: Rhys Bowen
: Zur Hochzeit ein Mord Band 6
: dp Verlag
: 9783960879282
: Im Auftrag Ihrer Majest
: 1
: CHF 6.50
:
: Erzählende Literatur
: German

Lady Georgie und Darcy ziehen in ein Herrenhaus, in dem es nicht mit rechten Dingen zu geht…
Der spannende neue Fall der Cosy-Krimi-Reihe von Rhys Bowen 

Wä e Lady Georgie doch bloß mit ihrer großen Liebe Darcy O’Mara durchgebrannt! Stattdessen muss sie jetzt eine„kleine“Hochz it organisieren, auf der das gesamte Königshaus anwesend sein wird. Apropos Haus, nun wird es auch höchste Zeit, einen geeigneten Landsitz für das Paar zu suchen. Doch Darcy ist mal wieder auf geheimen Missionen unterwegs und Georgie muss das Herrenhaus alleine herrichten. Es ist in so schlechtem Zustand, dass einem Besucher und auch Georgie selbst einige„Unf& uml;lle“passieren&helli ; oder hat es etwa jemand auf sie abgesehen?

 

Weitere Titel dieser Reihe
Die königliche Spionin (ISBN: 9783960878117)
Adel verpflichtet ... zum Mord (ISBN: 9783960878124)
Königli he Verschwörung (ISBN: 9783960878131)
Adel unter Verdacht (ISBN: 9783960878148)
Ein königliches Geheimnis (ISBN: 9783960878155)
Dem Adel auf der Spur (ISBN: 9783960879220)
Ein königlicher Todesfall (ISBN: 9783960879237)
Juwelen aub in den Hollywood Hills (ISBN: 9783960879244)
Ein Prinz auf Abwegen (ISBN: 9783960879251)
Zur Krönung: Mord (ISBN: 9783960879268)
Rache Royal (ISBN: 9783960879275)
Mord in der High Society (ISBN: 9783960879299)
Ein mörderisches Erbe (ISBN: 9783986372200)
Ein Mord unter Gentlemen (ISBN: 9783986376369)
Mörderi che Mission (ISBN: 9783987782848)

E ste Leserstimmen
„Auch Staffel 2 der Cosy Crime-Reihe konnte mich rundum begeistern!“
„Ein echter Wohlfühlkrimi zum Versinken.“
„Ich fiebere schon lange mit Lady Georgie mit– meine allerliebste Ermittlerin!“
„Rhys Bowen erzählt wieder mit viel Spannung und Humor.“



Rhys Bowen wurde in Bath, England, geboren, studierte an der London University, heiratete in eine Familie mit historischen königlichen Verbindungen und verbringt nun ihre Zeit im Norden von Californien und Arizona. Zunächst schrieb sie Kinderbücher, doch auf einer Reise in ihre malerische walisische Heimat fand sie die Inspiration für ihre Constable-Evans-Krimis. Diese Kriminalgeschichten sind mittlerweile Kult und wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.

Kapitel 1


Mittwoch, 12. Juni 1935

Eaton Square Nummer 16, London, S.W.1

Die Dinge laufen ausnahmsweise einmal reibungslos. Ich kann es kaum glauben. Hier bin ich, im Haus der polnischen Prinzessin Zamanska (von ihren Freunden Zou Zou genannt), während Darcy auf Reisen ist und ich mich auf meine Hochzeit vorbereite. Ich hätte nie gedacht, dass ich diese Worte jemals schreiben würde, schon gar nicht über jemanden, der so wunderbar ist wie Darcy. Es kommt mir vor, als wäre es erst gestern gewesen, als ich von Schloss Rannoch floh und allein in London ankam, mittellos und ohne eine Menschenseele. Aber in einigen Wochen wird es tatsächlich soweit sein. Allmächtiger. Mrs Darcy O’Mara. Um es mit den Worten von Jane Bennet zu sagen: „Wie soll ich so viel Glück ertragen?“

Ich stand an meinem Fenster im obersten Stockwerk von Prinzessin Zamanskas schönem georgianischen Haus am Eaton Square (eine der nobelsten Adressen Londons, falls ihr das nicht wusstet). Es war ein weiterer glorreicher Sommertag. Wir waren mit einer langen Trockenperiode gesegnet, sehr ungewöhnlich für einen englischen Sommer. Tatsächlich war mein ganzer bisheriger Frühling einfach herrlich gewesen, seit ich aus Italien zurückgekehrt war, wo ich meiner Freundin Belinda zur Seite gestanden hatte. Im Mai, zum Silberjubiläum des Königs, hatte eine triumphale Prozession zur St.-Pauls-Kathedrale stattgefunden, bei der der König und die Königin in einem offenen Landauer gefahren waren. Ich hatte an dem Gottesdienst in St. Paul’s teilgenommen und das Erlebnis hatte mich tief bewegt.

