Future Policy Award 2015 – Gold:
Sansibars Kindergesetz, Vereinigte Republik Tansania, 2011
2015 wurde Sansibars wegweisendes Kindergesetz mit dem Future Policy Award ausgezeichnet. Es legt die Grundlage für ein koordiniertes Kinderschutzsystem, um die Rechte von Kindern zu stärken. Es reagiert auf Gewalt und Missbrauch und regelt Sorgerecht, Pflegeelternschaft und Vormundschaft und legt die Verantwortlichkeit von Fachleuten und Institutionen bei der Bereitstellung von Dienstleistungen für den Schutz von Kindern fest. Seit seiner Einführung im Jahr 2011 hat dieses Gesetz die Position von Kindern in Sansibars Gesellschaft spürbar gestärkt.
Im Rahmen einer partizipativ entwickelten 5-jährigen Kinderrechts-Reformstrategie wurden u. a. regionale und nationale Kinderräte, spezialisierte Kindergerichtshöfe und Polizeistationen mit geschulten Ansprechpersonen für von Gewalt betroffene Kinder und Frauen eingerichtet.
Warum leben wir mit Problemen, die wir lösen können? Die Antworten sind entweder resignativ und pessimistisch (zu spät) oder naiv-optimistisch (die da oben oder irgendeine Erfindung werden uns noch retten). Beide Haltungen sind bequem aber unverantwortlich: Man wird ja nicht gefordert.
Ist es aber nicht wirklich schon zu spät? Es ist in der Tat sehr spät, und wir haben in den letzten Jahrzehnten viel Zeit verloren. Aber ich bin überzeugt, dass wir noch die Chance haben, den Klimawandel – die umfassendste Bedrohung weltweit – global zu begrenzen, auch wenn einige Regionen der Welt zunehmend unbewohnbar werden. Dies erfordert jedoch auf vielen Gebieten Umsteuerung und eine bespiellose Mobilisierung, und zwar in den nächsten Jahren und nicht in Jahrzehnten.
Ist das nicht vollkommen illusorisch? Nein, denn unsere Energie-Versorgung können wir schon mit heute bekannten Technologien zu 100 % mit erneuerbaren Energien decken. Der Wille dazu ist, wie ich aus persönlichen Gesprächen weiß, auch bei der chinesischen Regierung an höchster Stelle vorhanden, sodass unsere Regierungen sich nicht mehr mit dem Hinweis auf China vor der eigenen Verantwortung drücken können!
Wir tragen heute die Verantwortung für die Lebensgrundlage aller zukünftigen Generationen, denn unsere Entscheidungen (oder eben Nicht-Entscheidungen!) werden über ihre Lebensqualität, vermutlich sogar über ihr Überleben entscheiden. Nie zuvor hatten menschliche Entscheidungen solch tiefgreifende und langfristige Konsequenzen.
Ernst Bloch, der Philosoph der Hoffnung, sagte, der Preis des menschlichen freien Willens sei das Risiko, dass der große historische Augenblick auf ein zu kleines Menschengeschlecht trifft, das der Aufgabe nicht gewachsen ist. Ob das so sein wird, liegt jetzt an jedem von uns.
Der Klimawandel ist nicht unsere einzige Herausforderung. Auch die Zerstörung der Artenvielfalt, die beispiellose Versäuerung der Meere, die zunehmende Erosion von Ackerland und die Verknappung wichtiger Naturgüter bedrohen die Zukunft.
Ich bezeichne mich trotzdem als „Possibilist“, weil ich weiß, dass viele Lösungen nicht nur existieren, sondern sich sehr schnell verbreiten können.
Seit mehr als 35 Jahren zeigt der Alternative Nobelpreis, was einzelne Menschen und Initiativen erreichen können. Ein Preisträger von 2013, der Schweizer Dr. Hans Herren, hat – nachdem die „modernen“ Methoden versagten – mit seiner biologische