: P. Howard, Jen? Rejt?
: Ein Seemann von Welt Roman
: Elfenbein Verlag
: 9783941184893
: 1
: CHF 16.20
:
: Hauptwerk vor 1945
: German
: 280
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der satirische Hochseekrimi von P. Howard (i. e. Jenö Rejtö, 1905-1943) ist eine groteske Geschichte voller Verwicklungen und überraschender Wendungen. Die 'Honolulu Star' befindet sich auf Fahrt nach Singapur. An Bord verdingt sich der Gangster Jimmy Reeperbahn als Kellner und treibt seinen Schabernack mit den Passagieren: Mit Morphium versetzt er die Leute an Bord in den Tiefschlaf. Da aber geschieht ein Mord: Mr. Gould, der Vormund des vornehmen Mr. Irving, wird mit einer Hutnadel erdolcht. Doch wer ist der Mörder?

Unter dem Pseudonym P. Howard (1905-1943) veröffentlichte Jen? Reich alias Jen? Rejt? im Budapest der 30er Jahre seine unnachahmlichen ironischen Geschichten, die in Ungarn bis heute ungezählte Neuauflagen erlebt haben. Seine absurden Dialoge sind die einzigartige Würze der Romane Jen? Rejt?s. Nicht weniger abenteuerlich tragikomisch war seine Lebensgeschichte: Aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammend, wollte er nach dem Abitur Schauspieler werden, brach die Ausbildung aber ab, um durch die Welt zu streunen. In Afrika wurde er angeblich Fremdenlegionär, und mit 28 Jahren verschlug es ihn wieder nach Hause, wo er mit seinen Romanen immer erfolgreicher wurde. Der Verlag Nova riet ihm zu einem englischen Pseudonym - so wurde aus Jen? Rejt? P. Howard, ein Parodist von Abenteuer- und Kriminalromanen. Während des Krieges wurde er von den Nazis zum Arbeitsdienst nach Woronesch (Ukraine) deportiert, wo er am Neujahrstag 1943 erfror. In Ungarn zählt P. Howard, der Meister des Katastrophenwitzes, zu den beliebtesten Schriftstellern. In den kongenialen Übersetzungen von Vilmos Csernohorszky jr. erschienen bereits die Romane: 'Ein Seemann und ein Gentleman' (2008), 'Ein Seemann in der Fremdenlegion' (2012), 'Ein Seemann und ein Musketier' (2014), 'Ein Seemann aus der Neuen Welt' (2016)

Erstes Kapitel

1.

»Haben die Herren mein Messer gesehen?«

»Wo haben Sie’s zuletzt gehabt?«

»In irgendeinem Matrosen.«

»Was war das für ein Messer?«

»Stahl. Schmale Klinge, leicht gebogen. Haben Sie es nicht gesehen?«

»Nur mal langsam… einen Augenblick, bitte… wie war der Griff?«

»Muschel.«

»Aus wie vielen Teilen?«

»Aus einem Stück.«

»Dann gibt’s gar kein Problem. Das Messer ist da!«

»Wo?«

»In meinem Rücken.«

»Danke…«

»Bitte… Der Wirt hat schon erzählt, was für ein schönes Messer in meinem Rücken steckt. Eine Muschel von zwanzig Zentimetern ist eine Seltenheit.«

»Drehen Sie sich bitte mal um, damit ich es herausnehmen kann…«

»Durchhalten! Der Wirt sagte, solange kein Arzt kommt, soll ich das Messer drin lassen, weil ich sonst verblute. Der Wirt versteht was davon: Man hat hier auch schon Ärzte umgebracht. Es ist ein altes Restaurant.«

»Aber ich habe es eilig, bitte! Und wer weiß, wann der Arztkommt? Ohne Messer kann ich doch nachts nicht nach ­Hau­se.«

»Der Arzt wohnt hier in der Nähe, und der Wirt holt ihn auf einem Dreirad. Wenn Sie schon an Stechereien teilnehmen, dann tragen Sie auch die Konsequenzen!«

»Oho! Nur weil man ein Messer in Sie hineinsticht, haben Sie noch kein Recht, es zu behalten. Das ist Selbstjustiz! Zum Glück gibt es noch Gerechtigkeit auf der Welt!«

»Ich berufe mich ja nicht auf die Gerechtigkeit, sondern auf die Medizin. Der Wirt sagt, das Messer muss drin bleiben. Ärztliche Vorschrift!«

»Der A