: Ross Thomas
: Am Rand der Welt Ein Artie-Wu-und-Quincy-Durant-Fall
: Alexander Verlag Berlin
: 9783895812378
: 1
: CHF 12.90
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 408
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Deutscher Krimipreis 1990 Dieser Politthriller spielt unmittelbar nach dem Ende des Marcos-Regimes auf den Philippinen 1986. Als der Terrorismusexperte Booth Stallings seinen Job verliert, erhält er von regierungsnahen amerikanischen 'Geschäftsleuten' den Auftrag, einen 5-Millionen-Dollar-Deal mit einem philippinischen Terroristen abzuwickeln, für ein hübsches Honorar versteht sich. Seine Auftraggeber wollen den Guerillaführer damit in den Ruhestand zwingen. Stallings, der den Guerillero Jahrzehnte zuvor im Zweiten Weltkrieg kennen gelernt hat, zweifelt an den lauteren Absichten seiner Auftraggeber. Er faßt den Entschluß, die Millionen mit der kompetenten Unterstützung von Hochstapler Maurice 'Otherguy' Overby und den Glücksrittern Artie Wu - Anwärter auf den Kaiserthron von China - und Quincy Durant zu stehlen, da sie eine bessere Verwendung dafür haben. 'Am Rand der Welt ist einfach genial. Ross Thomas führt uns, gemeinsam mit einem erstaunlichen Aufgebot an Figuren, an den Rand der Welt, in einer Geschichte, die sich windet und schlängelt und niemals innehält.' Elmore Leonard

Ross Thomas, geboren 1926 in Oklahoma, war ein amerikanischer Autor. Er schrieb bereits als Jugendlicher Sportberichte für eine Lokalzeitung, kämpfte im Zweiten Weltkrieg als Infanterist auf den Philippinen und arbeitete danach als Reporter in Louisiana. In den fünfziger Jahren lebte er in Bonn und richtete dort das deutsche AFN-Büro ein, sowie in Frankfurt am Main. Er arbeitete als Public Relations- und Wahlkampfberater für Politiker wie beispielsweise Lyndon B. Johnson sowie als Journalist und Gewerkschaftssprecher in den USA und Nigeria. Seine Karriere als Schriftsteller begann er erst mit vierzig Jahren mit dem Schreiben vor allem von Politthrillern, in denen er die Hintergründe des amerikanischen Politikbetriebs entlarvt und bloßstellt. Für seinen ersten Roman The Cold War Swap (Kälter als der kalte Krieg) erhielt er den Edgar Allan Poe Award. Ab 1982 verfaßte er auch Drehbücher für Fernsehserien wie Simon und Simon oder Die unglaublichen Geschichten von Roald Dahl. Ross Thomas starb am 18. Dezember 1995 in Santa Monica.

Um drei Uhr nachmittags zitierten sie Booth Stallings, den Terrorismusexperten, in die Bibliothek des siebenstöckigen Stiftungsgebäudes östlich des Dupont Circle auf der Massachusetts Avenue und feuerten ihn bei einem Glas leidlich guten spanischen Sherry. Es war an den Iden des März, die 1986 auf einen Samstag fielen, und genau zwei Monate nach Booth Stallings’ sechzigstem Geburtstag.

Der Rausschmiß wurde, soweit Stallings erkennen konnte, ohne jeden Skrupel von Douglas House erledigt, dem fünfunddreißig Jahre alten Geschäftsführer der Stiftung. Selbstverständlich erledigte House es höflich, ohne eine Spur von Schärfe und mit etwa demselben Maß an Bedauern, das er ausdrücken würde, wenn er die Vertriebsabteilung derWashington Post anriefe, um sein Abonnement für die Urlaubszeit auszusetzen.

Es war der einundfünfzig Jahre alte Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Frank Tomguy, der ihm pro forma die Ego-Massage verpaßte, für die er eine entschuldigende, gar respektvolle Miene sowie einen seiner dreiteiligen 1100-Dollar-Anzüge trug. Tomguy ließ sich weitschweifig über gravierende Etatkürzungen aus und wandte sich dann der Qualität von Booth Stallings’ Arbeit zu, die, so schwor er, brillant gewesen sei. Keine Frage. Absolut, vollkommen brillant.

Nachdem Tomguys Massage vollendet war, sprach Douglas House von Geld. In Anbetracht der fristlosen Kündigung sollte er drei Monatsgehälter Abfindung erhalten, und die Stiftung wollte sechs Monate lang für Stallings’ Krankenversicherung aufkommen. Von einer Pension war nicht die Rede, da der Terrorismusexperte nur achtzehn Monate bei der Stiftung gewesen war, was immerhin drei Monate länger war, als