: Ute Dercks
: Das historisierte Kapitell in der oberitalienischen Kunst des 12. und 13. Jahrhunderts
: VDG Weimar - Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften
: 9783958992702
: 1
: CHF 17.90
:
: Kunstgeschichte
: German
: 242
: kein Kopierschutz/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Die vorliegende Untersuchung verfolgt einen systematisch-methodischen Ansatz und untersucht die historisierten Kapitelle Oberitaliens des 12. und 13. Jahrhunderts unter dem Aspekt, daß diese spezifische Kapitellgattung durch die Translozierung einer Narration in einen begrenzten, vorgegebenen Rahmen bzw. Raum eigener Struktur definiert wird. Die romanische Bauskulptur brachte um das Jahr 1100 in Frankreich und etwa zwei Jahrzehnte später in Oberitalien einen Kapitelltypus hervor, der das Erscheinungsbild sakraler Innenräume und Kreuzgänge maßgeblich bestimmen sollte. Dem Kapitell als Baudekor kam dabei eine neue Funktion zu, indem es zum Träger historisierter Darstellung innerhalb des von der Architektur her dominierten Systems wurde. Unter der Prämisse, daß das Kapitell als integrativer Bestandteil der Architektur sein dichotomes Verhalten zwischen Lasten und Tragen auch in historisierter Form zum Ausdruck bringt, entsteht ein Katalog oberitalienischer Kapitell, bei der die Frage Priorität hat, ob und wie die tektonische Struktur innerhalb des Kapitells vorhanden ist und in welchem Verhältnis sie zur Erzählweise steht. Dabei können sich unter Umständen die Ansprüche von Kontinuität und Repräsentation der Darstellung und die Integration derselben in einen Rahmen bzw. Raum mit eigener funktionaler Struktur gegenüberstehen. Aufgrund des heterogenen Erscheinungsbildes des historisierten Kapitells steht in der vorliegenden Untersuchung zunächst die Erarbeitung formaler Kriterien im Vordergrund, um diese Sonderform des Kapitells näher zu bestimmen. Als Arbeitsgrundlage dient dabei ein Katalog, der die kompositorischen Vorgaben dieser Art von Bauskulptur und seiner Topographie verfügbar macht, sowie Querverbindungen im Hinblick auf die ikonographische, stilgeschichtliche und motivische Einordnung der Werke zuläßt. Eine Analyse der Strukturprinzipien des Kapitells und der unterschiedlichen Erzählschemata ermöglichte, Rückschlüsse auf die Genese historisierter Kapitelle in Oberitalien im Vergleich zu den französischen 'chapiteaux historiés' zu ziehen.
Cover1
Impressum4
Inhalt5
1Einleitung7
2Forschungsstand – Eine Einführung8
2.1Das Kapitell als Bauglied10
2.2Das Kapitell als Schmuckform12
3Zur Terminologie14
3.1Das historisierte Kapitell16
3.2Die historisierte Initiale und das historisierte Kapitell17
4Zur Methode der Untersuchung19
5Der Typenkatalog26
5.1Kapitelle ohne Verwendung eines Formenrepertoires klassischer Provenienz26
5.1.1.Der Kapitellfries28
5.1.2Die verkröpfte Kapitellzone31
5.1.3Die Kapitellzone im Gewände38
5.1.4Monoszenische Pfeilerkapitelle43
5.1.5Das rundum gestaltete Säulenkapitell48
5.2Der korinthisierende Kapitelltyp55
5.2.1Die Synthese von Narration und korinthisierendem Kapitell58
5.2.2Korinthisierende Rudimente63
5.2.2.1Kapitelle mit korinthisierenden Rudimenten I 63
5.2.2.2Kapitelle mit korinthisierenden Rudimenten II66
5.2.2.3Kapitelle mit korinthisierenden Rudimenten III73
5.2.3Kapitelle mit korinthisierenden Rudimenten und Reminiszenzen74
5.3Arkaden, Bögen und Kapitellarchitekturen als Kompositionsprinzip des Kapitells78
5.3.1Das mehrszenische Bogenkapitell82
5.3.2Das einszenische Bogenkapitell90
5.3.3Die Kapitellarchitekturen94
5.3.4Das Arkadenkapitell100
6Resümee des Typenkatalogs105
6.1Topographischer und chronologischer Überblick105
6.2Zur Disposition historisierter Kapitelle108
6.3Zum Verhältnis von Inhalt, Form und Funktion111
7Genese und Verbreitung des historisierten Kapitells in Oberitalien114
8Literatur118
9 Anhang I132
9.1 Kapitelle ohne Verwendung eines Formenrepertoires klassischer Provenienz132
9.2 Der korinthisierende Kapitelltyp135
9.3 Arkaden, Bögen und Kapitellarchitekturen als Kompositionsprinzip137
10 Anhang II139
10.1 Ortsregister139
10.2 Abbildungsnachweis142
Abbildungen143