: Brigitte Grof
: Stanislav Grof und das LSD Von der Pharmakologie zu den Archetypen
: Nachtschatten Verlag
: 9783037884898
: 1
: CHF 16.20
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: Psychologie
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Wissenschaftler, Psychiater und Psychonaut Stanislav Grof erforscht seit Jahrzehnten transpersonale Erfahrungen mit Psychedelika, holotrope Bewusstseinszustände und ihre Bedeutung für das spirituelle Erwachen der Menschheit. Dieses Buch zu Ehren seines 90. Geburtstags vermittelt tiefe Einblicke in Grofs Leben und Wirken in einem großen Interview mit seiner Frau Brigitte. Mit eindrücklichen Würdigungen von Freunden und Zeitgenossen sowie zahlreichen Fotos und Illustrationen. 'Wenn ich der Vater des LSD bin, dann ist Stan Grof der Pate. Niemand hat so viel zur Entwicklung meines Problemkindes beigetragen wie Stan'. Albert Hofmann, Forschungschemiker und Autor von LSD: Mein Sorgenkind 'Es gibt nur wenige Menschen auf der Welt, die eine wirklich grundlegende Entdeckung nicht nur über die Welt, sondern auch über uns gemacht haben. Über unser wahres Selbst. Stan Grof ist einer dieser Menschen. (...) Sein Denken und seine Arbeit werden ein Vielfaches seiner 90 Jahre überdauern. (...) Lang lebe der Psychonaut Stanislav Grof!' Ervin László, PhD., Wissenschaftsphilosoph, Systemtheoretiker

Brigitte Grof ist Dipl.-Psychologin, Psychotherapeutin und Künstlerin mit über 35 Jahren Erfahrung in Grof®Breathwork / Holotropem Atmen. 1986 wurde sie am Esalen Institut in Kalifornien von den Grofs ausgebildet. Seit 2004 entwickelt und unterrichtet sie ihre eigene Therapiemethode, die Atem- und Körperarbeit auf der Grundlage der holotropen Prinzipien kombiniert. Derzeit arbeitet sie in ihrer Privatpraxis in Wiesbaden in Deutschland und bietet Workshops und Retreats in Grof®Breathwork / Holotropem Atmen an.

Vorwort


Über das außergewöhnliche Potenzial der Psychedelika


Der Gebrauch psychedelischer Substanzen lässt sich über Jahrtausende zurückverfolgen, bis zu den Anfängen der Menschheitsgeschichte. Seit undenklichen Zeiten wurden Pflanzenstoffe, die machtvolle bewusstseinserweiternde Substanzen enthalten, in zahlreichen unterschiedlichen Teilen der Welt verwendet, um außergewöhnliche Bewusstseinszustände in verschiedenen rituellen und spirituellen Zusammenhängen hervorzurufen. Sie haben eine wichtige Rolle in schamanischen Praktiken, Heilungszeremonien von Urvölkern, Übergangsriten, Mysterien von Tod und Wiedergeburt und spirituellen Traditionen gespielt. Die Ur- und indigenen Kulturen, die psychedelische Substanzen verwendeten, schätzten diese und betrachteten sie als Sakramente, als «Fleisch der Götter».

Menschengruppen, die über psychedelische Pflanzen verfügten, nutzten ihre entheogenen Effekte (entheogen bedeutet wörtlich «das Göttliche im Inneren erwecken») und machten sie zum hauptsächlichen Werkzeug ihres rituellen und spirituellen Lebens. Die aus diesen Pflanzen hergestellten Zubereitungen vermittelten diesen Menschen den erfahrungsorientierten Kontakt mit den archetypischen Dimensionen der Wirklichkeit – Göttern, mythologischen Reichen, Krafttieren sowie numinosen Kräften und Aspekten der Natur. Ein weiterer wichtiger Bereich, in dem die durch Psychedelika erzeugten Zustände eine entscheidende Rolle spielten, war die Diagnose und Heilung verschiedener Störungen. Die anthropologische Literatur enthält zahlreiche Berichte, die darauf hinweisen, dass indigene Kulturen Psychedelika zur Ausbildung der Intuition und außersinnlichen Wahrnehmung für eine Vielzahl von divinatorischen, aber auch praktischen Zwecken verwenden, wie dem Auffinden vermisster Personen und Gegenstände, dem Erhalten von Informationen über Menschen an fernen Orten, und um die Bewegungen des Wildes zu verfolgen, das diese Menschen jagten. Darüber hinaus dienten psychedelische Erfahrungen als wichtige Quellen künstlerischer Inspiration und lieferten Ideen für Rituale, Bilder, Skulpturen und Lieder.

In der Geschichte der chinesischen Medizin lassen sich Berichte über psychedelische Substanzen bis etwa 3000 Jahre zurückverfolgen. Der sagenumwobene göttliche Trank, der im altpersischenZend Avesta alsHaoma und in den indischenVeden alsSoma bezeichnet wird, wurde von den indoiranischen Stämmen vor Jahrtausenden verwendet. Die mystischen Bewusstseinszustände, die durch So