: Simone Aigner
: Eine Mama für Marc Sophienlust - Die nächste Generation 40 - Familienroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740983918
: Sophienlust - Die nächste Generation
: 1
: CHF 1.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie wird die von allen bewunderte Denise Schoenecker als Leiterin des Kinderheims noch weiter in den Mittelpunkt gerückt. Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. David Lambert sah abwartend seinem fünfjährigen Sohn Marc zu, der auf der untersten Treppenstufe im Hausflur saß und sorgfältig den Klettverschluss seiner Sandalen verschloss. »Fertig!«, verkündete Marc und sah erwartungsvoll zu seinem Vater hoch. David schmunzelte. Ein Riegel saß schief, aber das war nicht schlimm. »Prima«, lobte er seinen Sohn. »Hast du alles eingepackt?«, fragte er und zeigte auf den bunten Kinderrucksack, der neben dem Kleinen am Boden stand. Eifrig nickte Marc. »Mein Malbuch, die neuen Buntstifte, das Memory und die Flugzeuge«, versicherte er. »Schön. Dann können wir jetzt gehen. Opa wartet bestimmt schon auf dich.« David warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Es wurde höchste Zeit. Er musste spätestens um halb neun Uhr in der Steuerkanzlei 'Feilner& Großmann' sein, in der er als Unternehmensberater arbeitete. Um neun Uhr hatte er den ersten Termin, und Feilner senior legte größten Wert auf Pünktlichkeit. Marc stand auf, nahm seinen Rucksack und schob seine Hand in die des Vaters.

David Lambert sah abwartend seinem fünfjährigen Sohn Marc zu, der auf der untersten Treppenstufe im Hausflur saß und sorgfältig den Klettverschluss seiner Sandalen verschloss.

»Fertig!«, verkündete Marc und sah erwartungsvoll zu seinem Vater hoch. David schmunzelte. Ein Riegel saß schief, aber das war nicht schlimm.

»Prima«, lobte er seinen Sohn. »Hast du alles eingepackt?«, fragte er und zeigte auf den bunten Kinderrucksack, der neben dem Kleinen am Boden stand.

Eifrig nickte Marc. »Mein Malbuch, die neuen Buntstifte, das Memory und die Flugzeuge«, versicherte er.

»Schön. Dann können wir jetzt gehen. Opa wartet bestimmt schon auf dich.« David warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Es wurde höchste Zeit. Er musste spätestens um halb neun Uhr in der Steuerkanzlei 'Feilner& Großmann' sein, in der er als Unternehmensberater arbeitete. Um neun Uhr hatte er den ersten Termin, und Feilner senior legte größten Wert auf Pünktlichkeit.

Marc stand auf, nahm seinen Rucksack und schob seine Hand in die des Vaters. »Opa geht heute mit mir Erdbeeren pflücken«, erzählte er. »Ich bekomme ganz viele, mit Sahne drauf.«

»Lecker«, versicherte David und dachte wieder einmal, wie dankbar er seinem Vater war, der seinen Enkel liebevoll umsorgte, wenn er selbst arbeiten oder Überstunden machen musste.

Melanie, Marcs Mutter, hatte die Familie vor drei Jahren von einem Tag auf den anderen verlassen, nur ein paar dürre Zeilen hinterlassen und sich seither nie wieder gemeldet.

Zwar hatte David mittlerweile den Trennungsschmerz überwunden. Die Enttäuschung und Erschütterung jedoch, als ihm klar wurde, dass sie tatsächlich nicht zurückkommen würde, spürte er bis heute. Zudem tat ihm Marc unendlich leid.

Anfangs hatte der Kleine viel nach seiner Mutter gefragt. Nie hatte er gewusst, was er seinem Sohn sagen sollte. Wie konnte eine Mutter ihr Kind verlassen? Er selbst wusste ja, was sie getrieben hatte: Ihr Traum, Karriere als Schauspielerin zu machen und dafür unbeschwert durch die Welt zu reisen, war Melanies Ziel gewesen. In Film und Fernsehen wollte sie Hauptrollen bekommen, auf den Titelseiten der Boulevard-Presse erscheinen.

Irgendwann hatte Marc aufgehört, von ihr zu reden. Die Vermutung, dass sein Sohn eines Tages wieder auf das Thema zurückkommen und Fragen stellen würde, belastete David schwer.

Er verdrängte den Gedanken. Es galt jetzt, Marc zum Großvater zu bringen und sich auf den Termin in der Kanzlei zu konzentrieren.

Wenige Minuten später parkte er seinen Wagen vor dem Anwesen seines Vaters. Das kleine Einfamilienhaus, in dem David groß geworden war, lag friedlich im Licht der Morgensonne. Der Rasen war sorgfältig gemäht, weißer und lilafarbener Flieder blühte und duftete und die Vögel zwitscherten.

»So mein Junge«, sprach er seinen Sohn an, der auf der Rückbank im Kindersitz saß und mit einem kleinen Spielzeug-Flieger spielte, den er mit erhobenem Arm durch die Luft kreisen ließ. »Da sind wir.«

»Hm«, machte der Junge, ohne ihn anzusehen, und ließ seinen Flieger steil nach unten stürzen, um ihn gleich darauf wieder hochzureißen. David schmunzelte, stieg aus, umrundete das Fahrzeug und öffnete die hintere Wagentür, um Marc beim Abschnallen behilflich zu sein.

Der Junge hopste aus dem Auto.

»Ich geh klingeln«, teilte er seinem Vater mit und eilte voran, ohne eine Antwort abzuwarten. David folgte ihm. Marc war vor der Haustür stehengeblieben und reckte sich, um an den Knopf der Glocke zu kommen. Fest drückte er darauf, und von innen hörte man es läuten. Erwartungsvoll strahlte der Junge seinen Vater an.

»Nur einmal läuten, stimmt‘s, Papa?«, sagte er stolz. David lächelte.

»Genau. N