: Ignaz Hold
: Der Fall de Montagne Commissaire Papperins neunter Fall - ein Provencekrimi
: ambiente krimis
: 9783945503294
: 1
: CHF 6.30
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 392
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein mysteriöser Mord sorgt für Aufregung im beschaulichen Provencedorf Cabanosque. Welche seiner Untaten brachen dem Filialleiter der örtlichen Bank bei seiner letzten Mountainbiketour das Genick? Wer hat diese schreckliche Rache an dem korrupten Banker geübt? Als im abgelegenen Kloster Saint Pierre der Mörder zur Beichte erscheint und sich ein Kletterunfall im Grand Canyon du Verdon als Mord entpuppt, sieht sich Commissaire Papperin mit seinem bisher schwierigsten Fall konfrontiert.

Freitag, 7. Oktober

Obwohl der Nachmittag schon weit fortgeschritten war und alle seine Mitarbeiter bereits nach Hause gegangen waren, hatte für Guillaume de Montagne der Feierabend noch nicht begonnen. Ein Kunde hatte um ein persönliches Beratungsgespräch um diese Uhrzeit gebeten. Natürlich hätte es der Bankchef lieber gesehen, wenn er diesen Termin auf die nächste Woche verschieben und früher hätte nach Hause fahren können. Aber der Kunde, ein sehr wohlhabender Privatmann, war zu wichtig für die Bank. Also hatte er zähneknirschend nachgegeben und seine eigentlich geplante Freizeitbeschäftigung hintan gestellt. Zum Glück waren die Tage im Oktober noch ausreichend lang, so dass er sich seinem Hobby, dem Mountainbiking, auch später noch bei Helligkeit widmen konnte.

Das Gespräch stellte sich als langwierig und entnervend heraus. Der Informationsbedarf des Kunden war schier unbegrenzt. Nachdem der Bankchef unzählige und ermüdende Fragen zu Aktienfonds, ETFs, Immobilienfonds und anderen Anlageformen beantwortet und den Kunden mit einem umfangreichen Paket von Broschüren und Informationsblättern ausgestattet hatte, war er seinen Besuch endlich los, konnte das zur Straße führende Zugangstor verriegeln und die Bank durch die dem Personal vorbehaltene Hintertüre verlassen – nicht ohne vorher die Alarmanlage zu aktivieren.

Es war schon nach achtzehn Uhr, als er in seinen Landrover stieg und sich auf den Weg zu seinem draußen auf dem Land, mitten zwischen Weinbergen und Olivenhainen gelegenen Haus machte.

***

Nach der langen Arbeitswoche, die er fast ausschließlich mit sitzenden Tätigkeiten verbracht hatte – mit Aktenstudium, mit Arbeiten am Computer oder in Beratungsgesprächen – lechzte sein Körper nach sportlicher Bewegung.

Merci machérie, aber erst, wenn ich wieder zurück bin“, lehnte er den Aperitif ab, den Marie-Claire, seine Frau auf der Terrasse der Villa vorbereitet hatte. „Ich muss mich jetzt erst bewegen, körperlich auspowern. Nach dieser Arbeitswoche brauche ich das ganz dringend.“

„Wirst du lange wegbleiben?“, fragte sie. Als er nickte, seufzte sie: „Erfahrungsgemäß kann das Stunden dauern. Ich glaube, das wird mir zu spät.Mon chéri, ich bin heute etwas kaputt – meine Migräne. Du kennst das ja. Bist du mir böse, wenn ich nicht auf dich warte, sondern mich schon vorher schlafen lege?“

„Aber ganz gewiss nicht,ma chouchoute! Leg dich bald hin und schlaf dich aus, damit es dir morgen wieder gut geht. Nimm vielleicht ein Valium, damit du nicht aufwachst, wenn ich spät heimkomme.“

Er drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und enteile ins Obergeschoß. In dem zwischen Schlafzi