Weit, weit draußen im Moor, da wo sich die Füchse gute Nacht sagen, wohnten einstmals zwei Schwestern. Ida hieß die ältere, während die um ein Jahr jüngere auf den Namen Gretel hörte. Gretel war blond wie ein Kornfeld. Ida hatte rötliches Haar, das wie eine feurige Lohe um ihren Kopf stand. Die Schwestern bewohnten ein kleines aus Lehm, Holz- und Flechtwerk errichtetes Häuschen. Zu ihrem Unterhalt hielten sie Hühner, zwei Ziegen, etliche Schafe, und für den Winter machten sie ein Schwein fett. Außerdem gab es noch Tauben, einige Kaninchen, vier oder fünf Bienenstöcke und einen Hund Tapsi.
Die Schwestern waren fleißig und brachten das kleine Anwesen gut voran. Nach dem Tode der Eltern hatte sich eine Tante der damals Drei- und Vierjährigen angenommen. Auch die Tante ist nun schon seit vielen Jahren tot. Gretel und Ida hatten sie sehr geliebt, aber ihre manchmal wunderlichen Reden wollten ihnen auch heute noch nicht aus dem Sinn. Sie wussten alle Worte noch auswendig: „Achtet auf den alten Mann aus dem Moor! Wenn er zu euch kommt, dann behandelt ihn gut, seid freundlich und aufmerksam, gebt ihm zu essen und zu trinken und bietet ihm ein Nachtlager an. In seiner Hand ruht aller Segen. Ohne ihn kann im Moor nichts gedeihen, keine Frucht und kein Vieh.“
Versuchten die Schwestern weiter in sie zu dringen, so wiederholte sie statt einer richtigen Antwort nur ihre Worte; und manchmal fügte sie hinzu: „Eure Waage wird dann ausschlagen; nach unten oder nach oben.“
Die Schwestern ar