: Sasha Waltz, Michaela Schlagenwerth
: Nahaufnahme Sasha Waltz Gespräche mit Michaela Schlagenwerth
: Alexander Verlag Berlin
: 9783895814181
: 1
: CHF 11,30
:
: Theater, Ballett
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Sasha Waltz gehört zu den bedeutendsten internationalen Tanz­theater-Choreographinnen In ausführlichen Gesprächen erkundet die Tanzkritikerin Michaela Schlagenwerth die künstlerische Arbeit der Choreographin und Regisseurin. Die Interviews geben dabei einen persönlichen Einblick in das Familienunternehmen Sasha Waltz, in Arbeitspro­zesse, Herangehensweisen und Phantasien. Gleichzeitig entspannt sich dabei die Geschichte eines beeindruckenden schöpferischen Reifungsprozesses. Aktuelle Gespräche aus 2011 ergänzen das Porträt um ihre Opernarbeiten, Museumsprojekte und das Berliner Freiheits- und Einheitsdenkmal.

'Ich denke an Raum, noch bevor ich an Bewegung denke. Der Raum muß für mich die Essenz des Stückes in sich tragen. Er ist der Ausgangspunkt, der Träger der Atmosphäre. Räume bündeln Kräfte, je nachdem, wie die Proportionen ausgerichtet sind. Wir erschaffen die Begrenzung des Raumes unter anderem mit unseren Körpern und genau damit arbeite ich' Sasha Waltz Sasha Waltz, geboren 1963 in Karlsruhe, 1983 - 1986 Studium an der School for New Dance Development in Amsterdam, danach als Choreographin und Tänzerin tätig. 1993 entsteht das erste Stück der Travelogue-Trilogie Twenty to eigth; im selben Jahr Gründung der Compagnie Sasha Waltz& Guests zusammen mit Jochen Sandig; 1996 ist sie Mitbegründerin der Sophiensæle in Berlin/Mitte; 1999 übernehmen Waltz und Sandig die Künstlerische Leitung der Schaubühne am Lehniner Platz/Berlin zusammen mit Dramaturg Jens Hillje und Regisseur Thomas Ostermeier; 2004/05 Arbeit als selbstständige Choreographin und Neugründung ihrer Compagnie Sasha Waltz& Guests. Waltz beteiligte sich an der Gründung des Berliner Produktions- und Ausbildungszentrums für Tanz, Musik und Bildende Kunst Radialsystem V. und ist Vorsitzende des Kuratoriums der gemeinnützigen Radial Stiftung. Auszeichnungen u.a.: · Caroline-Neuber-Preis der Stadt Leipzig für ihre choreographische Tätigkeit, März 2010 · Europäischer Theaterpreis für 'Neue Realitäten im Theater' April 2008 · 'Bemerkenswerteste Künstlerin im Bereich Tanz 2007' Die Deutsche Bühne · 'Choreographin des Jahres 2006/07' ballet-tanz Weitere Infos unter: radialsystem.de

AM ANFANG IST DER RAUM


Räume, so sagt Sasha Waltz, seien für sie die Basis ihrer Arbeit, der Ausgangspunkt, der Anfang. Das gilt für die Bühnenbilder und die jeweiligen Orte, die die Choreographin bespielt – und es gilt schon für den Anfang ihrer choreographischen Laufbahn. Die ersten drei, gleich enorm erfolgreichen Produktionen – zusammengefaßt in derTravelogue-Trilogie – sind Erforschungen von Alltagsräumen. InTwenty to eight, dem 1993 im niederländischen Groningen uraufgeführten ersten Stück derTravelogue-Trilogie, geht es um das sich vorwiegend in der Küche abspielende WG-Leben. Getanzt wird zum Surren von Nähmaschinen, zum Geklapper von Geschirr, zu Tango- und Streicherklängen. Betten klappen auf und zu, und Geschirr und Türen machen sichselbständig.Twenty to eightist absurd, grotesk, surreal und von einer bezaubernden jugendlichen Unbeschwertheit. Mit ihrem ersten abendfüllenden Stück findet die Choreographin gleich ihren eigenen Ton, den sie auch 1994 inTears break fastanschlägt. Orte der Handlung sind dieses Mal ein Badezimmer und eine Bar; inAll ways six steps(1995) wird auf der Bühne originalgetreu das Pariser Hotelzimmer nachgebaut, in das die Choreographin wegen der uninspirierenden Nüchternheit des angemieteten Trainingsraums die Proben verlegt hatte.

1996 erfolgt mitAllee der Kosmonauteneine erste Zäsur. Sasha Waltz wendet sich vom Innenraum zum Außenraum, der Fokus geht weg vom eigenen Szene-Leben, hin zu sozialen Themen, zur Gesellschaft. FürAllee der Kosmonauteninterviewt die Choreographin mehrere Familien aus den (Berlin-)Marzahner Plattenbauten. Vor allem an der Beengtheit der Plattenbau-Wohnungen und de