: Janet Laurence
: Ein delikater Mord Band 1
: dp Verlag
: 9783968173610
: 2
: CHF 4.80
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German

Tödliche Delikatessen - Darina Lisle ermittelt wieder mit britischem Charme und feiner Spürnase
Ein kulinarischer Cosy Crime für Fans von Ellen Barksdale

Darina Lisle, Meisterköchin, Hobby-Detektivin und neuerdings Kochbuchautorin, hat einen neuen Auftrag: Sie soll ein Kochbuch fürFiner Foods - ein Familienunternehmen, das Delikatessen aus dem Fernen Osten importiert - schreiben. Während Darina versucht, mehr über das Unternehmen zu erfahren, deckt sie ungewollt einige Geheimnisse auf, die lieber im Verborgenen hätten bleiben sollen. Als dann noch ein Angestellter vonFiner Foods ums Leben kommt, ist ihre Spürnase endgültig geweckt. War es ein Unfall oder ein bis ins kleinste Detail geplanter Mord? Während die polizeilichen Ermittlungen ihren Lauf nehmen, wird Darina mehr und mehr in die zwielichtigen Vorgänge beiFiner Foods verwickelt. Mit der Hilfe ihres Verlobten William Pigram, Detective Inspector der örtlichen Polizei, versucht sie, einen weiteren Mord zu vereiteln. Kommen sie dem Täter noch rechtzeitig auf die Spur?

Dies ist die Neuauflage des beliebten Darina Lisle-KrimisMord für Feinschmecker.

< >Erste Leserstimmen
'mit ihrem Humor und Charme konnte Darina Lisle mich erneut überzeugen'
'auch der neue Fall für Darina lässt den Leser bis zum Ende im Dunkeln, wer der Mörder ist'
'bei den Beschreibungen der fernöstlichen Köstlichkeiten läuft einem beim Lesen das Wasser im Munde zusammen'
'Janet Laurence schafft es immer wieder, mich mit ihren Cosy Crimes in ihren Bann zuziehen - klare Leseempfehlung!'
'f inster Kochkrimi für alle, die gerne miträtseln, kochen und auf britischen Humor stehen'

Weitere Titel dieser Reihe
Mord zum Frühstück (ISBN: 9783968170527)
Mord zum Frühstück (ISBN: 9783968172699)
Mord zur Dinnerparty (ISBN: 9783968171043)
Mord zur Vorspeise (ISBN: 9783968170985)
Mord zur Cocktailparty (ISBN: 9783968171746)



Janet Laurence begann ihre berufliche Laufbahn in der Öffentlichkeitsarbeit. Sie leitete Kochkurse, schrieb nebenbei regelmäßig für den Daily Telegraph und verfasste eine wöchentliche Kolumne zum Thema Kochen. Heute schreibt sie sowohl Kochbücher als auch Kriminalromane und lebt mit ihrem Mann in England und in der Bretagne.

Kapitel 1


Feindseligkeit knisterte am Tisch wie das Karamell auf einer Crème brûlée. Dies war keine Häufung geschäftlicher Meinungsverschiedenheiten, dies waren Machtkämpfe persönlicher Art. Darina Lisle wünschte sich, woanders zu sein.

Christen, die in einer römischen Arena wilden Löwen ins Auge blicken, hätten vermutlich dieselbe makabere Faszination geboten. Hier aber war es unmöglich zu entscheiden, wer die Christen und wer die Löwen waren.

Gegenüber am Tisch saß Marian Drax, vermutlich keine Löwin. Eine magere Frau Anfang Fünfzig, die irgendwann einmal attraktiv gewesen sein mochte, doch das Leben hatte ihr die Kraft ausgesaugt und sie ausgetrocknet zurückgelassen. Blaue Augen, so blass wie gebleichter Jeansstoff, und Haut wie roher Blätterteig. Das verblichene, blonde Haar wirkte in ihrer Hochsteckfrisur zu schwer für den schmalen Hals, und ihre Stimme hatte kaum mehr Kraft als das Rascheln toten Laubes. Einmal hatte ihr dürftiger Körper vor zurückgehaltener Wut gezittert, mit gefährlich tränenden Augen, doch ihr Groll brach lediglich im Ton einer gekränkten Beschwerde aus ihr hervor, ohne jedes Anzeichen christlicher Hingabe. »Du leitest diese Firma, Joel, als wärst du ein Sultan, der seinen Harem herumkommandiert.«

