Prolog
Plötzlich bin ich bei Bewusstsein. Und doch nicht so richtig, denn noch immer liegt ein Filter auf meiner Erinnerung, auf mir selbst und meinem Ich-Empfinden. Es fühlt sich an, als seien mein Bewusstsein und mein Körper in Watte gehüllt und vor allen äußeren Einflüssen geschützt - oder besser: getrennt.
Ich bin mir nicht einmal sicher, wo ich anfange und wo ich ende. Was bin ich und wo?
Verwirrt blicke ich an mir herab, doch allumfassende Finsternis ist alles, was ich sehen kann. Sie ist so tief und dunkel, dass ich einen Moment lang nicht sicher bin, ob ich nicht die Dunkelheit selbst bin oder ob ein »ich« wirklich existiert. Vielleicht existiere »ich« ja nur als Möglichkeit, als etwas, das eventuell irgendwann einmal sein kann.
Aber dafür sind meine Gedanken zu komplex. Zu drängend der Wunsch, etwas zu sehen. Irgendetwas. Ich blinzele und versuche, meine Augen zu öffnen – der Schmerz in meinen Lidern belehrt mich über die Wahrheit: Sie sind bereits offen. Und es ist wirklich dunkel. So dunkel, als habe es nie ein Licht gegeben, nie Leben.
Ich ignoriere den plötzlichen Druck des Unbehagens und atme ein, bis ich das Gefühl der Spannung in meinem Inneren kaum mehr ertragen kann.
Doch ein Teil meines Unwohlseins bleibt, nagend und um Aufmerksamkeit heischend.
Etwas stimmt nicht!
Obwohl ich nicht das Gefühl habe, in Gefahr zu sein, konzentriere ich mich auf meine zurückgewonnenen Sinne, und noch während die Welt um mich heller und wieder erkennbar wird - das Licht kommt von überall und nirgendwo - kristallisieren sich Schattierungen in meiner Umgebung heraus. Sie bewegen sich.
Erschrocken blinzele ich, als mich etwas Dunkles im Gesicht streift, und versuche, zurückweichend danach zu greifen, doch es ist verschwunden, bevor ich es zu fassen bekomme.
Ich blinzele bei einer zweiten, sanften Berührung, die meine Wangen streift und während es mir endlich gelingt, etwas zu sehen, wächst meine Verwirrung.
Schwarze und weiße Federn schweben in einer wilden Mischung verschiedener Schattierungen durch die Luft, liegen knöchelhoch auf dem Boden und kitzeln mein Gesicht. Sie scheinen von riesenhaften Vögeln zu stammen und ihre Größe variiert von armlang zu winzigen Flaumansammlungen.
Andere Lebewesen sind in meiner Nähe.
Hinter herumwirbelnden Federkaskaden, verborgen vor meinen Blicken, kann ich sie kämpfen hören. Sie wälzen sich auf dem flaumweichen Boden, Haut schlägt gegen Haut und leise, gequälte Seufzer werden unterdrückt.
Das warnende Kribbeln in meinem Inneren steigert sich.
Trotzdem siegt meine Neugierde. Ignorant trete ich einen Schritt näher und der flie