: Saskia Louis
: Feuer
: dp Verlag
: 9783968178615
: Geheimnis der Götter-Reihe
: 2
: CHF 4.90
:
: Fantasy
: German

Folge Nym und ihren Freunden zum Geheimnis der Götter…
Die abenteuerlichen Fantasy-Saga von Saskia Louis geht packend weiter

Endlich weiß Nym, wer sie ist. Doch jetzt muss sie sich entscheiden, wer sie sein will. Unter dem wachsamen Auge der Götter lernt sie Bistaye und die Garde neu kennen– und während die Grenzen zwischen Freund und Feind immer weiter verwischen, muss sie eine Reihe an folgenschweren Entscheidungen treffen, die ihr Leben für immer verändern werden. Levi wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Vea muss ihre Zukunft bestimmen. Doch eines kristallisiert sich immer deutlicher heraus: Das Geheimnis der Götter ist nur an einem Ort zu finden. In den Tiefen der Kreisberge…

D es ist eine Neuauflage des bereits erschienenen Titels Feuer der Rebellion.

Weit re Titel dieser Reihe
Funke (ISBN: 9783968175966)
Flammen /em> (ISBN: 9783968177458)
Asche des Krieges (ISBN: 9783960872443)

E ste Leserstimmen
„Ich habe schon lange keine so in den Bann ziehende Fantasy-Reihe gelesen!'
„durchweg liebenswerte Charaktere und eine fesselnde Handlung“
„Romantasy mit Action, Spannung und Humor– klare Empfehlung“
„So eine mitreißende Reihe, ich kann das Finale kaum erwarten!“



Saskia Louis lernte durch ihre älteren Brüder bereits früh, dass es sich gegen körperlich Stärkere meistens nur lohnt, mit Worten zu kämpfen. Auch wenn eine gut gesetzte Faust hier und da nicht zu unterschätzen ist ... Seit der vierten Klasse nutzt sie jedoch ihre Bücher, um sich Freiräume zu schaffen, Tagträumen nachzuhängen und den Alltag einfach mal zu vergessen.

Kapitel 1


Unanfechtbare Vorschriften
№ 1


Es ist ein Zeitraum von eintausend Jahren vorgegeben.

Sie blickte auf sich hinab. Ihr langes schwarzes Haar lag um ihr Gesicht gefächert auf dem grauen Stein, und sanft strich sie sich eine Strähne aus der Stirn, bevor sie sich hinabbeugte und ihre Stirn küsste.

Ihr Herz tat weh, lag schwer in ihrer Brust, und schien sie auf den Boden der Lichtung hinunterzuziehen. Doch für Zweifel hatte sie jetzt keine Zeit. Sie hatte einen Auftrag. Sie bückte sich, nahm Erde in ihre Hände und strich sie über die rote Stoffhose, die eng an den Beinen ihrer bewegungslosen Gestalt anlag. Es musste aussehen, als habe sie gekämpft.

Als nächstes streckte sie die Hand aus, eine große, schwielige Hand, die nicht ihre war, nicht ihre sein konnte … und dennoch war sie es, die die Bewegung ausführte. Es war absurd. Sie betrachtete ihr bewusstloses Ich! Sah sich auf dem steinernen Altar liegen. Ihre Finger strichen über ihre eigenen, nahmen den Dolch von ihrem Gürtel und ersetzten ihn durch ein hölzernes, billiges Modell.

Sie lachte leise. Es war ein tiefes Lachen und nicht ihr eigenes.Salia wird wütend sein, wenn sie ohne ihren Dolch aufwacht.Sie …

 

Nym riss ihre Hand nach oben und starrte schwer atmend in das Gesicht des ihr gegenübersitzenden Mannes.

Es war seine Erinnerung gewesen. Nicht ihre. Das wusste sie mit der gleichen Gewissheit, mit der ihr jetzt klar war, dass Jeki Tujan ihr Verlobter war. Dass er sie liebte. Dass er ihr nie etwas angetan hätte … dass sie wirklich, wirklich verwirrt war.

Alles war falsch. Alles, was sie in den letzten Wochen über sich zu wissen geglaubt hatte, war falsch.

Diese Erkenntnis schien auf ihren Schultern zu lasten, schwer gegen ihre Schläfen zu pochen und ihr Herz gegen ihren Kehlkopf zu drücken.

Wie konnte es sein, dass sie das Gefühl hatte, sich selbst nicht zu kennen?

„Salia, alles in Ordnung?“

Jeki runzelte die Stirn und besorgt wanderte sein Blick über ihre Züge, bevor er zu seinem Unterarm zurückglitt, an dem sie ihn berührt hatte.

Nym stieß einen dumpfen Ton aus, den sie selbst nicht ganz einem Lachen oder einem leicht hysterischen Schluchzen zuordnen konnte.

Ob allesin Ordnung war?

Nein, bei den verdammten Göttern! Nichts war in Ordnung.

„Du wolltest mich nie töten“, stellte sie blinzelnd fest und zog ihre Hände so weit wie möglich zurück in ihren Schoß. „Du bist mein Verlobter. Du liebst mich. Ich … habe die Göttliche Garde nie verraten. Ich wurde nicht verstoßen.“

Ihr Kopf begann sich zu drehen. Und mit jedem Satz, den sie wiederholt laut aussprach, formten ihre Worte eine neue Realität. Da waren Emotionen, die sie überfluteten, Erinnerungen, die sie nicht zuordnen konnte, von denen sie nicht wusste, ob es ihre eigenen waren, Gerüche, Berührungen, Stimmen … ihr wurde schwindelig.

„Salia …“

Er sollte aufhören, sie so zu nennen! Sie war nicht Salia, wusste nicht, wie sie Salia sein konnte … sie warNym! Sie hatte doch gerade erst angefangen, sich mit dem Gedanken zu arrangieren, dass sie Nym war. Sie wollte diese neugewonnen Sicherheit nicht wieder verlieren!

Unruhig drängte sie sich mit dem Rücken gegen den Bettkopf. Sie starrte auf ihre Hände, die sich zu Fäusten ballten, sich wieder flach auf ihre Knie legten, sich zu Fäusten ballten …

Sie hasste die Götter … oder?

Sie hasste die Göttliche Garde … oder?

Levis Gesicht blitzte vor ihrem inneren Auge auf. Liri und Vea. Filia, die vor der Garde hatte fliehen müssen. Ro. Und dann … dann war da Jeki.

Jeki, der sie anstarrte, als sei er jahrelang durch die Wüste gelaufen und sie ein Glas Wasser. Jeki Tujan, der geduldig darauf wartete, dass sie wieder sprach. Dessen Liebe, die sie in seinen eigenen Erinnerungen gesehen und gespürt hatte, auf ihrer Haut brannte. Die so greifbar war, dass ihre Brust schmerzte.

Aber es warseine Liebe, die sie spürte. Nicht ihre eigene. Sie wusste, dass er ihr Verlobter