: Julia K. Stein, Ina Taus, Maya Prudent, Lana Rotaru, Anja Tatlisu, Genovefa Adams
: Impress Winter Romance Reader. Winterzeit ist Lesezeit 5 romantische XXL-Leseproben zu 5 winterlichen Liebesromanen
: Impress
: 9783646607178
: 1
: CHF 0.50
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: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 310
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
**Winterzeit ist Lesezeit** Alles, worauf es in der Winterzeit ankommt, sind zauberhafte Geschichten, die dunkle Abende in kuschlige Lesestunden verwandeln. Ob funkensprühende Romantik zu Silvester, Liebe auf den ersten Blick zur Adventszeit oder unverhoffte Küsse im knietiefen Schnee ... In unseren Impress-Winter-Romanen wird jeder fündig, der sich in der kalten Jahreszeit nach ein wenig Herzenswärme sehnt. Und damit du dich auch wirklich in deinen neuen Lieblingsroman vertiefen kannst, stöberst du vorher am besten in unserem Winter Romance Reader, der dir Kostproben von fünf gefühlvollen Liebesgeschichten schenkt. //Im Reader enthalten sind XXL-Leseproben von: Julia K. Steins »Winterzauber in New York« **Die Eisprinzessin und der Sonnyboy** Weihnachten steht vor der Tür und Hannah kann endlich zu ihrer Familie nach Deutschland fliegen. Doch dann werden in New York aufgrund eines Schneesturms alle Flüge gestrichen und Hannah sitzt fest. Und nicht nur sie, sondern auch Kyle, der schlimmste Womanizer des College ... Ina Taus& Maya Prudents »Alles, was ich mir wünsche« **Alle Jahre wieder** Eine Silvesterparty zur Volljährigkeit, das haben sich Amy Harper und Even Holm einst im Kreise ihrer Freunde geschworen. Sechs Jahre später treffen sie sich alle im gemeinsamen Winterurlaub in Breckenridge wieder, um ihr Versprechen einzulösen. Und plötzlich fahren ihre Gefühle Achterbahn ... Lana Rotarus »Weihnachtswunder von Manhattan« **Ein Weihnachtsmann zum Verlieben** Cathy hasst die Adventszeit. Alles daran. Diese Einstellung ändert sich auch nicht, als sie den attraktiven Nick Claus kennenlernt, der von sich selbst behauptet, der Sohn des Weihnachtsmanns zu sein. Der Typ muss verrückt sein, denn den Weihnachtsmann kann es nicht geben ... oder doch? Anja Talisus »Winter of Love. Julia& Reed« **Bühne frei für Winterträume** Julia hat ihren Romeo getroffen. Na ja, zumindest auf der Bühne, seit sie an der Seite des unwiderstehlich süßen Reed Sanders die Hauptrolle in Shakespeares »Romeo und Julia« spielt. Nie hätte sie gedacht, dass sie ihn in ihrer idyllischen kleinen Heimatstadt in Österreich beim Skifahren antreffen würde ... Genovefa Adams' »Risky Game. Küsse auf dem Eis« **Eishockeyprofi meets Südstaatengirl** Avery liebt die Sonne der Südstaaten über alles. Als sie ihr Zuhause verlassen soll, bricht für sie eine Welt zusammen. Denn ausgerechnet in der eisigen Kälte von Minnesota hat ihr Vater seinen Traumjob gefunden. Doch Averys neue Heimat hält nicht nur Schnee für sie bereit, sondern auch den charmanten Tyler ...

Julia K. Stein wuchs in einer Kleinstadt im Ruhrgebiet auf, bis sie mit achtzehn zum Studieren nach Berkeley in Kalifornien zog. Sie studierte Literatur und Philosophie und promovierte später in Deutschland. Sie liebt Poetry Slams und schreibt neben Romanen für Erwachsene und Jugendliche auch Gedichte. Heute lebt sie in München.

Let it snow


Hinter den riesigen Glasscheiben der Abflughalle am John F. Kennedy Flughafen in New York fielen die Flocken inzwischen so heftig, dass die Welt hinter einer weißen Wand aus Schnee verschwand.

»Aber morgen ist Weihnachten! Meine Familie wartet auf mich! Meine Schwester freut sich auf ihr Geschenk! Sie wird schrecklich enttäuscht sein.« Hannahs Stimme tönte vorwurfsvoll durch den Check-in-Bereich. Tränen brannten ihr in den Augen.

»Ich verstehe Ihre Enttäuschung«, sagte die dunkelhäutige Flugbegleiterin betont mitfühlend, während sie das Ticket mit einer energischen Bewegung zurück über den Schaltertisch schob. Sie fixierte Hannah mit ihren weit aufgerissenen schwarzen Augen, als wollte sie sie hypnotisieren. Das hatte sie wahrscheinlich in einem Seminar für den Umgang mit komplizierten Fluggästen gelernt. »Wir können bei diesem Schneesturm kein Flugzeug raufschicken.« Sie deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger vage Richtung Decke. »Die Sicherheit der Passagiere liegt unserer Fluglinie am Herzen. Alles andere wäre ein nicht zu kalkulierendes Risiko. Ich muss Sie jetzt bitten zu akzeptieren, dass heute kein Flugzeug diesen Flughafen verlassen wird. Dies gilt übrigens auch für jeden anderen Flughafen in New York oder Umgebung. Falls Sie vorhaben in die Stadt zu fahren, sollten Sie das baldmöglichst tun, da ein Fahrverbot angekündigt wurde. Zudem wird die Subway eingestellt, falls sich der Sturm weiter verstärkt.« Die Dame tippte mit abgespreiztem kleinen Finger auffordernd auf das Flugticket, das immer noch auf dem Schaltertisch lag.