»Nur verständlich, wenn man bedenkt wie er Geschäftsführer geworden ist«, warf Anna Drax schleppend vom anderen Ende des Mittagstisches ein. Ihren Kopf, mit der geschmeidigen Haube aus kastanienbraunem Haar, hielt sie leicht schräg, ihre achatgrünen Augen schimmerten vor Vergnügen und Bosheit. Sie strahlte Energie und Machtbewusstsein aus, definitiv eine Löwin. Dennoch zeigte sie auch den Eifer religiösen Glaubens.

Marian Drax blickte flüchtig nach rechts, zu dem Mann am Kopf des Tisches; ihre dünnen Lippen verzogen sich unbehaglich und ihr Körper zuckte vor Elend. »Oh, ich meinte nicht, also, lass uns fair bleiben, Anna.«

»Ja«, sagte der Gastgeber mit einem urbanen Charme, der deutlicher von Gefahr zeugte, als offene Feindseligkeit es getan hätte; er hatte sicherlich das Potenzial zum Löwen, aber auch etwas anderes, das auf ein viel verschlageneres Tier hindeutete. »Absolut, lass uns fair bleiben, Marian. Lass uns zum Beispiel darüber sprechen, warum du so lange brauchst, um eine Entscheidung über die Digitalisierung der Geschäftskonten zu fällen. Man könnte fast glauben, du würdest befürchten, dass ein effizientes System enthüllen könnte – nun, was könnte es enthüllen?« Mit dem Anschein aufrichtiger Wissbegierde ließ er seinen Blick um den Tisch wandern.

»Um Himmels willen, Joel, du kannst doch nicht unterstellen, dass etwas mit Marians Abrechnungssystem nicht stimmt«, polterte der Verkaufsleiter zu Darinas Rechten. In einer nervösen Geste schloss er die linke Manschette seines feinen Batisthemdes, dabei kamen in Gold gefasste Manschettenknöpfe mit Amethysten zum Vorschein. Der Mann, etwa im Alter der Buchhalterin, hatte sich bis jetzt aus dem Streit herausgehalten. Darina fragte sich, ob Michael Berkeley gezögert hatte, eine Seite zu wählen, oder ob er sich einfach lieber aus der Schusslinie hielt.

Die letzte Person am Mittagstisch war kein bisschen zögerlich gewesen. Anfang Dreißig, nüchtern gekleidet, das schüttere, blonde Haar nach hinten aus seinem verschlossenen Gesicht gekämmt; es war Peter Drax, der die Aufmerksamkeit von der Essensauswahl auf die fehlenden Gewinne der Firma gelenkt hatte.

»Ich würde gerne die Frage nach unserem Gewinnrückgang aufwerfen«, hatte er gesagt. Jedes Wort hatte er mit einer derart präzisen Sorgfalt ausgewählt, dass der Eindruck eines Eiferers entstand, der mehr Reife zu vermitteln suchte, als sein Alter ihm zugestand. »Ich habe mitbekommen, dass unsere Dividende stark sinken wird. Ich hoffe, das ist nur eine vorübergehende Erscheinung und kein Trend, der sich fortsetzen wird. Wenn dem doch so ist ...« Er hob die Hand um voreilige Zwischenreden zu unterbinden, obwohl niemand Anstalten machte. »Wenn dem so ist, hätte ich gerne eine Erklärung.«

Alle Augen richteten sich auf den Geschäftsführer, Joel Madoc, und von diesem Moment an schien Darinas Anwesenheit vergessen.

»Du hättest Hirnchirurg statt Allgemeinmediziner werden sollen, Peter. Du triffst den Nerv der Sache. Lass uns deine Schwester fragen. Also, Anna, was ist deine Erklärung als Marketing-Leiterin?«

Christen und Löwen waren dann dazu übergegangen, gegenseitig ihr Fleisch in grobe, blutige Fetzen zu reißen, während die Argumente im Zickzack über den Tisch flogen. Auf die Zuschauertribüne verdammt, bemühte Darina sich, ihre Aufmerksamkeit mehr dem Essen zu schenken a