UNTER DEN BEKANNTSCHAFTEN, die ich im Lauf meines Lebens machte, ist es besonders eine, die mir immer wieder in den Sinn kommt und mich beschäftigt. Der Mann, um den es sich dabei handelt, war Amerikaner, hatte, so erzählte er zumindest, viele Jahre in der US-Handelsmarine Dienst getan, ehe er, durch die lange Abwesenheit ohnehin seinem Herkommen entfremdet, in Europa ansässig geworden war. Bevor ich mich des Weiteren über den Mann und seine Geschichte verbreite, möchte ich doch erwähnen, dass mir heute, wo das alles lange zurückliegt, jener vergangene Lebensabschnitt selbst als verworren und undurchsichtig erscheint.
Gleich jetzt möchte ich mich zur Methode meiner Aufzeichnungen äußern: An Material lagen mir ein Packen von tagebuchartigen Notizen einerseits, sowie Bruchstücke meiner damaligen schriftstellerischen Versuche andererseits vor; dazu verschiedene Papiere, wie Briefe, Bankquittungen etc.
Soweit es mir möglich war, habe ich diese Materialien bloß als Grundlage für eine durchgängige Schilderung der Ereignisse benutzt. Dazu sah ich mich allein schon deshalb gezwungen, weil die genannten Zeugnisse lückenhaft sind und eine einfache chronologische Anordnung ein höchst unvollständiges Bild ergeben hätte. Primär mag es also die Forderung nach Übersichtlichkeit gewesen sein, die mich zu meinem Vorgehen bewog; dass nebenher eine Art von künstlerischem Ehrgeiz wirkte, will ich nicht ausschließen.
An manchen Stellen fügte ich das authentische Material ohne jede Abänderung in meine Erzählung ein. Das geschah dort, wo seine Aussagekraft durch eine Nachkonstruktion schwerlich zu erreichen gewesen wäre. Ideal ist diese Lösung gewiss nicht; aber es ist müßig, jetzt über ihren Wert oder Unwert zu räsonieren.
Zu der Zeit, in die die in Rede stehenden Ereignisse fallen, war i