An diesem Nachmittag hatte ich meine Kleider sortiert und überlegt, welche davon wohl gut genug waren, um sie in mein zukünftiges Leben als Mrs Darcy O’Mara mitzunehmen. Ja, mir war natürlich klar, dass ich eine gewöhnliche Ehefrau sein würde, was für eine Cousine des Königs einem gesellschaftlichen Abstieg gleichkam, aber Darcy war dennoch der hochwohlgeborene Sohn eines Lords, und ich die Tochter eines Herzogs. Deshalb würden mich die Leute noch immer mit Lady Georgiana anreden müssen – falls sie es nicht vergaßen, was meiner Zofe Queenie ständig passierte!

Ich starrte auf die Kleidungsstücke in dem ehrfurchtgebietenden französischen Kleiderschrank und stöhnte auf. Ein in die Jahre gekommener Tweedrock, ein paar weiße Blusen, Baumwollröcke, die die Frau des Wildhüters zu Hause in Schottland für mich genäht hatte. Nicht gerade Haute Couture! Um ehrlich zu sein würden wir kein vornehmes Anwesen beziehen. Darcys Vater, Lord Kilhenny, hatte klargestellt, dass wir Kilhenny Castle als unser Zuhause betrachten sollten. Das war schön und gut, aber das Schloss war kein Ort, an dem man das ganze Jahr verbringen wollte. (Für meinen Geschmack war es zu kalt und trostlos, genau wie Castle Rannoch.) Außerdem musste Darcy wegen seiner (hochgeheimen) Arbeit hin und wieder nach London.

Aber gelegentlich verkehrten wir in recht noblen Kreisen, angefangen von Einladungen in den Buckingham Palace bis hin zu Prinzessin Zou Zous Freundeskreis, Lebemänner und -damen aus aller Welt (zu denen auch mein Cousin, der Prinz von Wales, und seine amerikanische Freundin gehörten). Mir wurde ständig vor Augen geführt, dass meine Garderobe im Vergleich zum Pariser Schick der anderen Ladys leider völlig unzureichend war. Doch auch in dieser Hinsicht gab es einen Hoffnungsschimmer am Horizont. Meine Mutter, die ehemalige Herzogin, die im Begriff war, einen sehr reichen Deutschen zu heiraten, hatte versprochen, nach London zu kommen und mir eine Aussteuer zu kaufen. Sie war mir sehr dankbar, dass ich sie in Italien vor einem peinlichen Eklat bewahrt hatte. Ich wollte mich zwar nicht auf sie verlassen, da meine Mutter das wankelmütigste Geschöpf der Welt war. Seit sie meinen Vater und mich verlassen hatte, als ich gerade mal zwei Jahre alt gewesen war, hatte ich nicht mehr auf sie zählen können. Aber dieses Mal hatte ich sie aus einem großen Schlamassel befreit und es war wirklich nicht zu viel verlangt, dass sie mir ein paar anständige Kleider kaufte!

Ich beschloss, dass ich, wenn Mummy sich breitschlagen ließe, den größten Teil meiner schulmädchenhaften und langweiligen Garderobe ablegen und eine neue und modebewusste Frau werden würde. In einem geliehenen rückenfreien Kleid hatte ich in Italien einige Blicke auf mich gezogen. Graziös und sexy, das war mein Traum. Ein Foto von mir imTatler:Lady Georgiana in Ascot, in Chanel gekleidet. Lady Georgiana am Eröffnungstag in Cowes, in einem gewagten Ensemble … Ich hielt inne und grinste über diese absurde Vorstellung. Mein zukünftiger Ehemann war ebenso mittellos wie ich.

Auf dem Platz unter mir herrschte nachmittägliche Stille. Die Brise, die durch das Fenster hereinwehte, war warm und duftete süß nach Geißblatt und Rosen. Eine Drossel sang ausgelassen in dem Garten in de