille in die Haare. »Du willst zurück nach Mailand?«
Schulterzuckend