: Tamara Glück
: Goldmond
: Edition A
: 9783990014714
: 1
: CHF 8.00
:
: Science Fiction, Fantasy
: German
: 352
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Um den Klimawandel aufzuhalten, wurde die Menschheit in zwei Gruppen geteilt, in die Sterblichen und die Unsterblichen. Die junge sterbliche Elena muss in einer Fabrik arbeiten, um das Auskommen ihrer Familie zu sichern. Doch eines Tages fällt ihr der unsterbliche Leander direkt vor die Füße. Bei einem Unfall entgleist sein Zug hoch über der Fabrik und fällt durch das Dach. Elena eilt ihm zu Hilfe, am Ende ist aber sie es, die im Krankenhaus landet. Die zwei kommen sich näher, doch eine kriminelle Organisation nimmt die beiden ins Visier und schon bald müssen sie um ihr Leben kämpfen. Elena taucht dabei in Leanders futuristische Welt der fliegenden Autos und sprechenden Roboter ein. Kann ihre Liebe diese Grenzen überwinden?

Tamara Glück, geboren 2003, besucht das St. Ursula Gymnasium in Wien und steht kurz vor ihrer Matura. Die Fantasy-begeisterte Jungautorin hat Buchserien wie die Twilight-Saga bis zu fünfzehn Mal gelesen, ehe sie sich selbst ans Schreiben wagte.

LEANDER


Und, was gedenkst du jetzt zu tun, junger Leander?«, fragte mich der Freund meines Vaters. »Jetzt, da du ja bereits fast alle Prüfungen erfolgreich absolviert hast?«

Ich hatte meine Prüfung tatsächlich mit einem glatten »Fehlerlos« bestanden. Norman hatte nur einen kleinen Fehler gemacht. Das war kein Problem, obwohl ich ihm angesehen hatte, dass er sich ärgerte.

»Nun ja, ich denke darüber nach, auf die UniversitätFelix Austria zu gehen. Sie hat einen sehr guten Ruf und das Schloss hat ein ausgezeichnetes Ambiente.«

Der Freund meines Vaters nickte. Seine Frau lächelte. Wie alles, was sie taten, sah es aus wie in Zeitlupe. Obwohl man sie auf zwanzig geschätzt hätte, waren die beiden nämlich schon sehr alt. Mein Vater hatte gesagt, dass sie eventuell bald auf den Mond fliegen würden.

»Nun.« Er senkte langsam den Kopf. »Das ist für jemanden wie dich natürlich ideal. Dein Vater hat mir schon etliche Male von deinen, nun ja, perfekten Noten berichtet. Da ist dieFelix Austria eine vorzügliche Wahl.«

Mein Vater setzte hinzu: »Außerdem glaube ich, dass es für Leander dort genau die richtige Ausbildung gibt. Er ist schließlich in allen Fächern begabt. Ich nehme daher an, dass er sich dort viele Interessensgebiete ansehen kann, damit er etwas findet, das ihm gefällt.«

»Und es ist nicht allzu weit weg«, sagte meine Mutter lächelnd. Tirol war mit dem Zug rund drei Stunden entfernt.

»Das ist natürlich vorteilhaft«, stimmte die andere Frau zu und sah dann lächelnd ihren Mann an. »Schließlich möchte man ja sehen, wie es dem Nachwuchs so geht. Wann ist es denn soweit?«, fragte sie meine Mutter.

»Nun, Sheila«, antwortete meine Mutter, »wir wollen ihm nach dem Schulabschluss noch etwas Zeit lassen, also vielleicht in eineinhalb Monaten.«

Ach ja, der große Tag. Angeblich veränderte es nicht viel, doch ich war trotzdem irgendwie nervös, wenn es um das Unsterblichkeitsserum ging. Wenn man den Erwachsenen Glauben schenken konnte, dann spürte man es kaum. Ich nahm mir vor, meine Mutter danach zu fragen. Sie würde mich nicht auslachen.

Die Konversation ging weiter. Ich versuchte zuzuhören und bekam dabei mit, wie mein Vater seinen Freund fragte: »Isaac, ich hoffe ja, dass er sich gut macht … Jemand mit so viel Erfahrung wie du … Was denkst du?«

Isaac schien nachzudenken: »Man kann es natürlich nie wissen, es ist ja nicht berechenbar, aber meiner Erfahrung nach …«, er pausierte kurz. »Meiner Erfahrung nach entwickeln sich alle in der Regel großartig. Und so begabt, talentiert und offenherzig wie dein Sohn ist, wird das bestimmt kein Problem sein.«

Als ich an diesem Abend im Bett lag, dachte ich noch lange über das nach, was Isaac und mein Vater gesagt hatten. Also veränderte es einen doch. Unsterblichkeit. Wie es sich wohl anfühlte … Irgendwann schlief ich schließlich ein, mit dem festen Vorhaben, meine Mutt