: Gerd Kramer
: Der Himmel über Nordfriesland Küsten Krimi
: Emons Verlag
: 9783960417620
: 1
: CHF 7.60
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 272
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Tödlic es Watt Die Husumer Polizei verfolgt die Spur eines Täters, der seine Opfer entführt und im Watt eingräbt, damit sie mit steigender Flut einen qualvollen Tod erleiden. Gleichzeitig häufen sich in Nordfriesland mysteriöse Ereignisse: Ein Kornkreis wird gesichtet, und geisterhaftes Glockenläuten hallt über das Meer. Als auch noch Stimmen aus dem Jenseits zu ertönen scheinen, ist Leon Gerbers hochsensibles Gehör gefragt. Doch die Zeit läuft ihm davon.

Gerd Kramer wurde 1950 in der Theodor-Storm-Stadt Husum geboren und ist dort aufgewachsen. Nach seinem Physikstudium in Kiel arbeitete er als Akustiker und Software-Entwickler im Rheinland. 1987 gründete er eine eigene Firma, in der er heute noch tätig ist. Einen Teil des Jahres verbringt er in seiner Heimatstadt, die ihm den Stoff für seine Romane liefert.

7


Wie fast jeden Tag kam Flottmann später ins Büro als Hilgersen.

»Mahlzeit«, empfing dieser ihn.

»Hast du schon Hunger?« Flottmann ließ seine Tasche auf den Boden fallen, setzte sich und schaltete den Computer ein.

»Ich war heute Morgen schon am Tatort.«

»Draußen im Watt?«

»Nee, am Teich.«

»An welchem Teich?«

»Na, da, wo das Wasser verschwunden ist.«

»Ach so. Und? Hast du neue Erkenntnisse?«

»Nein.«

»Dann hättest du ja auch nicht so früh aufstehen müssen.«

»Klookschieter!« Hilgersen wandte sich wieder seinem Bildschirm zu.

Flottmann rief seine E-Mails ab. Diana Keller hatte die Liste mit ihren Kunden geschickt, soweit sie die aus dem Gedächtnis rekonstruieren konnte. Für etwa die Hälfte auf der Liste hatte sie nur die Vornamen angegeben. Nur zwei davon enthielten eine vollständige Adresse.

»Der Bürgermeister macht Druck«, unterbrach ihn Hilgersen.

»Wer?«

»Schröder.«

»Wer ist Schröder?«

»Na, der Bürgermeister von der Gemeinde mit dem Löschteich.«

»Wer braucht denn heutzutage noch einen Löschteich?«

»Darum geht es doch gar nicht. So ein unerklärliches Ereignis auf dem Dorf verunsichert die Bürger. Und wir sind für deren Sorgen verantwortlich.«

Flottmann schüttelte den Kopf. »Sag mal, hast du eigentlich keine anderen Probleme? Wir haben den Mordversuch an der Astrologin aufzuklären.«

»Das eine schließt das andere ja nicht aus. Ich bin es gewohnt, mehrere Fälle gleichzeitig zu bearbeiten. Multitasking nennt man das. Ich hab mich ein wenig mit Astrologie beschäftigt. Wusstest du, dass es früher gar keine Trennung zwischen Astronomie und Astrologie gab?«

»Ja, das wusste ich.«

»Die Babylonier haben die Astrologie erfunden. Sie kannten damals nur die fünf mit bloßem Auge sichtbaren Planeten.« Hilgersen schaute auf seinen Zettel. »Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Sonne und Mond kannten sie natürlich auch. In den Bewegungen der Himmelskörper sahen sie göttliche Zeichen und richteten ihre politischen Entscheidungen danach aus.«

»Manchmal kommt es mir so vor, als täten unsere Politiker das immer noch.«

»So um 500 vor Christus entstand dann die heutige Astrologie. Die Griechen haben die Methode verfeinert. Sie glaubten, dass die Götter unser Leben lenken und dass man jedes Einzelschicksal an den Sternen ablesen kann.« Hilgersen blickte erneut auf seinen Spickzettel. »Erst mit Nikolaus Kopernikus, Galileo Galilei und Johannes Kepler trat die Sterndeutung in den Hintergrund. Aber sie ist natürlich inzwischen wieder aktuell.«

»Mit dem Aufkommen der Esoterik und dem ganzen Schwachsinn.«

»Du solltest deine Vorurteile beiseitelegen. Die sind nicht gut für die Ermittlungen in unserem Fall.«

»Pah! Wieso ist die Keller überhaupt in die Falle getappt? Hat sie die Gefahr nicht anhand der Planetenkonstellation vorhersehen können?«

»Das ist genau das, was ich meine. Du bist bef