»Aber wann geht der nächste Flug? So ein kleiner Sturm kann doch eine Stadt wie New York nicht lahmlegen. Morgen ist Weihnachten!«, wiederholte Hannah verzweifelt.

Die Dame mit den langen, pfirsichfarbenen Nägeln und den sorgfältig eingedrehten Locken, die ihr bis zu den Schultern fielen, sah sie mitleidig an. Hannah mochte es nicht, wie ein psychischer Problemfall behandelt zu werden.

»Frau Dietz. Wenn wir Glück haben, ist der Schneesturm schon morgen vorbei. Aber vor morgen Abend wird es keinen Flug geben, das kann ich Ihnen versichern. Bitte informieren Sie sich auf unserer Webseite. Sie haben immerhin noch eine kleine Chance, es bis Weihnachten zu schaffen.« Die Stewardess schenkte ihr ein tröstendes Lächeln. »Heute ist ja schließlich erst der Tag vor dem Tag vor Weihnachten.«

»Nein, heute ist der 23. Dezember. Morgen ist Weihnachten.«

Die Stewardess lehnte sich ein wenig zurück und musterte Hannah mit schräg gelegtem Kopf. Offensichtlich zweifelte sie Hannahs geistige Zurechnungsfähigkeit an.

»Weihnachten, Frau Dietz, ist am 25. Dezember. Sie werden es vielleicht nicht morgens schaffen, aber es besteht eine realistische Chance, dass sie am 25. bei Ihrer Familie sind. Ich bin mir sicher, Ihre Schwester kann sich so lange gedulden und wird sich dann umso mehr freuen.«

»In Deutschland feiern wir Weihnachten am 24. Dezember! Am Heiligen Abend!«

Die Stewardess runzelte die Stirn. Sie hatte offensichtlich beschlossen, genug Energie in diesen störrischen Fluggast investiert zu haben.

»Ach, ist ja auch egal«, jaulte Hannah, nahm ihr Ticket und drehte sich schwungvoll um, als wäre die Flugbegleiterin an der ganzen Misere Schuld. Sie wollte vor allem nicht vor ihr in Tränen ausbrechen. Hannah hievte die viel zu schwere Tasche wieder auf die Schulter und hob den Rucksack mit dem Laptop und den Studienunterlagen, die sie im Flugzeug hatte lesen wollen, mit Schwung auf die andere. Dann griff sie nach dem schweren Koffer mit dem gleichen Arm, über dem ihr Wintermantel hing, schleppte sich zu einem Stuhl mit abgerissener Armlehne und ließ sich darauf fallen. Ihr war fürchterlich heiß in dem dicken Wollpullover, den sie angezogen hatte, damit er nicht noch mehr Platz im Koffer einnahm. Sie riss sich den roten Schal vom Hals und stopfte ihn zu Handschuhen und Mütze in den Rucksack. Dann rieb sie ihre schmerzende Schulter. Der Tragriemen der Tasche hatte sich in ihr Fleisch gebohrt. Es durfte einfach nicht wahr sein. Wieso nur, wieso war sie nach dem Ende der Vorlesungen noch zu Abby nach Philadelphia gefahren? Wäre sie direkt nach Hause geflogen, wäre der Rückflug überhaupt kein Problem gewesen. Als sie die dichten Flocken vor dem Fenster tanzen sah, musste sie allerdings zugeben: Nur wer Todessehnsucht hatte, würde sich jetzt in ein Flugzeug setzen. Aber damit hatte sie einfach nicht rechnen können. Sie hatte schon immer nach New York City gewollt. Bei ihrer Ankunft im Herbst war sie direkt weiter nach Connecticut zum Forest Lake College gefahren. Sie hatte erst am Ende ihres Austauschjahrs den Big Apple besichtigen wollen, aber doch nicht mitten im Schneesturm und dann auch noch einen Tag vor Weihnachten! Wo sollte sie denn jetzt schlafen? Konnte man hier im Flughafen übernachten? Sie konnten einen doch nicht vor die Tür setzen bei dem Wetter. Bei ihrem Glück würde sie allerdings überfallen und ausgeraubt werden. Vielleicht konnte sie sich den Laptop unter den Pullover stopfen beim Schlafen? Ihr Blick fiel auf die anderen Passagiere in der Abflughalle, deren Gesichter die ganze Skala von enttäuscht bis wütend widerspiegelten: Geschäftsleute in feinen Anzügen, die noch nicht akzeptieren wollten, dass das Wetter ihnen einen Strich durch das neue Geschäft machte oder verhinderte, dass sie nach Hause kamen. Zarte, japanische Kinder mit rosafarbenen Haarschleifen, die mit kleinen Plastikfiguren spielten und keinen Ton von sich gaben. Feine Großfamilien in indischen Gewändern. Ein von Tattoos übersäter Mann, der so verwahrlost aussah, dass