: Akram El-Bahay
: Lias und der Herr der Wellen
: Verlag Carl Ueberreuter
: 9783764192815
: 1
: CHF 13.50
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 352
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Hörst du das leise Rufen? Spürst du den Hauch der Magie? Dann folge uns ins flüsternde Haus und öffne die Türen zu verborgenen Welten - der neue Fantasyschmöker ab 11 Jahren von Erfolgsautor Akram El-Bahay! Als Lias das Haus seiner Großtante Hermine betritt, spürt er sofort, dass hier etwas anders ist. Das Haus scheint ihn regelrecht zu rufen, zu locken. Doch was für ein Geheimnis verbirgt sich hinter den alten Mauern? Als Lias versucht, dem Rätsel auf die Spur zu kommen, führt ihn jeder Raum des Hauses in neue fantastische Welten - die Buchwelten seiner Großtante. Um das Geheimnis zu lüften, wagt er sich auf eine Reise, die ihm alles abverlangen wird und die ihn auch zum Herrn der Wellen führt ... Ein packender Einzelband für Fans von 'Die unendliche Geschichte' und 'Tintenherz'!

Akram El-Bahay schreibt mit Vorliebe Bücher, die ebenso märchenhaft wie fantastisch sind. Nicht selten finden sich in ihnen orientalische Motive - kein Wunder, denn seine halbe Familie stammt aus Ägypten. Er lebt mit Frau und Kindern in der Nähe von Düsseldorf.

DER SCHLÜSSEL


Sehr viel später riss seine Mutter Lias aus der Geschichte heraus und scheuchte ihn erst in sein Zimmer und dann in seinen Schlafsack. Das Buch nahm er mit. Selten hatte ihm eine Erzählung so gut gefallen wie diese. Besonders angetan hatte es ihm der Junge, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wurde. Sila. Vielleicht mochte ihn Lias, weil der Junge so war, wie er selbst gerne wäre. Mutig und abenteuerlustig. Lias war nicht nur ein wenig ängstlich, sondern auch schnell außer Puste. Außerdem hatte Sila braune Haare wie Lias. Und ihre Namen waren einander so unerklärlich ähnlich. Dieselben Buchstaben. Ob seine Tante diesen Jungen für ihn …? Mach dich nicht lächerlich, sagte sich Lias sofort. Sie kannte dich nicht. Hat nie ein Wort mit dir gewechselt. Wie sollte sie da auf die Idee kommen, ihn nach dir zu beschreiben?

Seite um Seite las Lias in seinem Schlafsack weiter und folgte dem Schiff des Herrn der Wellen in einen Sturm hinein, der die Segel zerriss und in dessen Herzen eine furchtbare Gefahr lauerte. Lias fieberte so sehr mit, dass er wieder glaubte, das Rauschen des Meeres zu hören, während der Herr der Wellen nach einem Weg suchte, dem, was er im Herzen des Sturms gefunden hatte, zu entkommen.

Es dauerte einige Augenblicke, bis Lias begriff, dass er in der Tat etwas hörte. Ein Rauschen und Heulen. War draußen ein Unwetter aufgezogen? Er öffnete eines der Fenster und blickte in die sternklare und schläfrig ruhige Nacht hinaus. Auf dem Baum gegenüber saß ein Kauz. Der Vogel stieß einen spitzen Schrei aus und schwang sich in die Luft. Lias warf einen Blick auf seinen Wecker. Vier Uhr. Und er war über